Jedipedia:OSWM 74

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Das große Krabbeln – Die lange Geschichte der Killiks

Spätestens seit dem Erscheinen des Online-Rollenspiels The Old Republic sind die Killiks auch den Fans ein Begriff, die sich eher mit der Zeit vor dem Galaktischen Imperium beschäftigen. Fans der Zeit nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter dürften die überdimensionierten Ameisen bereits aus der Romantrilogie Dunkles Nest von Troy Denning kennen, in der die Integration von drei Machtsensitiven einen ganzen Krieg zur Folge hat. In The Old Republic begegnet man der insektoiden Spezies das erste Mal auf ihrem Heimatplaneten Alderaan. Während sich die Adelshäuser mit Unterstützung der Republik und des Imperiums um die Thronfolge und damit die Herrschaft über den Planeten streiten, mischt sich eine dritte Partei in das Geschehen ein, die am liebsten gar keine Menschen mehr in ihrer Heimat sehen würde …

Die Killiks wirken aufgrund verschiedener Merkmale auf viele humanoide Spezies befremdlich. Ihr Körperbau gleicht unseren Ameisen, nur dass sie um ein Vielfaches größer sind als ihre irdischen Vertreter. Sie besitzen vier Arme, die ebenso wie der Rest des Körpers von einem Chitinpanzer geschützt sind, der Jahrtausende bestehen kann ohne zu korrodieren. Ein Killik durchlebt für gewöhnlich eine Metamorphose vom Ei zur Larve bis hin zum vollwertigen Erwachsenen. Innerhalb eines Nestes variiert die Körpergröße der Killiks normalerweise kaum, allerdings kann die Größe der Spezies als solche zwischen drei Zentimetern und fünfzig Metern schwanken. Im Großteil der Nester herrscht jedoch eine durchschnittliche Größe von zwei Metern vor. Wie bei ihren irdischen Vertretern überwiegt der Anteil der weiblichen Killiks und auch deren Bedeutung innerhalb des Schwarms. Männliche Killiks dienen hauptsächlich dazu, den Fortbestand des Nests zu sichern, während die Rolle der Weibchen vom Arbeiter und Soldaten bis hin zum Attentäter variiert.

Einer der größten Vorteile der Killik-Gesellschaft ist ihr Kollektivbewusstsein, das es ihnen erlaubt, jegliche Neuigkeiten und Erfahrungen sofort mit dem ganzen Nest zu teilen. Dadurch bildet ein Nest im Grunde ein einziges Individuum. Killiks sind außerdem auch in der Lage, fremde Spezies in ihr Nest einzugliedern. Mithilfe von Pheromonen werden Gehirnstrukturen umgewandelt, sodass der Verbundene (oder auch „Neunister“) ein Teil des Schwarmbewusstseins wird. Obwohl einige Individuen gegen ihren Wunsch in ein Nest integriert wurden, verspüren sie laut eigenen Angaben danach ein Gefühl des Friedens. Der Nachteil des Kollektivbewusstseins ist jedoch, dass die Erinnerungen der Verbundenen und des Schwarmes sich zu einer einzigen vermischen, was große Verwirrung hervorruft, da die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt.

Es ist ein allgemeines Missverständnis, dass die Killiks von Natur aus gewalttätig sind, das vor allem ihrem Aussehen und ihrer Gesellschaft geschuldet ist. Im Gegenzug dazu sind der Wert und das Prinzip von Individualismus für Killiks nur schwer oder gar nicht greifbar. Verständlich, denn wenn jeder weiß, was zu tun ist, spart man Zeit und unnötige Bürokratie. Das Schwarmbewusstsein der Killiks erstreckt sich in der Regel jedoch nicht über alle Nester. Um Kontakt mit fremden Nestern aufzunehmen ist verbale Kommunikation nötig.

Die Killiks sind eine der ältesten Spezies der Galaxis, die sich auf dem Planeten Alderaan entwickelte, der in ihrer Sprache Oroboro genannt wird. Lange bevor die Menschen die Raumfahrt entdeckten und damit begannen, neue Planeten zu erkunden, hatten die Killiks bereits andere Welten kolonisiert, wie zum Beispiel Alsakan. Zur gleichen Zeit hatte die Vorherrschaft der Galaxis eine Spezies inne, die wie keine andere die Macht nutzen konnte und dadurch sogar ganze Systeme erschuf. Die mysteriösen Himmlischen, auch Architekten genannt, nutzten ihre Dominanz über die anderen Spezies, um sie sich als Arbeiter und Sklaven untertan zu machen, darunter auch die Killiks. Im Schwarmbewusstsein der Killiks ist diese Zeit, besonders aber die Emigration von Alderaan, jedoch kaum mehr vorhanden.

Das bekannteste Erzeugnis ihrer Arbeit ist die Centerpoint-Station, eine riesige Weltraumstation, deren Aufgabe es war, fünf Planeten in ein System zu bringen, das später unter dem Namen Corellia-System zu einem der bekanntesten Orte in der Galaxis wurde. Es ist nicht bekannt, wie die Killiks den Zorn der Architekten auf sich zogen, allerdings war die Wut der Machtnutzer so groß, dass sie einen Großteil der auf Alderaan zurückgebliebenen Killiks auslöschten. Angeblich brachten die Himmlischen einige Nester auch von ihrer Heimatwelt fort und setzten sie in den Unbekannten Regionen aus, was Jahrtausende später einen Konflikt mit den Chiss zur Folge hatte.

Als die Menschen die Weiten der Galaxis zu bereisen begannen und schließlich das scheinbar verlassene Alderaan betraten, waren das einzige Zeugnis der Killik-Kultur ihre riesigen Türme, die noch für lange Zeit Künstlern als Inspiration dienten. Unbemerkt von den Menschen befanden sich jedoch einige Killik-Schwärme in den Tiefen ihrer Bauten in einem winterschlafähnlichen Zustand. Erst als während des Kalten Krieges auf Alderaan ein Bürgerkrieg ausbrach, erwachten die Killiks und sahen sich mit der äußerst unangenehmen Lage konfrontiert, ungebetene Besucher in rauen Mengen auf ihrem Planeten vorzufinden. Mit Ausnahme von gelegentlichen Zwischenfällen verlief die Nachbarschaftsbeziehung zwischen den beiden Spezies zunächst recht harmlos. Ein paar Überfälle hier und da waren noch kein Grund, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Als sich jedoch im Zuge des Zweiten Großen Galaktischen Krieges sowohl die Republik als auch das Sith-Imperium in die Alderaanische Politik einmischten und die Menschen immer zahlreicher wurden, war die Geduld der Killiks am Ende.

Die meisten Nester begannen damit, die Städte der Menschen anzugreifen und einige Individuen in das Schwarmbewusstsein zu integrieren, um mehr Informationen über die plötzliche Bedrohung zu erhalten. Eine Abteilung des Imperiums zeigte sich fasziniert vom Kollektivbewusstsein der Killiks und nahm Kontakt mit einem der Nester auf. Der Diplomat Vector Hyllus ließ sich freiwillig mit dem Nest verbinden und bemühte sich darum, ein Bündnis zwischen den Killiks und dem Sith-Imperium zu schaffen. Nach dem Ende des Neuen Galaktischen Krieges gerieten die Killiks jedoch wieder in Vergessenheit, wobei nicht bekannt ist, was mit den Nestern auf Alderaan geschah. Angeblich hielt sich kein Killik dort auf, als Alderaan zerstört wurde.

Einige Killiks verließen Alderaan jedoch auch freiwillig, um neue Welten zu entdecken. Da es ihnen nicht gelang, einen passenden Planeten zu finden, teilte sich das Nest in zahlreiche Splittergruppen in den Unbekannten Regionen auf, die zu separaten Nestern wurden und für Jahrtausende ungestört blieben. Selbst der Yuuzhan-Vong-Krieg blieb unbemerkt von den Killiks. Erst der Absturz eines Raumschiffes führte zu einer Kettenreaktion, die im Krieg mit den Chiss endete. Obwohl die blauhäutige Spezies sich der Killiks bewusst war und einige Nester auch als Arbeiter nutzte, wurden die insektoiden Nachbarn lange Zeit nicht als Bedrohung angesehen. Die Gestrandeten des Raumschiffabsturzes waren jedoch machtsensitive Wesen und als sie in das Schwarmbewusstsein aufgenommen wurden, gaben sie ihre Eigenschaften weiter. Lomi und Welk, die zwei Dunklen Jedi unter den Gestrandeten, wurden Teil des Gorog-Nestes, welches durch Lomis Einfluss zum Dunklen Nest wurde und aus dem Gedächtnis des Hauptnestes verschwand.

Der dritte Überlebende des Absturzes war ein Jedi namens Raynar Thul, der in das Hauptnest Unu aufgenommen wurde und durch seine Fähigkeiten schließlich zum Anführer des Nestes aufstieg. Thuls Überlebenswille übertrug sich auf das ganze Nest und startete eine Expansionswelle, die schließlich die Aufmerksamkeit der Chiss erregte. Die Situation eskalierte im Schwarmkrieg, in den nicht nur das Reich der Chiss, sondern auch die Galaktische Föderation Freier Allianzen sowie der Neue Jedi-Orden hineingezogen wurden. Erst das Entfernen der drei Machtnutzer aus dem Schwarmbewusstsein konnte den Konflikt beenden. Nur widerwillig sahen die Chiss schließlich davon ab, die Killiks auszurotten. Deren lange währende und ereignisreiche Geschichte durfte somit weitergehen. Ende offen.


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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 74. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.