Eiszeit auf Csilla
Die Eiszeit auf Csilla ist eine klimatische Periode, die den ohnehin schon lebensfeindlich frostigen Planeten Csilla erstmals um das Jahr 5.000 VSY überkam und seine Oberfläche anfangs vollständig mit Gletschern bedeckte. Die Eiszeit trägt maßgeblich dazu bei, dass der größte Teil des Eisplaneten vollends unbewohnbar ist, und war damit der ausschlaggebende Faktor für die Entwicklung der ehemals menschlichen Siedler zu einer völlig neuen Spezies, den Chiss. Aufgrund der lebensfeindlichen Bedingungen an der Oberfläche mussten sich die Chiss zunächst in den planetaren Untergrund zurückziehen, obwohl sie später auch außerhalb ihrer unterirdischen Höhlenkomplexe beheizte Städte errichten konnten. Zur Zeit des Neuen Imperiums unter Imperatorin Marasiah Fel hielt die Eiszeit noch immer an.
Geschichte[Bearbeiten]
- „Man sollte annehmen, wenn sie die Wahl zwischen allen Planeten der Unbekannten Regionen hatten, hätten sie sich einen angenehmeren ausgesucht als diesen hier.“
- — Jacen Solo über Csilla (Quelle)
Csilla ist ein in den Unbekannten Regionen der Galaxis gelegener Eisplanet, der dem Reich der Chiss angehört. Neben Csilla beinhaltet das gleichnamige Sternsystem noch vier weitere Planeten, die jedoch allesamt unwirtlich sind und kein Leben beherbergen können: die beiden Eiskörper Formac und Csorb, den sengend heißen Gesteinsbrocken Cessed und den Gasgiganten Repplic. Nur Csilla als Hauptwelt des Systems und politischer Mittelpunkt des Reiches der Chiss ermöglicht teilweise Leben.[1]
Csilla war schon vor der Eiszeit stark lebensfeindlich und nur schwer bewohnbar. Dennoch ließen sich weit vor 27.000 VSY menschliche Kolonisten, die auf einer Erkundungsexpedition innerhalb der Unbekannten Regionen waren, auf der Eiswelt nieder und errichteten eine erste Siedlung. Ungefähr 5.000 Jahre vor der Schlacht von Yavin brach eine Eiszeit über den Planeten herein, die die ohnehin gefrorene Oberfläche mit Gletschern,[2] Felsen[3] und großflächigen Eiswüsten bedeckte.[1] Anfangs war der gesamte Planet von diesem Phänomen betroffen.[4] Im Zuge der Kälteperiode entstanden verschiedenartige Mineralien im Felsgestein[2] sowie glaziale blau schimmernde Formationen in der Hydrosphäre des Planeten.[4] Durch die noch gravierender werdenden Widrigkeiten[5] verschlechterte sich auch die Lebenssituation der Bewohner zunehmend.[2] Im Laufe der Geschichte begann sich ein Teil der Planetenoberfläche zu Seen zu entwickeln, die groß genug waren, um sie aus dem näheren Orbit erkennen zu können.[1] Dadurch trat mehrere Jahre vor 28 NSY auch eine unterirdische Eisschmelze ein, welche die oberen Eisplatten in Bewegung versetzte. Die darauf gelegenen Metropolen ziehen daher über den Planeten und verfügen über keine feststehenden Koordinaten.[3]
Auswirkungen[Bearbeiten]
- Jacen Solo: „Ich meine, warum bleiben, wenn es ganz in der Nähe so viel besseres Klima gibt?“
- Mara Jade Skywalker: „Reiner Starrsinn.“
- — Jacen Solo und Mara Jade Skywalker über die Entwicklung der Chiss (Quelle)
Die Eiszeit auf dem Frostplaneten Csilla hat zu der Bildung von zahlreichen Gletschern,[2] enormen Eiswüsten[1] und später zu sich bewegenden Eisplatten geführt.[3] Eine wesentliche Besonderheit des eisdominierten Landschaftsbildes sind dabei die hoch aufragenden, aus purem Eis bestehenden Gebirgsketten.[1] Die Tagesdurchschnittstemperaturen von Csilla überschreiten selten den Gefrierpunkt. Normal sind dagegen weit darunter liegende Werte.[4] Selbst der ganzzeitlich gefrorene Eisplanet Hoth, an dessen Polen Temperaturen von bis zu -200°C gemessen werden können und dessen Tagesdurchschnittstemperaturen tagsüber bei -32°C und bei -60°C in der Nacht liegen,[6] gilt als gemäßigter als Csilla.[3] Deshalb war es für die Einwohner des Planeten nach Eintritt des Glazialzeitalters nicht mehr möglich, sich weiterhin ungeschützt an der Oberfläche aufzuhalten. Stattdessen waren sie gezwungen, sich in den planetaren Untergrund zurückzuziehen[2] und gewaltige Höhlenkomplexe in das Gestein zu schlagen,[1] die durch die Wärme aus dem Planetenkern bewohnbar werden. Deshalb errichteten die Chiss unter der Erde ganze Großstädte[5] wie Csillas Hauptstadt Csalpar.[1] Diese Ansiedlungen wurden durch ein unterirdische Tunnelsystem für den Gleiterverkehr miteinander verbunden, um einen reibungslosen Kontakt zwischen ihren Bewohnern zu gewährleisten.[5] Zudem war es den Chiss mittels geothermischer Energie möglich, Siedlungen zwischen den einzelnen Gletschern zu errichten.[4] Diese Wärme ist vor allem in den großen Felsen gespeichert, die sich während der Eiszeit bildeten.[3] Aufgrund der lebensfeindlichen Bedingungen an der Oberfläche sind die Chiss dazu gezwungen, Nahrungsmittel zu exportieren.[5] Für Expeditionen auf der Oberfläche entwickelten die Chiss spezielle Schneefahrzeuge und Schutzanzüge.[1]
Eine weitere Folge der anhaltenden Glazialperiode ist die Entwicklung der charakteristischen rot glühenden Augen der Chiss als Reaktion auf die ungünstigen Lichtverhältnisse im planetaren Untergrund.[2] Sie ermöglichen der Spezies, auch in starker Dunkelheit zu sehen.[7] Außerdem bildeten sich in der Haut der ehemals menschlichen Kolonisten tiefblaue Pigmente, die Xenosoziologen auf die blau schimmernden Mineralien in der Hydrosphäre[4] sowie das Felsgestein des Planeten zurückführen.[2] Eine weitere physiologische Nachwirkung der radikalen Klimaveränderung ist das schwarze Haar der Spezies. Da die Behaarung im höheren Alter nur selten, vor allem jedoch bei weiblichen Individuen, ergraut, glauben die Chiss, dass die Kinder von Eltern mit später ergrauendem Haar eine besondere Rolle für die zukünftige Entwicklung ihres Volkes darstellen werden.[7] Damit entfernten sich die Humanoiden äußerlich noch weiter von ihren menschlichen Vorbildern und entwickelten sich allmählich zu einer eigenständigen Spezies. Die neue Rasse entwickelte jene charakterliche Merkmale, die ihr später als ebenso unverkennbar zugeschrieben wurden: ihr enormes Selbstvertrauen,[2] ihre Xenophobie,[4] das Verbot von zu starken, vor allem nach außen hin präsentierten Gefühlen und die rationale Analyse von Problemen. Den Chiss wird deshalb nachgesagt, sie seien ebenso berechnend und gefühllos wie die eisigen Gletscher ihrer Heimatwelt.[2] Unter anderen Kulturen der Galaxis gilt es als ideologische Eigenheit der Chiss, dass sie ihren unwirtlichen Ursprungsplaneten nicht verlassen, wenngleich im Chiss-Raum Planeten mit weitaus besseren klimatischen Bedingungen existieren.[3]
Quellen[Bearbeiten]
- Das Erbe der Jedi-Ritter – Der verschollene Planet (Seite 123 f.)
- Das Star Wars Universum (Seite 90 ff.)
- The Unknown Regions (Seite 124)
- Legacy Era Campaign Guide (Seite 11, 107)
- The Essential Atlas (Seite 53)
- The New Essential Guide to Alien Species (Seite 36 f.)
- The University of Sanbra Guide to Intelligent Life: The Chiss (Seite 1)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 The Essential Atlas
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 The Unknown Regions
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Das Erbe der Jedi-Ritter – Der verschollene Planet
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 The University of Sanbra Guide to Intelligent Life: The Chiss
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Legacy Era Campaign Guide
- ↑ Das Star Wars Universum
- ↑ 7,0 7,1 The New Essential Guide to Alien Species
Auf die Eiszeit von Csilla wird an mehreren Stellen im Erweiterten Universum Bezug genommen. In keiner Quelle wird diese Glazialperiode jedoch explizit für beendet erklärt. Das Sachbuch The Unknown Regions deutet stattdessen an, die Eiszeit bleibe weiterhin über den gesamten Planeten ausgebreitet und verhindere so das Leben an der Oberfläche. Auf einer Abbildung des Planeten in The Essential Atlas sind jedoch eisfreie Stellen zu erkennen, die auf ein bevorstehendes Ende der Eiszeit hindeuten könnten. Zudem wird mit der unterirdischen Eisschmelze in dem 28 NSY spielenden Roman Der verschollene Planet eine weitere Abschwächung des Glazialzeitalters angedeutet. Hier werden auch erstmals Metropolen auf der Oberfläche des Planeten erwähnt. In Legacy Era Campaign Guide, der die Situation über ein Jahrhundert später darstellt, wird Csilla jedoch immer noch als kalte und eisige Welt bezeichnet.