Sturmwall

- „Jene, die gegenwärtig hinter dem illegalen Sturmwall der Nihil festsitzen, tief in der sogenannten Okklusionszone, abgeschnitten vom Rest der Galaxis... und dennoch an ihrer Hoffnung festhalten. Auch wenn diese Wesen meine Worte nicht hören können, möchte ich ihnen doch sagen: Wir sind bei euch. Und wir werden euch helfen, ebenso wie allen anderen, die unsere Unterstützung brauchen. Wir werden einen Weg finden.“
- — Lina Soh, Oberste Kanzlerin der Republik vor dem Galaktischen Senat
Der Sturmwall war eine großflächige Hyperraumblockade, die von der Piratenorganisation Nihil unter der Führung von Marchion Ro errichtet wurde. Sie diente dazu, ein abgegrenztes Gebiet im Äußeren Rand – die sogenannte Okklusionszone – vollständig vom restlichen Raum der Galaxis abzuschotten. Mit dieser Technologie konnten die Nihil die Bewegungsfreiheit der Galaktischen Republik stark einschränken und ein eigenes Herrschaftsgebiet sichern.
Beschreibung[Bearbeiten]
Der Sturmwall bestand aus einem dichten Netz von automatisierten Hyperraumbojen, auch Sturmsaat genannt. Diese Bojen störten den Hyperraumverkehr so stark, dass herkömmliche Raumschiffe beim Versuch, die Barriere zu durchqueren, gewaltsam in den Normalraum zurückgerissen wurden. Dabei kam es oft zur vollständigen Zerstörung der Schiffe oder zu ihrer schnellen Ausschaltung durch patrouillierende Nihil-Einheiten. Zusätzlich wurden Demontagedroiden eingesetzt, die genau auf das System abgestimmt waren. Sie griffen alle Objekte an, die sich innerhalb des Sperrgebiets – der sogenannten Okklusionszone – bewegten und nicht über spezielle Zugriffscodes verfügten.[1]
Das Steuerungssystem des Sturmwalls war in der Lage, lokale Ausfälle autonom zu erkennen und innerhalb von Sekunden durch benachbarte Bojen zu kompensieren. Diese Selbstreparaturfähigkeit machte direkte Angriffe oder gezielte Ausschaltung einzelner Komponenten nahezu wirkungslos. Versuche der Galaktischen Republik, die Barriere mit Waffengewalt, technischer Sabotage oder Drohneneinsätzen zu überwinden, blieben ohne Erfolg. Aufgrund der enormen Ausdehnung war auch eine Umgehung mit konventionellen Antrieben nicht praktikabel. Ein vollständiger Durchflug mit Sublicht-Geschwindigkeit hätte Jahre in Anspruch genommen.[1]
Gesteuert wurde das System über die sogenannte Blitzschlag-Station, auf der spezielle Kristalle von Dr. Zadine Mkampa verwendet wurden. Diese erzeugten ein Signal, das nur von den Pfadantrieben der Nihil verstanden wurde. Alle anderen Schiffe waren dem Störfeld ausgeliefert. Die Nihil konnten sich dadurch ungehindert innerhalb der Okklusionszone bewegen, während der Republik der Zugang nahezu vollständig versperrt blieb.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Folgen des Sturmwalls[Bearbeiten]
Der Sturmwall wurde nach der Zerstörung der Starlight-Station im Jahr 230 VSY eingerichtet und markierte einen Wendepunkt im Konflikt mit den Nihil. Statt sich wie zuvor auf schnelle Überfälle zu beschränken, begannen sie, ein klar abgegrenztes Herrschaftsgebiet zu errichten. Für die Republik stellte diese Entwicklung ein ernstes strategisches Problem dar, da weder der Jedi-Orden noch die Streitkräfte der Republikanischen Verteidigungskoalition (RVK) in der Lage waren, in den Nihil-Raum vorzudringen.[1]
Der Abbruch regulärer Hyperraumverbindungen führte zu Versorgungsproblemen und zur Unterbrechung von Lieferketten. Insbesondere in den Grenzregionen kam es zu Schwierigkeiten, da viele Welten plötzlich von ihren Nachbarsystemen abgeschnitten waren. Um auf akute Notlagen zu reagieren, erhielten einzelne Jedi eine Ausnahmegenehmigung von den Hüterprotokollen, um gemeinsam mit RVK-Einheiten in betroffenen Systemen tätig zu werden. Ihre Aufgaben umfassten unter anderem die Aufrechterhaltung der Versorgung und die Unterstützung bei Evakuierungen infolge von Nihil-Angriffen. Der Einsatz diente auch dem Ziel, einen Pfadantrieb zu erbeuten, um den Sturmwall zu überwinden. Zu den Jedi, die an der Grenzpatrouille beteiligt waren, zählten unter anderem Bell Zettifar, Burryaga Agaburry, Amadeo Azzazzo und Mirro Lox.[1]
Offensive gegen den Sturmwall[Bearbeiten]
Mehrere Versuche, die Barriere zu durchbrechen oder zu umgehen, scheiterten. Weder technische Angriffe noch Drohneneinsätze führten zum Erfolg. Die Ausdehnung des Sturmwalls war so groß, dass ein Umfliegen mit herkömmlichen Antrieben Jahre gedauert hätte. Auch ein Frontalangriff wurde zunächst wegen der hohen Risiken und Verluste als keine praktikable Option angesehen. Eine mögliche Schwachstelle wurde von dem republikanischen Techniker Keven Tarr entdeckt. Er fand eine Boje im Netzwerk, die fehlerhafte Signale sendete, aber vom System weiterhin als intakt erkannt wurde. Unter bestimmten Voraussetzungen konnte sich an dieser Stelle für kurze Zeit eine Lücke im Sturmwall bilden.[1]
Diese Entdeckung führte 229 VSY zu einer koordinierten Offensive unter der Leitung von Jedi-Meister Elzar Mann. Nach der gezielten Zerstörung mehrerer benachbarter Bojen testete die droidengesteuerte Outpath erfolgreich die entstandene Öffnung. Daraufhin sollte ein größerer Verband aus republikanischen Schiffen folgen. Allerdings hatte sich das Feld schneller als erwartet stabilisiert. Die Schiffe wurden beim Eintritt in den Hyperraum abrupt zurückgestoßen, was zu einer schweren Kettenreaktion führte. Acht Langträger sowie ein Jedi-Vektor wurden vollständig zerstört, weitere Schiffe konnten sich nur knapp zurückziehen oder das Manöver abbrechen.[1]
Kurz nach dem gescheiterten Angriff ordnete Marchion Ro eine Ausweitung des Sturmwalls an. Die Blockade erfasste innerhalb kürzester Zeit mehrere bedeutende Welten, darunter Utapau, Sullust, Ryloth, Pantora, Sluis Van, Malastare sowie Teile des Seswenna-Sektors. Die Ausweitung diente dem Ziel, nicht durch militärische Konfrontation, sondern durch strukturelle Isolation der Republik weiteren Schaden zuzufügen.[1]
Quellen[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Der Sturmwall ist ein zentrales Handlungselement in George Manns Roman Das Auge der Finsternis, dem ersten Erwachsenenroman der dritten Phase des verlagsübergreifenden Literaturprogramms Die Hohe Republik. In einem Interview erklärte Mann, dass der Sturmwall nicht nur als physische Barriere zwischen dem Territorium der Galaktischen Republik und der Okklusionszone fungiert, sondern auch als metaphorisches Symbol für Isolation – sowohl für die Jedi als auch für die Nihil. Durch das Errichten des Sturmwalls habe Marchion Ro zwar die Republik ausgesperrt, sich aber gleichzeitig selbst eingesperrt. Der Sturmwall wird damit zum Sinnbild für Ros eigene Isolation und für die Sackgasse, in die ihn sein eigener Sieg geführt hat. Diese Einsamkeit und Ziellosigkeit, so Mann, machen Ro gefährlicher denn je, da er nun zunehmend impulsive Entscheidungen trifft, um eine Reaktion zu provozieren – unter anderem durch die Ausweitung des Sturmwalls.[1]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Interview with George Mann: Author of The Eye of Darkness auf YouTube (abgerufen am 18.04.2025)