Avabuschgewürz

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Das Avabuschgewürz ist eine sedative Droge, die aus dem Avabusch von dem Planeten Baros gewonnen wird. Wie die meisten anderen Gewürze ist es in weiten Teilen der Galaxis illegal und wird daher meist als Schmuggelware verschifft. Je nach Dosierung verursacht das Avabuschgewürz bei dem Anwender Lethargie und schwächt die Willenskraft. Daher wird es oftmals als Schlafmittel oder Wahrheitsserum eingesetzt. Die Wirkung verfliegt nach kurzer Zeit und verursacht dabei keine Abhängigkeit. Aufgrund seiner großen Verfügbarkeit und vergleichsweise schwachen Wirkung ist Avabuschgewürz auf dem Schwarzmarkt vergleichsweise günstig erhältlich.

Beschreibung

Das weit verbreitete Avabuschgewürz wird aus den zarten Früchten des dornigen Avabuschs gewonnen, der mit Abstand am weitesten verbreiteten Vegetationsform des Planeten Baros. Der Anbau des Avabuschs erfolgt durch Habas der einheimischen Brubbs, die speziell auf die Kultivierung der Pflanze eingestellt sind. Avabuschfarmen auf Baros erreichen Größen von über 100.000 Hektar. Außerhalb von Baros gedeiht der Avabusch nur in spezialisierten Gewächshäusern, die darauf abgestimmt sind, Setzlinge zu kultivieren. Wie alle Gewürze ist auch Avabuschgewürz eine bewusstseinsverändernde und somatisch wirksame Substanz. Es sorgt beim Konsumenten für Entspannung und ruft bei höherer Dosierung meist Lethargie oder sogar Schläfrigkeit hervor, aufgrund derer er kaum noch zu aktivem Tun imstande ist. Daher wird es gelegentlich als ein Schlafmittel verabreicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gewürzsorten hat Avabuschgewürz keine halluzinogenen Eigenschaften und verursacht bei den meisten Spezies auch keine körperliche Abhängigkeit. In seiner konkreten Wirkweise unterscheidet es sich jedoch wesentlich von anderen sedierenden Substanzen. Die von der Droge vermittelte Lethargie trübt das Urteils- und Denkvermögen des Anwenders. Indem sie ihn in eine kooperative Stimmung versetzt, macht sie den Anwender gefügiger gegenüber anderen und sorgt dafür, dass er Versuchungen leichter als sonst erliegt. In der richtigen Dosierung wirkt Avabuschgewürz daher als ein Wahrheitsserum, insbesondere in Verbindung mit einer gezielten und eindringlichen Befragung. Allerdings ist es erheblich weniger wirksam als die meisten Wahrheitsseren, die das Galaktische Imperium üblicherweise einsetzte. Dafür ist Avabuschgewürz, dessen Wirkung nur wenige Minuten anhält, allerdings auch deutlich schwieriger im Körper des Konsumenten nachweisbar. Die Droge wirkt auch, wenn sie in Getränken aufgelöst oder in Süßigkeiten eingebacken wird. Der aus dem Gewürz gebraute Avabuschtee wirkt als ein potentes Wahrheitsserum. Das illegale Avabuschgewürz war aufgrund der großen Verfügbarkeit von Avabüschen auf Baros vergleichsweise günstig auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Eine Dosis kostete während der imperialen Herrschaft etwa 25 Credits, eine Kiste mit 100 Dosen etwa 2.000 Credits. Der Preis pro Dosis lag etwa bei einem Viertel des Werts von Glitzerstim. Dennoch war es wegen seiner hohen Gewinnmargen eine beliebte Schmuggelware.

Geschichte

Auf der trockenen Wüstenwelt Baros gedeihen aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung und des Fehlens natürlicher, organischer Nährstoffe im Boden nur wenige Pflanzen, die sich an die lokalen Gegebenheiten angepasst haben – so auch der Avabusch, der den Großteil der dortigen Vegetation ausmacht. bereits in einem Frühstadium begannen die einheimischen Brubbs damit, die Kulturpflanze für sich nutzbar zu machen, zunächst mit bloßen Händen, später, als sie ihre Vernunftbegabung erlangten, mit ersten primitiven Werkzeugen. Mit der Zeit entstand aus der Kultivierung, Zucht und Verarbeitung des Avabuschs eine riesige Industrie auf Baros.

Auf den meisten Welten mit einer starken imperialen Präsenz war Avabuschgewürz entweder verboten oder unterlag strengen Reglementierungen. Imperiale Sicherheitsbehörden servierten Verdächtigen bei Vernehmungen gelegentlich mit Avabuschgewürz versetzte Erfrischungsgetränke oder Gebäck, um die Vernehmung zu vereinfachen. Während des Galaktischen Bürgerkriegs engagierte der Drall Gustip, der Majordomus des mächtigen Verbrecherlords Baron Benton Kaldo, eine Gruppe von Raumfahrern auf Corellia, um insgesamt vier Ladungen Schmugglerware auf vier Schiffe des Syndikats an verschiedenen Positionen im corellianischen System zu transportieren. Zum Nachweis der ordnungsgemäßen Lieferung, für die Gustip ihnen 3.000 Credits bot, sollten die Schmuggler nach der ersten Übergabe eine Raumkiste und nach jeder weiteren eines von drei Siegeln erhalten. Nach der Übergabe der ersten Ladung an die Moldy Mynock bei der Mittelpunkt-Station flog die Besatzung mittels eines Mikrosprungs zu dem Frachter Nek Princess nahe Selonia. Die Berechnung der Sprungkoordinaten erwies sich aufgrund der Nähe des Planeten als schwierig. In der Folge senkte die Gruppe die Schilde ihres Transportschiffs und lud die zehn Kisten mit jeweils 300 Dosen Avabuschgewürz um. Der Lademeister der Nek Princess quittierte die Lieferung mit einem Siegel. Im Jahr 2 NSY erwähnte Trioculus, der Lord Overseer und Supreme Slavelord von Kessel, Avabuschgewürz in seinem Bericht an den ISB-Kommandanten Maximillian Seerdon als eine der bekanntesten Gewürzsorten. Seerdon nahm den Bericht über den Gewürzschmuggel in sein Addendum zu seinem Kompendium Underworld – A Galaxy of Scum and Villainy auf, um auf die ständige Bedrohung für die Sicherheit der imperialen Bevölkerung durch den galaktischen Drogenhandel aufmerksam zu machen. Seerdon übersandte den Text an den Großwesir Sate Pestage, der ihn wiederum an Imperator Palpatine weiterleitete.

Im Jahr 5 NSY nahmen die Sicherheitskräfte der Wolkenstadt den Jungen Ken gefangen, auf den die Beschreibung des gesuchten „Jedi-Prinzen“ passte. Um sich seiner Identität zu vergewissern, ließ der Hutt Zorba Desilijic Tiure den Jungen zu sich in den Holiday Tower bringen und bot ihm Süßigkeiten an. Ken bat den Verbrecherlord um Candy-flavored buns und Sticky sweetmallow, woraufhin Zorba den Kopfgeldjäger Tibor anwies, den Zimmerservice zu rufen. Ohne Kens Wissen ließ Zorba in die Süßigkeiten Avabuschgewürz einbacken, um Ken gefügig zu machen. Kurz danach brachten die Zimmerservicedroiden ein Tablett mit Bathamilch und den bestellten, mit der Wahrheitsdroge versetzten Süßigkeiten. Nachdem Ken das Gebäck vertilgt hatte, verwickelte ihn Zorba zunächst in ein unverfängliches Gespräch über den Toruismus auf Bespin. Als er sich sicher war, dass die Droge zu wirken begonnen hatte, befragte der Hutt Ken über seine Identität als Jedi-Prinz und über die Lage der Verlorenen Stadt der Jedi unter der Oberfläche des Mondes Yavin 4. Daraufhin ließ Zorba den imperialen Moff Trioculus von Tibor über seine Erkenntnisser kontaktieren.

Der zwischenzeitlich wieder in Freiheit gelangte Ken wurde kurz danach zusammen mit dem Jedi Luke Skywalker von imperialen Sturmtruppen auf dem Planeten Arzid gefangen genommen und auf die Scardia Voyager verbracht. Dort ließ sie der Hochstapler Rajah Ubooki, der sich als der Prophet Kadann ausgab, in eine Kältekammer sperren und vernahm sie später persönlich. Er bot beiden einen heißen Tee an, den er aus Avabuschgewürz hatte brauen lassen. Skywalker bemerkte die Täuschung und weigerte sich, den Tee zu trinken. Ken litt dagegen so stark unter der Kälte, dass er das Heißgetränk trotz Skywalkers Warnungen begierig zu sich nahm. Daraufhin befragte Kadann Ken zur Lage der Verlorenen Stadt der Jedi und bot ihm im Gegenzug an, beide auf dem Eisplaneten Hoth freizulassen. Aufgrund der Einwirkung des Avabuschtees eröffnete Ken Kadann daraufhin die genauen geografischen Koordinaten der Verlorenen Stadt.

Quellen

• Jedi Prince – Zorba the Hutt's Revenge (Kapitel 7, Glossar)
• Jedi Prince – Mission from Mount Yoda (Kapitel 6)
• Jedi Prince – Prophets of the Dark Side (Kapitel 5, 6, Glossar)
• Am Rande des Imperiums Grundregeln (Seite 183 ff.)
• Das große Star Wars Universum von A-Z (Seite 64, Eintrag: Avabuschgewürz)
• Galaxy Guide 4: Alien Races (Seite 21 f.)
• Galaxy Guide 4: Alien Races, Second Edition (Seite 24)
• Sonnen der Verheißung (Seite 140, 142)
• Star Wars Enzyklopädie (Seite 21, Eintrag: Avabuschgewürz)
• The Complete Star Wars Encyclopedia
• The Essential Atlas (Seite 181)
• Underworld Appendix: Swoops, Spice, and Wretched Rogues

Einzelnachweise

Das Avabuschgewürz wurde erstmals in dem Jugendroman Zorba the Hutt's Revenge, dem zweiten Band der Reihe Jedi Prince, erwähnt. Bereits drei Jahre vor dem Erscheinen des Romans wurde der Avabusch, aus dem die Droge hergestellt wird, bereits in dem Rollenspiel-Regelwerk Galaxy Guide 4: Alien Races erwähnt. Die deutsche Übersetzung des Begriffs wurde erstmals in dem Nachschlagewerk Star Wars Enzyklopädie verwendet. Im Glossar des Jugendromans Prophets of the Dark Side wird fälschlich angegeben, dass das Avabuschgewürz aus den Gewürzminen von Kessel stamme. Tatsächlich wird es jedoch aus dem Avabusch auf dem Planeten Baros gewonnen.