Angriff auf den Sturmwall

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Angriff auf den Sturmwall
Beschreibung
Konflikt:

Nihil-Konflikt[1]

Datum:

229 VSY

Ort:

Sturmwall[1]

Ziel:

Den Sturmwall überwinden und in die Okklusionszone eindringen.[1]

Ergebnis:
Kontrahenten

Nihil[1]

Kommandeure

Jedi-Meister Elzar Mann[1]

Truppenverbände
Verluste
  • 8 Langträger[1]
  • 1 Vektor-Sternenjäger[1]
  • Reede Somas[1]

Der Angriff auf den Sturmwall war eine militärische Offensive der Galaktischen Republik und des Jedi-Ordens, um eine strategische Lücke in der Hyperraumbarriere der Piratenorganisation Nihil auszunutzen und in das Innere der Okklusionszone vorzudringen. Ziel der Operation war es, eine koordinierte Flottenbewegung durch eine instabile Schwachstelle im Sturmwall zu führen und damit erstmals seit dessen Errichtung in den abgeriegelten Nihil-Raum vorzustoßen. Die Aktion wurde von Jedi-Meister Elzar Mann in Zusammenarbeit mit dem Datentechniker Kevin Tarr geplant und durchgeführt. Trotz umfangreicher Vorbereitungen und Analysen scheiterte das Manöver.

Als Reaktion auf den misslungenen Vorstoß begann das Nihil-Oberhaupt Marchion Ro mit der Ausweitung des Sturmwalls, wodurch zahlreiche weitere Systeme des Äußeren Randes in die Okklusionszone eingegliedert wurden. Die Ausweitung des Nihil-Raums untergrub das Vertrauen in die Führung der Republik und stellte einen bedeutenden Erfolg für die Piratenorganisation dar.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Im Zuge des Konflikts mit der Galaktischen Republik und dem Jedi-Orden errichtete die Piratenorganisation Nihil unter der Führung von Marchion Ro, dem sogenannten Auge der Nihil, den Sturmwall. Dabei handelte es sich um eine Hyperraum-Störtechnologie, die als unsichtbare Barriere fungierte und die sogenannte Okklusionszone, das Herrschaftsgebiet der Nihil, von der übrigen Galaxis trennte. Die als Sturmsaat bezeichneten Hyperraumbojen, die diesen Wall bildeten, waren unbemerkt im Raum verteilt und schufen gemeinsam eine nahezu undurchdringliche Grenze, deren Annäherung oder Durchquerung für Schiffe eine zerstörerische Wirkung entfaltete.[1]

Nach der galaxisweiten Übertragung der Hinrichtung des Jedi-Großmeisters Pra-Tre Veter kündigte Oberste Kanzlerin Lina Soh an, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Sie plante, die Präsenz der Republikanischen Verteidigungskoalition (RVK) in den Bereichen rund um die Okklusionszone zu verstärken. Insbesondere sollten die Patrouillen verdoppelt und der Schutzring um Coruscant verdichtet werden. Außerdem beabsichtigte sie, Pläne für eine militärische Antwort zu entwickeln. Jedi-Meister Elzar Mann, der als politischer Berater und Verbindung zum Jedi-Rat fungierte, unterstützte diese Haltung und warb vor dem Jedi-Rat für eine militärische Offensive gegen den Sturmwall. Trotz Verständnis für die vorgebrachten Argumente sprachen sich mehrere Ratsmitglieder gegen eine direkte Offensive aus. Ein unüberlegter Angriff konnte genau das Ziel der Nihil sein. Ein Scheitern hätte fatale Folgen und könnte der Ideologie der Nihil weiteren Vorschub leisten. Der Rat lehnte den Vorschlag schließlich ab und setzte zunächst auf bestehende Maßnahmen wie Forschung, Grenzsicherung und Aufklärung.[1]

Die ehemalige Senatorin Ghirra Starros, die den Nihil als Informationsministerin diente, verlangte ein diplomatisches Treffen mit der Republik, angeblich im Namen einer möglichen friedlichen Lösung des Konflikts zwischen den Nihil und der Republik. Trotz aller Zweifel an Ghirras Absichten war man in der Führung der Republik und des Jedi-Ordens zu dem Schluss gekommen, dass der Dialog eröffnet werden müsse – auch, um neue Informationen über das Geschehen hinter dem Sturmwall zu erlangen. Starros forderte, dass der Nihil-Raum offiziell von der Republik anerkannt werde und dass die Nihil als legitime Regierung mit einem Sitz im Galaktischen Senat ausgestattet würden. Kanzlerin Lina Soh zeigte sich nachdenklich, aber nicht gänzlich abgeneigt gegenüber dem Vorschlag. Sie äußerte, dass auch wenn die Galaxis durch eine Annäherung an die Nihil politisch gespalten werden könnte, die Option eines Waffenstillstands oder diplomatischen Zugangs zur Okklusionszone erhebliche Vorteile bieten könnte – nicht zuletzt, um isolierte Welten zu erreichen oder vermisste Personen zu retten. Nichtsdestotrotz lehnte Soh den Vorschlag ab, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Republik und die Jedi vor Terroristen kapitulierten. Starros, die während ihres Aufenthalts auf Coruscant als Sicherheitsmaßnahme unter Arrest gestellt wurde, durfte unbehelligt in den Nihil-Raum zurückkehren. Soh erhoffte sich daraus politische Spannungen und interne Machtkämpfe zwischen Starros und Ro, sollten deren Interessen nicht übereinstimmen.[1]

Zur selben Zeit identifizierten der Datentechniker Keven Tarr und sein Forschungsteam von der RVK eine Fehlfunktion im Sturmwall. Eine einzelne Boje im Netzwerk zeigte sporadische Aussetzer und sendete fehlerhafte Signale, meldete sich jedoch weiterhin als funktionsfähig bei ihren Nachbarbojen. Unter bestimmten Voraussetzungen konnte diese Schwachstelle ausgenutzt werden, um das Selbstreparatursystem des Netzwerks über den tatsächlichen Zustand der Boje zu täuschen und eine republikanische Flotte unbemerkt in den Nihil-Raum einzuschleusen. Das Manöver erforderte ein koordiniertes Vorgehen zahlreicher Schiffe, deren Rückkehr ins republikanische Territorium ungewiss war. Die Selbstreparaturmechanismen des Sturmwalls würden nach kurzer Zeit greifen und die Flotte in der Okklusionszone einschließen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse erteilte Kanzlerin Lina Soh den Befehl zu einer militärischen Offensive. Auch der Jedi-Rat stimmte vor dem Hintergrund der neuen Erkenntnisse einstimmig zu, die Republik militärisch zu unterstützen – trotz Bedenken hinsichtlich der Rückkehrmöglichkeiten und der Bedrohung durch die Namenlosen.[1]

Verlauf[Bearbeiten]

Elzar Mann koordinierte von der Brücke des Langträgers Shattersong aus die groß angelegte Offensive gegen den Sturmwall. Der Plan sah vor, gleichzeitig sechs ausgewählte Hyperraumbojen zu zerstören, deren Umfeld eine Anomalie im Netzwerk aufwies. Im Zentrum dieser Gruppe befand sich eine fehlerhafte Boje, deren defekte Signalausgabe als potenzielle Schwachstelle diente. Auf Grundlage der zuvor durchgeführten Simulationen erwartete Tarr, dass sich dadurch für kurze Zeit eine Lücke im Sturmwall bilden würde. Eine Droidenpiloteinheit mit der Bezeichnung A2-D6 an Bord des Langträgers Outpath sollte als erstes Schiff diese Lücke testen. Im Erfolgsfall sollte eine größere Flotte bestehend aus zwanzig RVK-Schiffen und acht Jedi-Vektorjägern folgen. Unter den Jedi befanden sich unter anderem Indeera Stokes, Nib Assek, Nooli Grang und Reede Somas. Zudem waren die Jedi-Ritter Bell Zettifar und Burryaga Agaburry an Bord des Pacifier-Patrouillenschiffs Tractate am Einsatz beteiligt.[1]

Nach der erfolgreichen Zerstörung der sechs Bojen wurde die Lücke im Sturmwall durch die Outpath getestet. Der Droidenpilot führte den Hyperraumsprung erfolgreich durch und bestätigte das sichere Passieren der Barriere. In der Folge erhielt die restliche Flotte den Befehl zum Vorrücken. Die ersten Schiffe bereiteten sich auf den Durchbruch vor und aktivierten ihre Hyperantriebe – gingen jedoch unmittelbar danach in einer Explosion auf. Binnen Sekunden wurden drei Langträger vollständig zerstört, gefolgt von weiteren Schiffen, die nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnten. Eine zerstörerische Kettenreaktion sorgte dafür, dass die Schiffe beim Eintritt in den Hyperraum vom wiederhergestellten Sturmwall zurückgestoßen und dabei zerrissen wurden. Insgesamt fielen acht Langträger mit ihrer Besatzung und der Jedi Reede Somas an Bord seines Vektors der Katastrophe zum Opfer. Die übrigen Schiffe konnten sich rechtzeitig zurückziehen oder das Manöver abbrechen.[1]

Wie sich herausstellte, hatte sich die Lücke im Sturmwall schneller als erwartet selbst geschlossen. Der kurzzeitige Durchbruch war nicht stabil genug gewesen, um den geplanten Flottentransfer zu ermöglichen. Auf der Brücke der Shattersong herrschte im Angesicht der zerstörerischen Gewalt ein kollektiver Schockzustand, insbesondere bei Elzar Mann, der die Operation maßgeblich vorangetrieben hatte. Er ordnete den vollständigen Rückzug an und verließ innerlich erschüttert seinen Posten. Die enormen Verluste, verbunden mit seiner persönlichen Schuld, ließen ihn an sich selbst und seiner Führungsfähigkeit zweifeln.[1]

Nachwirkung[Bearbeiten]

Als Reaktion auf den gescheiterten republikanischen Angriff begann Marchion Ro mit der Ausdehnung des Sturmwalls. Dies bedeutete eine Vergrößerung des Einflussgebiets der Nihil, wodurch weitere Planeten vom Hyperraumnetz der Galaxis abgeschnitten wurden. Der vorrückende Sturmwall erfasste zunächst Utapau, kurz darauf Sullust, Ryloth, Pantora, Sluis Van und Malastare. Schließlich lagen der Danjar-Sektor, der Mayagil-Sektor und Teile des Seswenna-Sektors innerhalb der Okklusionszone. Die Tatsache, dass viele dieser verlorenen Systeme bevölkert und wirtschaftlich bedeutend waren, konterkarierte Kanzlerin Lina Sohs strategischen Expansionskurs und beschädigte nicht nur ihre persönliche Glaubwürdigkeit, sondern offenbarte der galaktischen Öffentlichkeit eine erhebliche Schwächephase der Republik.[1]

Die Offensive der Nihil wurde als präzise kalkulierte Vergeltungsmaßnahme inszeniert. Marchion Ro wandte sich in einer öffentlichen Ansprache direkt an die Galaxis. Darin machte er die Kanzlerin und die Jedi für die Eskalation verantwortlich. Er schilderte den Besuch von Ghirra Starros auf Coruscant als friedliche diplomatische Initiative und stellte sowohl ihre kurzzeitige Verhaftung als auch das Scheitern des republikanischen Angriffs als klare Zurückweisung eines vermeintlichen Friedensangebots dar. Das Auge der Nihil erklärte, er sei dadurch gezwungen gewesen, neue Welten in den Nihil-Raum einzugliedern, sprach vom Schutz vor der angeblichen Tyrannei der Republik und betonte die Stärke der Nihil.[1]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Der Angriff auf den Sturmwall ist ein zentrales Handlungselement in George Manns Roman Das Auge der Finsternis, dem ersten Erwachsenenroman der dritten Phase des verlagsübergreifenden Literaturprogramms Die Hohe Republik. Die Offensive hat Auswirkungen auf andere Handlungsstränge des Literaturprogramms, die unter anderem auch in den Comics aus der Reihe Die Hohe Republik – Abenteuer thematisiert werden.[1]

Wie George Mann in einem Interview erklärte, sind die unterschiedlichen Herangehensweisen der Jedi – darunter Elzar Manns Wunsch nach einem direkten Angriff im Gegensatz zu Yodas forschungsbasiertem Ansatz oder der generellen Zurückhaltung des Jedi-Rats – Ausdruck einer inneren Fragmentierung des Ordens. Mann betonte, dass die Uneinigkeit unter den Jedi ein zentrales Thema seines Romans sei, da sie nicht mehr als geschlossene Ordnung agieren, sondern zunehmend als Einzelne handeln – was ihre Schwäche in der Nihil-Krise verdeutliche.[1] Elzar Manns Drang, den Sturmwall gewaltsam zu durchbrechen, verfolgt dabei nicht nur ein militärisches Ziel. Vielmehr spiegele er Elzars persönliche Verzweiflung, Schuldgefühle und sein Bedürfnis nach Wiedergutmachung wider – insbesondere, weil er sich selbst für viele Misserfolge verantwortlich macht, etwa den Fall der Starlight-Station und den Tod von Stellan Gios. Die Jedi insgesamt seien innerlich zersplittert, jeder mit eigenen Lösungsansätzen – Elzar verkörpere dabei den emotional getriebenen Aktionismus.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]