Vagaari
Vagaari | |
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2 Münder |
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Die Vagaari sind ein nomadisches und äußerst kriegerisches Volk von Sklavenhändlern, das in den Unbekannten Regionen der Galaxis umherzieht. Den Lebensunterhalt sichern sie sich durch die Plünderung von Welten militärisch schwächerer Spezies, wobei diese versklavt werden. So bauten sich die Vagaari ein Reich auf, das so mächtig und gefürchtet war, dass sogar so berüchtigte Spezies wie die Rakata und die Ebruchi vor den Vagaari flohen. Ursprünglich stammen die Vagaari von Vagar Praxut, einem Planeten, der im Kharmort's Miasma liegt, doch fast gänzlich unbewohnbar ist, da die Vagaari die Ressourcen des Planeten ausgebeutet haben.
Beschreibung[Bearbeiten]
Physiologie[Bearbeiten]
Die Spezies der Vagaari weist eine geringe, dafür stämmige Körpergröße auf. Bezüglich ihrer Anatomie fallen außerdem die relativ großen und starken Hände sowie die flachen Ohren ins Auge, doch besonders auffallend sind die zwei Münder direkt über dem Kinn. Der obere wird zum Sprechen und Atmen, der untere zum Essen genutzt. So können Vagaari praktisch nicht ersticken. Zudem kauen Vagaari beim Reden auf stimulierend geschnürte Lederbänder, die Pureweed genannt werden. Die Haut der Vagaari ist hellbraun mit einer Spur Goldmarmorierung, kann aber auch ins rötliche gehen.[1]
Um ihre geringe Körpergröße zu verdecken, tragen sie häufig große, über den Hinterkopf gebogene Masken, die obendrein mit furchterregenden Mustern verziert sind, und voluminöse Roben mit weiten Falten, in denen sie Waffen und Gift verstecken.[1] Die Gesichter der Zivilisten, die nicht der Führungsschicht der Vagaari angehören, ziert dagegen nur einfache Bemalung. Vagaari-Kleidung ist ebenfalls vollständig auf Einschüchterung aus konzipiert.
Kultur[Bearbeiten]
- „Mein Irrtum, den ich erwähnte, lag darin, anzunehmen, dass die Vagaari einfach nur eine gut organisierte Piratenstreitmacht sind. Aber tatsächlich sind sie eine vollkommen nomadische Spezies.“
- — Kommandant Mitth'raw'nuruodo (Quelle)
Die Vagaari vertraten die Auffassung, dass alle Nicht-Vagaari unintelligente, naive Feiglinge und daher ihnen unterlegen seien, was dazu führte, dass sie als überaus arrogant und xenophob galten. Des Weiteren fehlte ihnen jegliches Vermögen von Empathie und in ihrem Narzissmus werden sie nur von den Hutts übertrumpft. Für das Mitgefühl, das andere Spezies für andere aussprechen, haben die Vagaari kein Verständnis, da sie es für verschwenderisch und selbstzerstörerisch halten.[1] Vagaari zeigen nach Möglichkeit keine Schwäche. Dies äußert sich etwa an der verbissenen und unerschütterlichen Kampfeswut und an der Tatsache, dass Flehen um Gnade verpönt ist. Als schwach galten auch Personen, die nicht ihre Taten für sich sprechen lassen, sondern nur lamentieren.
Anders als die meisten Spezies siedeln die Vagaari nicht auf einem oder mehreren Planeten, sondern sind ein nomadisches Volk. Für gewöhnlich bewegen sich alle Angehörige der Spezies zusammen in einer großen Flotte durch den Raum, was ihnen als Piraten zugute kommt, da auf der einen Seite nicht ihr eigener Heimatplanet als Vergeltung ihrer Taten angegriffen werden kann und es auf der anderen Seite die Plünderungen von Welten in den Unbekannten Regionen vereinfacht.
Beliebte Ziele für Übergriffe sind Planeten technologisch oder militärisch schwächerer Spezies, etwa der Geroons, die schnell und ohne größere Verluste besiegt werden können, aber auch Plätze, an denen die Führer der Vagaari sich etwas Lohnendes versprechen. 27 VSY wurde sogar der Entschluss gefasst, eine Militärbasis der Chiss anzugreifen, um an eine größere Menge Kampfdroiden zu gelangen. Die Raubzüge der Vagaari begrenzen sich meist auf Welten in den Unbekannten Regionen, doch teilweise stoßen sie sogar in Gebiete vor, die zur Galaktischen Republik gehören. So führten sie etwa Überfälle auf mindestens eine Koloniewelt der Frunchettan-sai und die Heimatwelt der Pashvi durch.
Mann und Frau spielen in der Vagaari-Gesellschaft zwar unterschiedliche Rollen, sind aber gleichberechtigt. So dienen die Männer als Soldaten und Piloten in der Armee der Vagaari oder sind Politiker, denen die Führung des Imperiums zugeschrieben ist. Frauen sind die Führerinnen der Kasten und für die Invasionsstrategien, den Sklavenerwerb und die Folter zuständig.[1] Andererseits haben sich Frauen aus Gesprächen und Verhandlungen herauszuhalten, dies ist Sache der Männer. Die unzähligen Sklaven, die die Vagaari in ihren Raubzügen gefangen genommen haben, sind für die Essens-Zubereitung, die Hygiene, die Wartung und weitere niedere Dienste zuständig.[1]
Die ersten Vagaari glaubten, dass sie von ihren Göttern erschaffen wurden, damit diese selbst jemanden Überlegenes zum anbeten hatten, doch die späteren Vagaari waren nicht religiös, nutzten die Religion aber als Rechtfertigung ihrer Überlegenheit gegenüber anderen Rassen. Die Sprache der Vagaari klingt sowohl melodiös und trillernd als auch bösartig. Ersteres färbt sich auch ab, wenn die Vagaari andere Sprachen sprechen, etwa Minnisiat, eine verbreitete Handelssprache. Andere Sprachen als diese werden kaum bis überhaupt nicht gesprochen, nicht einmal Sy Bisti, eine weitere Handelssprache der Region, in dem die Vagaari umherziehen. Des Weiteren sprechen viele Vagaari Basic, allerdings mit starkem Akzent[1].
Politische Struktur[Bearbeiten]
- „Du wirst in Gegenwart des Miskara nicht sprechen, solange man dich nicht dazu auffordert.“
- — Ein Vagaari-Soldat (Quelle)
An der Spitze der Vagaari steht der Miskara. Seine hohe Position ist optisch aufgrund der prunkvollen Kleidung zu erkennen, außerdem residiert er in einem prachtvollen Thronsaal an Bord des Flaggschiffs der Vagaari-Flotte. Er wird ehrerbietig mit "Euer Eminenz" angesprochen und seine absolute Macht, die rigoros genutzt und durchgesetzt wird, zeigt er gegenüber Angehörigen seiner und anderer Spezies.
Der Miskara wird von einer Gruppe Berater und Würdenträger unterstützt, die sich bei verschiedenen Anlässen ebenfalls im Thronsaal einfinden. In Gegenwart des Miskara haben jedoch auch diese, wie jeder andere auch, nur zu sprechen, wenn sie von ihrem Herrn dazu aufgefordert werden. Miskara kann nur der werden, der genügend einflussreiche Unterstützer hat, die bei einem Sieg ihres unterstützen Kandidaten dann die neue herrschende Klasse des Vagaari-Imperiums bildet.[1] Bei der kriegerischen und piratischen Lebensweise der Vagaari haben wohl auch die Krieger und Soldaten eine hohe Stellung in der Gesellschaft.
Während der letzten Jahre der Ära der Neuen Republik war das Ziel der Vagaari die Chiss-Redoute zu erobern und in diesem Bereich ein Imperium unter Führung Estoshs zu errichten. Die Vagaari erlitten jedoch 22 NSY mehrere Rückschläge. Erst scheiterten sie daran, die Überreste des Extragalaktischen Flugprojekts einzunehmen und die Besatzung und Passagiere der Chaf Envoy zu töten, woraufhin die Chiss die Position ihrer Flotte erfuhren.
Sklaverei[Bearbeiten]
- „Ich habe gesehen, wie die Vagaari ihre Sklaven behandeln. Nach meiner Ansicht ist es gut für das Universum, sie los zu sein.“
- — Jorj Car'das (Quelle)
Neben der Erbeutung von Technologie und Wertgegenständen ist das Versklaven der Bevölkerung der angegriffenen Planeten das Hauptziel der Überfälle der Vagaari. Die Sklaven werden vorrangig als Arbeitskräfte eingesetzt, etwa zur Reparatur der Schiffe, allerdings erfüllen sie in Schlachten einen weiteren Zweck. Sie werden, in Null-G-Kunststoffblasen an der Außenhülle der Vagaari-Kriegsschiffe eingesperrt und als lebende Schilde benutzt, was moralisch denkende Kommandeure einer gegnerischen Flotte davon abhalten kann, überhaupt das Feuer zu eröffnen, aus Angst, Unschuldige zu töten. Auch bei Bodenkämpfen setzen sie Unmengen von Sklaven ein, die in den Waffendienst gepresst wurden und zum Stürmen von Festungsanlagen oder als „Minenräumer“ eingesetzt werden. Dabei müssen sie über Minenfelder laufen, um die Sprengkörper auszulösen und so den nachrückenden Vagaari-Kriegern einen sicheren Übergang des Areals gewährleisten.[1] Des Weiteren benutzen die Vagaari ihre Sklaven auch als Versuchsobjekte, wie z.B. als Ziele bei der Verwendung neu entdeckter Waffen. Dabei gehen sie ohne Bedenken vor, Tote unter den Sklaven sind ihnen gleichgültig.
Technologie[Bearbeiten]
In der Forschung und Entwicklung neuer Technologie hat militärische Technik bei den Vagaari besonderen Vorrang. So gehörten die Vagaari zu den ersten Völkern, die Schwerkraftprojektoren konstruieren konnten, was ihnen bereits 27 VSY gelang, nachdem sie die Technologie von einer unbekannten Spezies gestohlen hatten[1]. Diese Projektoren konnten kegelförmige Pseudo-Schwerkraftfelder inmitten des Weltraums erschaffen, welche dadurch Schiffe aus dem Hyperraum reißen können. Die Vagaari nutzen diese Geräte, deren Theorie auch in der Galaktischen Republik diskutiert wurde, jedoch nicht umgesetzt werden konnte, vor allem, um Schiffen, die zur Verteidigung eines angegriffenen Planeten dienen sollen, den Sprung in den Hyperraum zu verwehren, sodass die überlegene Vagaari-Streitmacht diese vernichten kann.
Wie alle Spezies dieser Region der Galaxis besitzen die Vagaari kein Wissen um die Herstellung von Droiden. Als Jorj Car'das infolge eines durch den damaligen Kommandanten Thrawn ausgeklügelten Plans einige Kampfdroiden und Droidekas der Handelsföderation zu ihrer Flotte bringt, sind sie aufgrund der Effektivität dieser derart beeindruckt von ihnen, dass der Miskara den Befehl gibt, eine Chiss-Basis anzugreifen, in der nach Aussage Car'das weitere Droiden gelagert werden.
Verschiedene Technologien übernehmen die Vagaari auch von besiegten Völkern. Doch wenn Technologie nicht ausreicht können die Vagaari auch auf eine Reihe kontrollierbare Tiere wie den Schostris, schwarz-gelb gestreifte Insekten mit Giftstachel, oder Wolvkils zurückgreifen. Diese verschaffen ihnen den Eindruck der waffenlosigkeit gegenüber anderen.
Geschichte[Bearbeiten]
Die Vagaari haben sich vor 27 VSY bereits einige Jahre in den Unbekannten Regionen aufgehalten und dort Raubzüge durchgeführt, doch auf ihren Plünderungszügen drangen sie auch in den Wilden Raum und den Rändern des Äußeren Rands ein.[1]
Etwa 40 VSY drangen die Vagaari erstmals in das Reich der Chiss ein. Unter der Führung Kommandant Thrawns hatten sie aber zum ersten Mal einen genialen Taktiker zum Feind. Diesem gelang es 27 VSY in einer Schlacht sowohl das Extragalaktische Flugprojekt als auch große Teile der Vagaari-Flotte zu schlagen und letztere zu großen Teilen zu zerstören. Die angeschlagenen Vagaari mussten sich daraufhin zurückziehen und arbeiteten fortan am Wiederaufbau der Flotte, der über fünfzig Jahre dauerte.[1] In der ganzen Zeit sannen die Vagaari jedoch auf Rache, sowohl an den Chiss, als auch an denjenigen, die im Zusammenhang mit dem Flugprojekt standen.
22 NSY war der Zeitpunkt ihrer Rache gekommen. Die Vagaari schleusten sich unter dem Decknamen der einst von ihnen versklavten Geroons, einer anderen Spezies in dieser Region der Galaxis, mit ihren Wolvkils als unauffällige Waffen auf dem Expeditionsschiff Chaf Envoy ein, um ihre Vorfahren zu rächen und das Fundament für ein aufstrebendes Reich zu setzen. Jedoch verhinderten die beiden Jedi Luke und Mara Jade Skywalker mit Hilfe der Einheit Aurek-Sieben, der 501. Sturmtruppenlegion von dem Imperium der Hand, dieses Vorhaben. Die Chiss erfuhren in Folge dessen die Koordinaten des Aufenthaltsortes der Vagaari-Flotte.
Quellen[Bearbeiten]
- Die Kundschafter
- Die Verschollenen
- The Unknown Regions (Seite 152-155)
- The Complete Star Wars Encyclopedia (Band III, S. 290)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
„vagari“ ist lateinisch und bedeutet übersetzt „umherschweifen“.