Cephaloner
Cephaloner | |
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Allgemeines | |
Designierung: | |
Ernährungstyp: | |
Lebenserwartung: |
Vielfaches der menschlichen Lebenserwartung[3] |
Beschreibung | |
Hautfarbe: |
Grau[1] |
Durchschnittliche Größe: |
Mehrere Meter[2] |
Besondere Merkmale: |
Ganglionäre Intelligenz[1] |
Bekannte Individuen: |
- „Was du meinst, ist eine symbiotische Intelligenz. Gesammeltes, geteiltes Wissen. Ganglionäre Intelligenz ist etwas völlig anderes. Eigentlich sogar fast das Gegenteil. Dabei geht es um unterteiltes Bewusstsein. Versuch, dir vorzustellen, deine Arme und Beine hätten ihren eigenen Kopf, um es einmal so auszudrücken.“
- — I-5YQ zu Den Dhur (Quelle)
Die Cephaloner, aus dem Alt-Basic für Hirne, sind eine langlebige Spezies, die Zeit und Raum als vierdimensionales Gebilde wahrnehmen kann und deshalb in der Lage ist, begrenzte Einsicht in die nahe Zukunft zu nehmen. Allerdings unterscheidet sich ihr Denkmuster aufgrund dieser Weltsicht so stark von dem der meisten Spezies, dass ihre Prognosen oftmals missverstanden werden. Einige Cephaloner lebten kurz nach dem Ende der Klonkriege auf dem Planeten Coruscant und berieten Diplomaten und Angehörige der Widerstandsgruppe Peitsche mit Zukunftsprognosen.
Beschreibung[Bearbeiten]
Die ungeschlechtlichen[1] Cephaloner sind eine langlebige Spezies, deren durchschnittliche Lebenserwartung um ein Vielfaches über der eines Menschen liegt.[3] Sie ähneln äußerlich einer mehrere Meter großen[2] Kugel mit unebener Oberfläche. Da die Muskelmasse in den äußeren Regionen ihres Körpers rasch abstirbt, haben sie eine hellgraue Haut. Aus ihrem Körper ragen scheinbar wahllos Antennen, Fühler, Klauen und Tentakel heraus. Sie besitzen keine sichtbaren Augen oder sonstige humanoide Sensororgane, sondern nehmen ihre Umgebung durch elektrorezeptive Matrizen wahr. Ihr Mund besteht aus Barten, fein gegliederten Hornplatten, die Mikroorganismen[1] und Nährstoffe aus der Atmosphäre filtern und so ihre Ernährung gewährleisten. Wenn ein Cephaloner mit Wesen anderer Spezies kommuniziert, lässt er seine Barten in bestimmten Frequenzen vibrieren.[2] Das Erscheinungsbild der Chephaloner wird von Angehörigen anderer Spezies oftmals als abschreckend empfunden[1] und mit dem der nicht mit ihnen verwandten Celegianer verglichen.[2] Cephaloner sind nur in sulfatreichen Methanatmosphären überlebensfähig und müssen auf für sie giftigen Sauerstoffwelten in Tanks leben.[1] Sie verfügen wie nur wenige Spezies in der Galaxis über eine ganglionäre Intelligenz. Neben ihrem großen Zentralhirn können sie auf diverse verschiedene Ganglienknoten zurückgreifen, die als Unter-Hirne fungieren. Diese atavistischen, im Laufe der Evolution der Spezies redundant gewordenen Organe entlasten das Großhirn mit der Überwachung der Körperfunktionen, damit es sich eigenen Belangen widmen kann.[2] Jedes der Unterhirne arbeitet halbautonom und kann so in seiner eigenen Realität denken. Dennoch arbeiten alle Ganglienknoten zusammen und senden ihre Gedanken an das Zentralhirn, das als einziges zu abstraktem Denken fähig ist. Seine Aufgabe ist es, die einzelnen Gedanken zu ordnen und zu kohärenten Informationssträngen zu bündeln. Zwar können alle Cephaloner die Macht wahrnehmen, doch die Komplexität des Energiefeldes verwirrt selbst sie.[1]
Alle Cephaloner sind durch die Macht in einem umfassenden Netzwerk verbunden und können so gemeinsam Probleme durchdenken.[2] Aufgrund dieses Netzwerks und ihrer zahlreichen Hirne existiert ihr Bewusstsein in vier Dimensionen, also in Raum und Zeit. Da sie so nicht auf eine lineare Sicht auf die Zeit limitiert sind, nehmen sie diese nicht nur vorwärtsgerichtet wahr wie alle übrigen Spezies, sondern können sie ähnlich physischen Objekten in ihrer Umgebung in eine räumliche Beziehung setzen. Aus diesem Verständnis entsteht für sie aus Raum und Zeit eine vierdimensionale Mannigfaltigkeit, in der sie zukünftige wie vergangene Ereignisse in ihrer Sichtweite erfassen können. Obwohl sie so genaue Vorhersagen der näheren Zukunft treffen können, sind sie nicht allwissend, da ebenso wie in dreidimensionalen Räumen auch in der vierten Dimension tote Winkel existieren, die ihnen verborgen bleiben. Ihre Vorhersagen treffen meist zu, werden allerdings ungenauer, je weiter das jeweilige Ereignis in der Zukunft liegt, da ihre Sicht wie auch im dreidimensionalen Raum beschränkt ist und gestört sein kann. Unterhaltungen mit Cephalonern gelten als einseitig, da die Wesen den Inhalt der nächsten von ihrem Gesprächspartner gestellten Frage meist bereits kennen.[1] Ihre unstatische Wahrnehmung der Zeit ist der Grund dafür, dass grammatikalische Zeitformen keinerlei Bedeutung für sie haben, da lange vergangene und zukünftige Ereignisse für sie gleichermaßen gegenwärtig sind. Dieser Effekt wird von ihren machtgestützten Netzwerk untereinander verstärkt, durch das sie aus der Sicht ihrer Artgenossen auch Geschehnisse sehen können, die außerhalb ihrer eigenen Lebensspanne passiert sind oder erst nach deren Ende passieren werden.[2]
Ihre Sicht auf die Zeit erschwert zudem die Kommunikation mit Vertretern anderer Spezies. Meist sind Cephaloner, die keine Notwendigkeit für eine eigene Sprache sehen, an einen Computer angeschlossen, der direkt auf die Gedanken des Zentralhirns zugreifen kann und sie zugunsten einer vereinfachten Kommunikation mit anderen Wesen in galaktisches Basic übersetzt. Ihre temporal alinearen Gedanken und ihre unstatische Wahrnehmung des Zeitstroms sind in dieser Sprache allerdings nur schwer auszudrücken, da sie nicht in eindeutigen Zeitformen denken. Dementsprechend bildet ein Übersetzungscomputer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich in seiner Übertragung ab. Oftmals sprechen sie zugleich in der Ein- und Mehrzahl von sich, um die Verbindung mehrerer Cephaloner durch ihr Netzwerk auszudrücken. Unter ihnen gilt eine kurze Ausdrucksweise als höflich, die auf andere Spezies jedoch verwirrend und meist unverständlich wirkt, da oftmals wichtige Informationen fehlen oder mehrdeutig wiedergegeben werden. Daher ist bei der Konsultation von Cephalonern eine detaillierte und umfassende Deutung ihrer Aussagen erforderlich. Während der Herrschaft des Imperium waren neun verschiedene emotionale Zustände bekannt, die die Cephaloner nach Bedarf annehmen können. Nur drei dieser Empfindungen sind mit menschlichen Gefühlen vergleichbar. Ein telepathischer Kontakt kann für Machtnutzer gefährlich sein, da sie nicht in der Lage sind, das vierdimensionale Bewusstsein eines Cephaloners zu verarbeiten, und bei dem Versuch wahnsinnig werden können.[1] Cephaloner sehen keinen Nutzen in Namen und benennen daher nicht einmal ihre eigene Spezies.[1] Um weniger intelligenten Wesen eine Unterscheidung einzelner Cephaloner zu ermöglichen, benennen sie sich selbst nach ihren jeweiligen Vorgängern und Nachfolgern. „Aoloiloa“ war demnach der Nachfolger von „Lo“ und der Vorgänger von „Il“.[2] Cephaloner sind von Natur aus hilfsbereit und sehen es als ihre Pflicht, unterdrückte Wesen bei der Befreiung aus ihrer Notlage zu unterstützen.[1] Zudem helfen sie oftmals Diplomaten bei ihren Verhandlungen, indem sie ihnen Hinweise zum künftigen Vorgehen der Gegenseite geben. Trotz ihrer Verantwortung, die Zukunft zu kennen, geben sie ihr Wissen meist bedenkenlos weiter.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
In der Galaxis entwickelten sich im Laufe der Evolution zwei Formen zentraler Nervensysteme, die selteneren ganglionären Lebensformen – darunter die Cephaloner – und das weit überwiegend vertretene System der Chordata. Da sie selbst keine Notwendigkeit in der Benutzung von Namen sahen, erhielten die Cephaloner ihre Bezeichnung von den übrigen Bewohnern der Galaxis, die sie entsprechend ihrer Eigenschaft als übergroße, autarke Gehirne in Alt-Basic „Cephaloner“, dem Wort für „Hirne“, bezeichneten. Die Spezies wurde aufgrund ihrer als unverständlich geltenden Funktionsweise ihres Denkens oftmals als bizarr betrachtet.[1] Während des Großen Friedens operierte der Orden der Sith-Lords im Verborgenen, um seinen Plan zur Übernahme der Herrschaft in der Galaxis auszuarbeiten. Der Sith-Lord Darth Ramage untersuchte im Zuge seiner Forschungen zur Manipulation der Macht und der Zeit auch die Cephaloner, um Rückschlüsse auf die Möglichkeit einer Zeitreise zu gewinnen. Bei seinen Experimenten kamen Tausende Cephaloner zu Tode. Indem Ramage die einzelnen Cephaloner voneinander separierte und ihr Netzwerk unterbrach, gelang ihm der Beweis, dass es sich bei ihren Fähigkeiten um eine Anwendungsform der Macht handelte. Allerdings erwies sich eine Nachahmung als nicht praktikabel für Sith, da ein solches Netzwerk gegenseitiges Vertrauen erforderte, das dunkle Macht-Nutzer nicht zueinander aufbauen konnten. Sein Wissen um die Manipulation der Zeit legte er in seinem Sith-Holocron dar.[2] Zu Beginn der Herrschaft des Galaktischen Imperiums untersuchten Wissenschaftler die Cephaloners mit der Hilfe eines machtempfänglichen Inquisitors. Dabei ermittelten sie neun verschiedene emotionale Zustände. Allerdings wurde der Inquisitor bei dem Versuch wahnsinnig, sein Bewusstsein gegenüber dem vierdimensionalen Geist des Cephaloners zu öffnen. Die Widerstandsgruppe Peitsche griff unter der Führung des Jedi Jax Pavan auf die Hilfe einiger auf Coruscant lebender Cephaloner als Berater zurück.[1] Pavan war aufgrund seiner Verbindung zur Macht mehrfach fast dazu in der Lage, das dem Geist der Cephaloner zugrundeliegende Konzept zu erfassen. Meist entsandte er den Protkolldroiden I-5YQ[2] oder seine Freunde Den Dhur und Laranth Tarak zu den Treffen mit den Cephalonern, da er vermeiden wollte, sich selbst mit der komplexen Deutung der Zukunftsprognosen zu belasten. Der Cephaloner Aoloiloa half der Peitsch oft dabei, Fluchtmöglichkeiten für Klienten der Gruppe zu finden, darunter auch einen Platz auf dem Frachter Grüner Asteroid für die Zeltronerin Dejah Duare.[1] Kurz danach schlossen sich zahlreiche Cephaloner zu einem Netzwerk zusammen, um Jax Pavan bei der Suche nach Darth Ramages Holocron zu unterstützen.[2]
Quellen[Bearbeiten]
- Coruscant Nights – Straße der Schatten (Kapitel 8, 10, 28)
- Der letzte Jedi-Ritter (Kapitel 1, 10, 17)
- Shadow Games – Im Schatten (Seite 11)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Die Cephaloner treten ausschließlich in drei Romanen des Autors Michael Reaves auf, erstmals in Straße der Schatten. Reaves nutzte die Spezies als erzählerisches Element einer allwissenden Macht, die in die Zukunft sehen kann, ihre Vorhersagen jedoch meist missverständlich ausdrückt, ähnlich dem mythologischen Orakel von Delphi.