Sludir
Sludir | |
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Allgemeines | |
Heimatwelt: | |
Sprache: | |
Beschreibung | |
Durchschnittliche Größe: | |
Besondere Merkmale: |
sechsbeinig |
Bekannte Individuen: |
Omze'kehr Kahr, Quintik Kahr, Qesya Vth'naar, Rokarn Vth'naar, Quyik Vth'naar |
Die Sludir sind eine auf Sluudren beheimatete, sechsbeinige Spezies. Sie sind äußerst kriegerisch und stolz, blicken jedoch auf viele Generationen der Versklavung ihrer Art zurück. Zur Zeit des Galaktischen Imperiums wurden sie offiziell zur Sklavenspezies erklärt und ein Teil ihrer Kultur ging hierbei durch Jahre der Knechtschaft verloren. Viele Sludir wurden zu Verbrechern, ironischerweise gab es später einige unter ihnen, die sich als Sklavenhändler verdingten. Zu den berühmtesten Sludir zählen die Brüder Omze'kehr Kahr und Quintik Kahr, zweiterer besser bekannt unter dem Namen „Big Quince“.
Biologie[Bearbeiten]
Sludir besitzen sechs Beine und einen humanoiden Torso mit zwei starken Armen. Am Ende jedes Armes haben sie zwei Finger und einen gegenüberliegenden Daumen. Der Kopf eines Sludir endet in einer dicken Schnauze und vier Nasenlöchern und einem langen Kiefer, der scharfe Reißzähne birgt. ein großer Teil ihrer Körper wird von einer dicken Haut geschützt, die ähnlich einer Panzerung dient. Viele vermuten, dass es sich um eine Art Chitin-Kruste handelt, die mit den Jahren entsteht, da junge Sludir über keinen solchen Panzer verfügen. Während die Sludir durch diese dicke Hautschicht gegen physischen Schaden geschützt sind, erweist sie sich als wenig wirksam gegen Energiewaffen.[2]
Sludir erreichen eine Körperlänge von 1,50 bis 2,50 Metern und werden 1,5 bis 2 Meter hoch.[2] Im Durchschnitt werden sie 1,75 Meter hoch und 2,30 Meter lang.[1] Hinsichtlich ihrer Haarfarben können sie sich unterscheiden, einige haben braune Haare,[3], andere sind schwarzhaarig.[4] Daneben existieren noch weitere möglich Haarfarben. Sludir tragen ihre Mähnen außerdem in sehr unterschiedlichem Stil.[1]
Gesellschaft und Kultur[Bearbeiten]
Allgemein[Bearbeiten]
Sludir sind direkte und schonungslose Wesen, in deren Kultur körperliche Kraft und Kampffähigkeiten über gesellschaftliches Ansehen und Macht bestimmen. Sie haben nur einen begrenzten Sinn für Anstandsregeln, und Intrigen und Tücke sind in ihren Augen empörend. Alles, was es zu erreichen gibt, so glauben sie, lässt sich durch kämpferische Konflikte aneignen. Sludir, die auf trickreiche Methoden zurückgreifen, werden verachtet und beschämen nicht nur sich selbst, sondern auch ihren gesamten Stamm.[1] Die Sludir sind sehr loyal ihrer eigenen Art gegenüber, speziell Familienangehörigen, ganz unabhängig davon, ob diese kriminellen Machenschaften nachgehen. Und obwohl sie Sklaverei hassen, akzeptieren sie sogar, wenn einer ihrer eigenen Art einer Tätigkeit als Sklavenhändler nachgeht. Familie bedeutet in ihrer Gesellschaft enorm viel, und wer ohne Erben stirbt, stirbt einen ehrlosen Tod. In der Gesellschaft nehmen die Vorfahren eine äußerst wichtige Rolle ein, und nachfolgende Sludir erhoffen sich, den Wegen ihrer Ahnen gerecht zu werden. Die Blutlinie weiterzuführen gilt auch als Zeichen dafür, dass vergangene Sludir nicht in Vergessenheit geraten.[2]
Bis zum Alter von sieben Jahren gelten Sludir als Kinder, ab acht Jahren sind sie jugendlich und werden ab dem dreizehnten und bis zum vierzigsten Lebensjahr als Erwachsene betrachtet. Mit sechsundfünfzig bis vierundsiebzig Jahren gelten sie bereits als alt. Vom Kindesalter an werden sie in den Künsten und Lehren des Kampfes geschult, um das Aufbauprinzip ihrer Gesellschaft zu begreifen.[1] Die Kinder der Kämpferkaste müssen sich, bevor sie ins Erwachsenenalter eintreten, einem Stärketest unterziehen. Sie werden außerdem in die Wildnis des Planeten entsandt und dürfen erst wiederkehren, wenn sie ein Tier erlegt haben. Kinder aus der Arbeiterklasse müssen sich ebenfalls in ihrem Fach beweisen, Handwerkerkinder müssen oft ein ganzes Gebäude errichten. In ihrer Gesellschaft gibt es mehrere Kasten, wobei Krieger und Anführer fast gleichgestellt sind, danach kommen Handwerker und schließlich Arbeiter. Es gibt keinen Platz für das, was man als Bürgerliche bezeichnen würde. Diejenigen, die nicht fähig sind, einen aktiven Teil in der Gesellschaft einzunehmen, werden vernichtet. Wer zum Herrscher aufsteigen will, muss sich durch Kampf beweisen.[2]
Sie legen außerdem viel Wert auf die Erhaltung ihrer Körperpanzerung und nutzen oft eine matschige Substanz, um damit Stellen zu ergänzen, die sich durch Wunden oder das Alter von der dicken Hautschicht absondern.[2] Obwohl sie nicht grundsätzlich gegen technischen Fortschritt sind, greifen nur wenige Sludir auf Waffen wie Blaster zurück oder halten viel von der Raumfahrt.[1]
Die Sprache der Sludir, Sludesisch, besteht größtenteils aus Wiehern und Grunz- und Schnaublauten, und sie besitzt keine geschriebene Form. Künstler dieser Spezies drückten sich in kompliziert gemalten Bildern aus, doch wurde dies während der Ära der Rebellion durch geschriebenes Basic größtenteils ersetzt.[1] Alle Lehren werden mündlich überliefert, doch trotz des Fehlens einer eigenen Schrift, haben Sludir ein Verständnis für Mathematik. Die Gebäude ihrer Heimat errichten die Sludir aus Stein, und dies ist auch ein Material, das in ihrer Gesellschaft einen äußerst wichtigen Stand erreicht hat. Immense Bauten und ganze Städte, die aus Stein erbaut sind, schützen sie vor den gefährlichen Kreaturen Sluudrens. Gestein stellt in ihren Augen ein Symbol für die Stärke ihrer Spezies dar, ebenso wie für ihre Fähigkeit, sich gegen alles und jeden zu verteidigen.[2]
Kampflehre der Sludir[Bearbeiten]
Die Kampflehre der Sludir erfordert, dass sie niemals aus einem Kampf flüchten, und die Ehre gebietet es, dass sie ihrem Gegner in einem Kampf von Angesicht zu Angesicht gegenüber treten. Sie empfinden den Kampf als etwas heiliges und der erste Weg, den sie sehen, um innerhalb der Ränge ihrer Gesellschaft aufzusteigen, findet sich in kämpferischen Auseinandersetzungen. Ebenso wird Kämpfern großes Ansehen zuteil, allerdings gehen Sludir niemals ohne Grund in den Kampf. Der Tod im Kampf wird als ein ruhmreiches Ende empfunden, und die Kampflehre der Sludir ist nur schwer zu brechen oder zu umgehen. Wer aus einem Kampf flieht, selbst wenn es sein Leben rettet, sich versteckt oder Schutz sucht, dem wird die Ehre aberkannt. Sludir schalten ihre Gegner so schnell und brutal aus, wie nur möglich. In ihrer gesamten Geschichte galt ihre Härte als äußerst wichtig, da jene, die Gnade zeigten, von ihren Feinden vernichtet wurden.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Die Spezies stammt von Sluudren, einem rauen Planeten im Äußeren Rand der Galaxis. Sie entwickelte sich aus einem auf primitivem Stammesverhalten beruhenden Gesellschaftssystem zu einer komplizierten Kastengesellschaft, bestehend aus den Herrschern, Kämpfern, Handwerkern und der untersten Schicht, bestehend aus gemeinen Arbeitern. Sie lebten weiterhin in unterschiedlichen Clans, und ihr System blieb unangefochten bis wenige Jahre vor Ausbruch des Galaktischen Bürgerkrieges. Sklaventreiber aus anderen Planeten begannen zu dieser Zeit, Sludir gefangen zu nehmen und als Gladiatoren in Arenen kämpfen zu lassen.[1] Viele verloren hierbei ihren Glauben an die Kampflehre ihrer Spezies, da sie nun über Jahre nur noch sinnfreie Kämpfe ausfochten, die mehr als unehrenhaft waren.[2]
Als Kundschafter des Imperiums den Heimatplaneten der Sludir entdeckten, war ihr Gesellschaftssystem durch die Versklavungen bereits stark geschwächt. Das Imperium erklärte sie zu einer legitimen „Sklavenspezies“ und zerstörte ihr System vollends, indem Arbeiter, Krieger und alle anderen Gesellschaftsklassen gleichermaßen als Arbeitersklaven exportiert wurden. Es wurde auch eine Garnison des Imperiums auf Sluudren errichtet, um sicherzugehen, dass die verbleibenden Sludir sich weiter fortpflanzten und neue Sklaven züchteten.[2] Ein paar wenige entkamen diesem Schicksal und schlossen sich der Allianz zur Wiederherstellung der Republik an, die meisten gerieten jedoch in die Reihen krimineller Organisationen. Hier waren sie äußerst erfolgreich, und ihre körperliche Kraft und Einstellung ließ sie zu hervorragenden Piraten, Leibwächtern und, ironischerweise, Sklavenhändlern werden. Viele von ihnen wurden auch Söldner und Soldaten.[1] Viele entwickelten einen generellen Hass auf Menschen.[2] Ein gutes Beispiel hierfür war Omze'kehr Kahr, der lange Zeit versklavt war und als Gladiator auf Loovria verdingen musste. Sein Hass auf Menschen wurde durch den Mord an seinem Bruder durch die Menschenfrau Platt Okeefe noch zusätzlich verstärkt. Omze war ein bekannter krimineller Unternehmer, der den Großkreuzer Allanthia in einen wandelnden Raumhafen umwandelte.[3]
Nach dem Untergang des Imperiums gewannen die Sludir die Kontrolle über ihre Heimatwelt zurück, und eine neue Gesellschaftsform entstand. Es bildeten sich ein paar planetarische Regierungen, gegründet von Sludir, die meist aus der kriminellen Szene zurückkehrten, Schmuggler und Verbrecherlords. Viele vormals versklavte Sludir kehrten aus der Gefangenschaft zurück, nachdem sie nun frei waren, in der Hoffnung, sich Clans anschließen zu können. Sie fanden sich nicht mit der neuen Ordnung auf Sluudren zurecht, die nach Ansehen in der Galaxis trachtete.[1]
Quellen[Bearbeiten]
- Ultimate Alien Anthology
- Platt's Starport Guide
- The DarkStryder Campaign
- Galaxy Guide 12: Aliens – Enemies and Allies
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Die Spezies der Sludir wurde von Peter Schweighofer erfunden und tauchte erstmals in Form von Quintik Kahr in der Kurzgeschichte Big Quince auf, die 1994 in der zweiten Ausgabe des Adventure Journals erschien. Schweighofer war es auch, der sie in den Quellenbüchern Platt's Starport Guide (Omze'kehr Kahr) und The DarkStryder Campaign (Qesya Vth'naar) wieder verwendete und ein Jahr später ihren Eintrag im Galaxy Guide 12: Aliens – Enemies and Allies verfasste, wo er die Spezies selbst und ihre Geschichte ausbaute. Der Autor Daniel Wallace nutzte sie später für eine Kurzgeschichte namens The Great Herdship Heist, abgesehen von den beiden Kurzgeschichten blieb die Spezies in der Literatur über das Star-Wars-Universum bisher jedoch überwiegend ungenutzt.
- Die Grundidee für die äußere Erscheinung der Spezies scheint von den Zentauren inspiriert zu sein, dem Pferdemenschen aus der griechischen Mythologie.