Melis Shryke

Aus Jedipedia
Melis Shryke
Beschreibung
Geschlecht:

weiblich[1]

Haarfarbe:

Weiß[2]

Augenfarbe:

Rot[2]

Körpergröße:

1,68 Meter[3]

Biografische Informationen
Familie:

Familie Shryke[1]

Dienstgrad:

Kapitän (Sturm)[1]

Fahrzeug(e):

Cacophony[1]

Zugehörigkeit:

Nihil[1]

Melis Shryke war eine Kriegsfürstin im Dienst der Piratenorganisation Nihil, die während der Ära der Hohen Republik in der Zeit nach der Errichtung des Sturmwalls tätig war. Als ehemalige Erbin einer wohlhabenden Dynastie auf dem Planeten Bantoo wandte sie sich nach einem Angriff der Nihil auf ihre Heimatwelt von ihrer Herkunftsfamilie ab und schloss sich der Piratenorganisation an. In der Folge stieg sie unter der Führung von Generalin Abediah Viess zur Kommandantin eigener Raubzüge gegen republikanische Siedlungen entlang der Grenze zur Okklusionszone auf. Sie erlangte besondere Aufmerksamkeit durch die Gefangennahme des Jedi-Großmeisters Pra-Tre Veter. Ihre Ambitionen und ihre Rivalität mit Viess führten schließlich zu ihrem Scheitern während eines Gefechts im Seswenna-Sektor.

Biografie[Bearbeiten]

Wechsel zu den Nihil[Bearbeiten]

Melis Shryke wurde auf Bantoo geboren und wuchs als Erbin der wohlhabenden Shryke-Dynastie auf. Von klein auf war sie den Erwartungen ihres Standes unterworfen und wuchs in einem Umfeld auf, das von Etikette, familiärer Kontrolle und öffentlicher Repräsentation geprägt war.[1]

Sechs Monate nach dem Fall der Starlight-Station trat Melis Shryke den Nihil bei, nachdem ihre Heimatstadt Jodzia von Truppen der sogenannten Schutzministerin der Nihil, Generalin Abediah Viess, überfallen worden war. Die Mirialanerin hatte dort Schutzgeld gefordert, was der örtliche Bürgermeister mit der Begründung verweigerte, Bantoo liege unfreiwillig innerhalb des Sturmwalls und erkenne die Herrschaft der Nihil nicht an. Als Reaktion zerstörten die Nihil ganze Stadtviertel. Während der Angriff tobte, beobachtete Shryke das Geschehen tatenlos vom Balkon ihres Palasts aus. Die rohe Gewalt und der anarchische Lebensstil der Nihil übten eine gewisse Faszination bei Shryke aus. In den Nihil sah sie das Gegenteil ihres bisherigen von Zwängen geprägten Lebenswegs – eine Gesellschaft ohne Regeln, die auf maximaler Selbstverwirklichung beruhte. Noch während des Überfalls entschloss sich Shryke zur Abkehr von ihrer Familie. Sie legte ihre zeremonielle Rüstung an, tötete ihren Vater mit dessen eigenem Blaster, erschoss mehrere Palastwachen und nahm den obersten Berater ihres Vaters gefangen, um Zugang zum Schutzraum zu erlangen. Nachdem sie sich dort mit Credits versorgt hatte, trat sie in die Trümmer der Stadt hinaus und stellte sich Generalin Viess. Diese akzeptierte Shrykes Angebot, sich den Nihil anzuschließen, nachdem diese demonstrativ das geforderte Schutzgeld zu Füßen der Generalin geworfen hatte.[1]

Aufstieg zur Kriegsfürstin[Bearbeiten]

Unter den Nihil entwickelte sich Shryke zu einer eigenständigen Befehlshaberin. Sie kommandierte ihr eigenes Sturmschiff, die Cacophony, und führte Raubzüge an den Rändern der Okklusionszone durch. In diesem Rahmen unterstützte sie die groß angelegten Pläne Marchion Ros, dem Auge der Nihil, indem sie Rebellionen niederschlug, Welten einschüchterte und sich persönliche Macht und Reichtum sicherte. Die Gewalt und Rücksichtslosigkeit ihres Vorgehens waren in den Strukturen der Nihil nicht nur akzeptiert, sondern erwartet. Shryke entwickelte im Lauf ihrer Einsätze eine zunehmende Abneigung gegenüber den Jedi, deren Ideale von Ordnung, Moral und Mitgefühl im Widerspruch zu ihrer eigenen neuen Identität standen. Sie betrachtete deren Haltung als Einschränkung, gegen die sie mit aller Entschlossenheit vorging. Ihre Mission beinhaltete allerdings nicht deren Eliminierung, sondern deren Gefangennahme. Generalin Viess hatte angeordnet, Jedi an die Basis auf Hetzal Prime zu überstellen – entweder als Nahrung für die Namenlosen oder als Testobjekte für wissenschaftliche Experimente des ithorianischen Entwicklungsministers Boolan.[1]

Ein früher Erfolg gelang ihr mit der Gefangennahme des Jedi-Großmeisters Pra-Tre Veter während eines Einsatzes auf dem Planeten Asternin, als sie ihn mithilfe des 47-Lichtschwert-Annulierers entwaffnete und anschließend überwältigte.[2] In der Folgezeit entwickelten sich die Jedi-Ritter Bell Zettifar und Burryaga Agaburry, die gemeinsam mit Einheiten der Republikanischen Verteidigungskoalition (RVK) an den Grenzregionen patrouillierten, zu wiederkehrenden Gegenspielern. Während eines Orbitalbombardements auf eine Siedlung auf Ribento kam es zu einem kurzen Raumgefecht zwischen den RVK-Patrouillen und den Nihil-Schiffen unter Shrykes Kommando. Dabei gelang es der Kriegsfürstin, den republikanischen Langträger Tractate mithilfe zweier Bohrschiffe schwer zu beschädigen und dessen Besatzung mit Vollstreckerdroiden stark unter Druck zu setzen, musste sich jedoch nach dem Eintreffen weiterer RVK-Einheiten selbst aus dem Raumkampf zurückziehen. Anschließend führte sie unter anderem einen Überfall auf die Bergbausiedlung Perseverance auf dem Planeten Phrill durch. Zwar handelte es sich dabei um kein strategisch relevantes Ziel, doch Shryke hoffte, mit gezielten Angriffen wie diesem Jedi in eine Falle locken und gefangen nehmen zu können. Allerdings blieb die Gefangennahme von Pra-Tre Veter über Monate hinweg Shrykes einziger nennenswerter Erfolg. Dies setzte auch Viess unter Druck, da sie sich vor Marchion Ro rechtfertigen musste. Die Schutzministerin machte unmissverständlich klar, dass die Gefangennahme weiterer Jedi nun Shrykes oberste und einzige Priorität sei.[1]

Verrat durch Generalin Viess[Bearbeiten]

Der ausbleibende Erfolg frustrierte Shryke, und sie machte vor allem ihre Mannschaft dafür verantwortlich. Nach der Ausweitung des Sturmwalls plante sie einen Überfall auf den Planeten Reventine im Seswenna-Sektor, um durch eine bewährte Nihil-Taktik neue Rekruten zu gewinnen. Dabei wollte sie gezielt jüngere Gefangene nehmen, die sie in die Kampfgruben der Nihil bringen und dort zu gehorsamen Mitgliedern umerziehen würde. Ihre Hoffnung war, aus diesen Überlebenden kampfstarkes Personal für ihr Schiff zu rekrutieren und zugleich ihre eigene Position zu festigen. Kurz vor Beginn des Einsatzes wurde die Cacophony jedoch von den beiden Jedi Avar Kriss und Porter Engle geentert, deren Ziel es war, das Schiff zu übernehmen, um mithilfe des speziellen Pfadantriebs die Okklusionszone zu verlassen. Trotz Shrykes Anweisung, die Brücke zu verteidigen, verließen mehrere Offiziere fluchtartig ihre Posten. In einem letzten Versuch, die Kontrolle über die Situation zurückzuerlangen, kontaktierte Shryke Generalin Viess über eine verschlüsselte Kommverbindung. Dabei täuschte sie Viess vor, die Lage unter Kontrolle zu haben, und forderte Unterstützung an.[1]

Nach ihrem Eintreffen konzentrierte sich Viess auf die Gefangennahme der Jedi und befahl den gezielten Beschuss der Cacophony, um Shrykes Schiff außer Gefecht zu setzen – sie betrachtete Shryke als entbehrlichen Köder. In ihrer Verzweiflung fasste Shryke den Entschluss, die Jedi nicht lebend entkommen zu lassen, und plante, das beschädigte Schiff in den Sturmwall zu lenken – was ohne aktiven Pfadantrieb einem sicheren Tod gleichkam. Als Avar Kriss die Brücke erreichte, kam es zu einem kurzen, intensiven Nahkampf, bei dem Shryke schwer verletzt wurde: Kriss schlug ihr eine Hand ab und brach ihr das Knie. Am Boden liegend forderte Shryke die Jedi auf, sie zu töten. Diese jedoch verweigerte ihr den Tod. Stattdessen arbeitete die Jedi gemeinsam mit ihrem Astromechdroide KC-78 daran, die Cacophony für einen kontrollierten Sprung durch den Sturmwall vorzubereiten. KC-78 gelang es schließlich, mithilfe eines alten EX-Droiden-Speicherkerns eine alternative Hyperraumroute durch den Sturmwall zu berechnen und in das republikanische Territorium vorzudringen. Dort wurden sie von den Jedi Bell Zettifar und Burryaga Agaburry aufgegriffen. Melis Shryke geriet in Gefangenschaft und wurde in der Folge medizinisch behandelt.[1]

Persönlichkeit[Bearbeiten]

Melis Shrykes Persönlichkeit war von einem tief verwurzelten Bedürfnis nach Autonomie, Kontrolle und Selbstverwirklichung geprägt, das sich über Jahre hinweg unter der Fassade einer pflichtbewussten Tochter und Repräsentantin aufgestaut hatte. Ihre Entscheidung, den Nihil beizutreten, war Ausdruck radikaler Selbstbefreiung von Werten, die ihr von Kindheit an auferlegt worden waren. Die Nihil boten ihr eine Welt, in der sie selbst Entscheidungen treffen und ihre Macht offen zeigen konnte. Der brutale Lebensstil der Piraten wirkte auf sie nicht abschreckend, sondern befreiend.[1]

In der Rolle als Kriegsfürstin zeigte sie sich entschlossen, zielgerichtet und kompromisslos. Ihr Führungsstil war von einer Mischung aus Disziplin, Kontrolle und Misstrauen geprägt. Sie setzte auf Furcht als Werkzeug, achtete jedoch auch genau darauf, wer in ihrer Crew über Potenzial verfügte. Hinter dieser Härte verbarg sich auch ein ständiges Ringen um Anerkennung. Besonders im Verhältnis zu Generalin Viess wurde deutlich, wie stark Shryke sich daran orientierte, gesehen und respektiert zu werden. Einerseits betrachtete sie Viess als Vorbild und überlegene Mentorin, andererseits strebte sie danach, sie zu übertreffen oder gar zu ersetzen. Shryke war sich der Gerüchte bewusst, sie sei lediglich eine Imitation Viess’. Die Konfrontation mit Avar Kriss markierte einen Wendepunkt in Shrykes Entwicklung. Als ihre Pläne scheiterten und sie von ihrer eigenen Mannschaft sowie von Viess im Stich gelassen wurde, brach ihre äußere Fassade zusammen. Sie verfiel in einen Zustand aus Wut, Verzweiflung und Selbstaufgabe. Ihr letzter Versuch, die Cacophony in den Sturmwall zu lenken, um sich und die Jedi zu töten, scheiterte ebenfalls.[1]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]