Schockboxen
Schockboxen war eine Sportart. In einer zur Zeit des Galaktischen Imperiums abgedruckten Werbung für das Canto-Casino auf dem Wüstenplanet Cantonica wurde Schockboxen in allen Klassen als Wettangebot beworben.
Quellen[Bearbeiten]
- Lobar Aybock: „Ich dachte, dass alle Slicer fett und lichtempfindlich sind.“
- Dansra Beezer: „Und alle Schockboxer sind dumm.“
- — Beezer und Aybock vor seinem Kampf gegen Tull Raine [1] (Quelle)
Schockboxen zählte zu den brutalsten Sportarten der bekannten Galaxis. Aufgrund der Brutalität und Intensivität der Sportart waren es vor allem die Barabel, die die meisten Kämpfer stellten. Trotz ihrer von Grund auf robusten Physis mussten die Reptiloiden lange und intensiv ausgebildet werden, um Schockboxkämpfe bestreiten zu können. Im Laufe der Zeit etablierten sich einige Fachbegriffe in dem Sport, um die dem Sport zugehörigen Ausrüstungen, Regeln und Schlagvariationen eindeutiger zu benennen und verständlicher zu machen. Der Sport erfreute sich in der Galaxis großer Beliebtheit und wurde deshalb kompetitiv als auch als Hobby betrieben. 6 NSY forderte der aspirierende Schockboxer Lobar Aybock den amtierenden Champion des Äußeren Randes, Tull Raine, zu einem Kampf um den Titel heraus, den Aybock in der letzten Phase gewinnen konnte.
Beschreibung[Bearbeiten]
So wie jede Sportart, besaß auch das Schockboxen ein Regelwerk und Begriffe, die für ein faires Aufeinandertreffen und eine bessere Verständlichkeit sorgten: Bei einem Kampf traten immer zwei Personen gegeneinander an, die sich gegenseitig mit ihren Fäusten bekämpften. Ein reguläres Schockboxenmatch war in zehn Phasen aufgeteilt, die jeweils zweieinhalb Minuten andauerten. Zwischen den Phasen wurden Pausen eingeschoben, die die Dauer von einer Minute nicht überschritten.[2] Der Ring, in denen die Kämpfe ausgetragen wurden, wird wedge genannt und war in einem gleichseitigen Dreieck aufgebaut. Die drei Ecken des Rings werden vertex oder vertices genannt und waren mit einem shockwire umschlossen, der ein elektrisch aufgeladener Draht ist und bei Berührung milde Stromstöße von sich gibt.[3] Es gab unterschiedliche Schlagarten, wie zum Beispiel den Defensivschlag, den Fintenschlag oder Konterschlag, und zahlreiche Schlagkombinationen und -variationen.[4] Der Begriff clicker bezeichnete einen von der Hüfte aus auf das Kinn des Gegners durchgeführten starken Schlag, während hub die Bezeichnung für den Kern einer Schockbox-Brustplatte war, der die Rüstung mit Energie versorgt und eine Anzeige für die am Rand bereitstehenden Ärzte und Punktezähler darstellt. Der hub-buster beschreibt einen gezielten Schlag des Kämpfers auf den hub seines Gegenübers, um dessen Rüstung lahmzulegen und infolgedessen ein IO zu erzielen, was für Ion-out steht und die elektrische Entladung eines beschädigten hub beschreibt. Neben dem IO kann ein Match auch mit einem CO, einem Count-Out, gewonnen werden, wobei der gegnerische Kämpfer nicht wieder aufsteht, nachdem er acht Sekunden lang durchgehend am Boden lag.[3]
Für den Kampf wurden spezielle Handschuhe,[4] unter Schockboxern auch shockmitt genannt,[3] verwendet, die die Hände der Träger schützen und ihre Schläge verstärken sollten. Dabei enthielten die Handschuhe leichte Stunner, die bei einem Kontakt mit dem Gegner einen elektrischen Impuls freisetzten und ihn so schwächten.[4] Um sich davor zu schützen, trugen die Kämpfer stets Rüstungen, wobei die Coynite Battle Armor bei Profiboxern hoch im Kurs stand.[5] Auch zu der Ausstattung eines jeden Schockboxers gehörte dessen Eingangsmusik, die beim Betreten des Rings vom Boxer gespielt wurde. Die gewählten Lieder entsprachen oft dem Glimmik-Musikstil.[6]
Unter Schockboxern zählten die Barabel, eine reptiloide Spezies vom Planeten Barab I, aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit zu den besten Boxern. Wegen der komplexen Regeln, der Brutalität und den hohen Ansprüchen an die Psyche und Physis der Kämpfer wurden diese lange und intensiv ausgebildet, bevor sie in den Ring stiegen. Um neue Boxer anzulocken, richteten einige Geschäftsmänner Rekrutierungszentren auf Barab I ein, beispielsweise in Alater-ka, der einzigen Stadt auf dem Planeten.[7] Auch in verschiedenen Streitkräften wurde das Schockboxen gelehrt und erlernt, um zukünftige Soldaten im waffenlosen Nahkampf auszubilden.[4] Die Kämpfe wurden in großen Stadien und Arenen durchgeführt, wie dem großen Tapani Arts and Sports Complex auf Vycinyth.[8] Der Sport fand zudem großen Anklang bei Wettspielern in der Wolkenstadt auf Bespin.[9]
Geschichte[Bearbeiten]
Zur Zeit des Galaktischen Bürgerkriegs entdeckte der Hutt Jabba Desilijic Tiure den Barabel Berrann, der aus einer Familie stammte, die berühmt für ihren einzigartigen Schockboxkampfstil war, und förderte dessen Karriere finanziell. Dadurch gelang es Berrann, den Titel zu erkämpfen. Jabba forderte allerdings eines Tages, dass Berrann bei einer Titelverteidigung einen Knockout vortäuschen und eine Niederlage einstecken sollte. Der Schockboxer entschied sich dagegen und knockte seinen Gegner in der ersten Runde aus. Daraufhin konnte er aus der Arena, in der der Kampf ausgetragen wurde, nur knapp entkommen und musste in einem Untergrundkampfkreis untertauchen.[11] Die Schockboxerin Kursma machte sich im Mittelgewicht einen Namen im Äußeren Rand. Abseits der offiziellen Kämpfe arbeitete sie für diverse Kriminelle als Söldnerin, um ihre gewalttätigen Tendenzen ausleben zu können – was ihren Manager stets verärgerte.[7] Während des Galaktischen Bürgerkriegs machte sich eine Gruppe von Kopfgeldjägern auf die Jagd nach Tern Ashandrik, auf den, wegen seiner zahlreichen Überfälle auf Bergbauminen des Tagge-Konzerns, ein Kopfgeld ausgesetzt wurde. Ihre Suche bringt die Kopfgeldjäger schließlich nach Seregar, wo sie im CrossWind Saloon auf Cheln Arroway trafen, der vermeintliche Informationen über Ashandriks Verbleib besaß. Als ihn die Gruppe in der Bar schließlich weiter bedrängt, schritt Lorek, einer der Personenschützer Arroways, ein und teilte der Gruppe mit, dass sie Arroway in Ruhe lassen sollen, da der Ort ein Saloon und kein Schockboxring sei.[12]
Sechs Jahre nach dem Ende des Galaktischen Bürgerkriegs forderte der calianische Schockboxchampion Lobar Aybock den Barabel Tull Raine, den zu dieser Zeit amtierenden Champion des Äußeren Randes, zu einem Kampf in der Cantina The Broken Tusk heraus, um ihm den Titel abzunehmen.[3] Raine hielt seinen Titel jahrelang und galt im Broken Tusk als unbesiegt. Über die Jahre schlugen ihn zwar namhafte Gegner wie der gescheiterte Jedi Norrin Vaxx, der Wookiee Yrrcanna und den Defel Zomil. Die Kämpfe waren jedoch nicht alle offizielle Schockboxkämpfe, da nicht bei allen die dafür erforderliche Ausrüstung verwendet wurde. Daneben kursierten allerdings Gerüchte, dass der Nagai Lusubrin T'shkali den Titelträger in einem offiziellen Kampf schlagen könnte.[13] Aybock erfuhr kurz vor dem Kampf, dass er in dem Kleingedruckten des zuvor mit Torel Vorne, dem Inhaber des Broken Tusks, beschlossenen Vertrages die Rechte seines Leichnams an die Reuss Corporation übertrug, sollte er im Verlauf des Kampfes sterben. Das Distributionsunternehmen, dessen Geschäftsführer ebenfalls Vorne war, betrieb illegalen Handel mit den Organen der in ihren Besitz geratenen Leichname, was Aybock seine Teilnahme an dem Kampf überdenken ließ. Aufgrund der Initiative seines Managers Eedund Cus traf sich Aybock mit dem Gungan-Hacker Stitchy sowie mit Major Bren Derlin und Sergeant Dansra Beezer, beide Agenten des Geheimdienstes der Neuen Republik. Derlin und Skinto setzten Aybock und Cus über den illegalen Organhandel von Vorne in Kenntnis, der gemeinsam mit dem Galaktischen Imperium Raines Kämpfe dahingehend sabotierte, dass der Barabel stets als Gewinner aus seinen Kämpfen hervorging. Der Major klärte Aybock auch dahingehend auf, dass bereits ein Hacker auf ihn angesetzt wurde, der sich während des Kampfes in das hub von Aybocks Rüstung hacken und seinen Schild senken solle. Sie unterbreiteten ihm das Angebot, ihn bei seinem Kampf zu unterstützen, indem Beezer, die ebenfalls eine Hackerin war, dem Eingriff in seine Rüstung entgegenwirkte. Im Gegenzug dafür musste Aybock gewinnen, um dem illegalen Organhandel auf Reuss VIII ein Ende zu setzen und dem Imperium einen wichtigen Geschäftspartner zu nehmen. Dies überzeugte den zuvor Zweifel hegenden Aybock, den Kampf doch zu bestreiten.[3]
Am Tag darauf rannte Aybock in das Broken Tusk, was seine Aufwärmroutine vor jedem seiner Kämpfe darstellte, und traf dort erneut auf Stitchy und Cus, die bereits vor ihm dort waren und ihm seine GolanGear-Rüstung vorbereitet hatten. Als Aybock gemeinsam mit den beiden die Dool Arena betrat, die über den Hintereingang der Cantina zu erreichen war, wurden sie umgehend von den Reportern mehrerer renommierter Nachrichtendienste umzingelt. Dabei stellte die von Colonial NewsNet abgestellte Journalistin Fionna Flannis Aybock die Frage, seit wann er über die Gerüchte bezüglich des illegalen Organhandels der Reuss Corporation Bescheid wusste. Cus entgegnete dieser Frage, dass sie nur für den Kampf hier seien und setzte gemeinsam mit Stitchy und Aybock den Weg zum Ring fort, wo die Zuschauer bereits ohrenbetäubend jubelten. Der sich in der Mitte der Arena befindliche wedge, in dem der Kampf stattfinden sollte, wurde in den Boden eingelassen und mit fünf Meter hohen Wänden aus Plastahl umzäunt. Raine und Aybock betraten beide gleichzeitig die Arena, wobei Raine sein Ritual vollführte, bei dem er immer vor seinen Kämpfen seine beiden mitts auf maximale Spannung auflud und eine Reihe an Schlägen in die Luft vor ihm abgab. Währenddessen riefen die Zuschauer seinen Namen, bis er am Ende seine beiden Fäuste in einer großen elektrischen Entladung zusammenschlug. Als daraufhin Aybocks Eingangslied gespielt wurde, übertönten die Zuschauer dieses mit Raine-Fangesängen.[3]
Die beiden Kontrahenten trafen sich mit dem rodianischen Schiedsrichter in der Mitte des wedge. Bevor der Kampf startete, bezeichnete Raine sein Gegenüber als Beute, um ihn einzuschüchtern. Als der Kampf losging, begaben sich beide Kämpfer in neutrale Eckpositionen, der Schiedsrichter verließ den Ring und schaltete den shockwire ein, der aufgrund der elektrischen Ladung blau zu leuchten begann. Nach einer abtastenden ersten Runde eröffnete Raine die zweite mit einem Wheymaker, dem Aybock nur knapp ausweichen konnte, und feuerte kurz darauf mit einem Repulsor clicker nach, der Aybock beinahe von den Füßen riss. Daraufhin setzte ihm Aybock nach und drängte ihn beinahe zum shockwire, aber Raine konnte sich mit einer Salve an Schlägen befreien. Als Raine auch Aybocks rechten Arm betäubte und den Herausforderer weiter bedrängte, konnte dieser sich mit einem Ion straight befreien und Raines hub damit etwas beschädigen. Beim Einläuten der vierten Phase zeichnete sich bereits Ärgernis und Unverständnis in den Gesichtern von Raine und Vorne, der einen Sitzplatz in der ersten Reihe innehatte, ab, da sie keinen langen Kampf erwartet hatten und Beezer dem Hackangriff auf Aybocks hub entgegenwirkte.[3]
In der sechsten Phase des Kampfes zielte Raine mit aggressiven Schlägen auf den Kopf seines Kontrahenten, da ihn Vorne in der vorhergegangen Pause dazu angehalten hatte, den Kampf schnell zu beenden. Raine setzte in den drei darauffolgenden Phasen seinen Gegner immer weiter unter Druck, wobei sogar Aybocks mitts für zehn Sekunden aussetzten, da er gegen den shockwire gedrängt wurde und einige Schläge einstecken musste. In der neunten Phase schlitterte Aybock an einem CO vorbei, da die Phase endete, bevor der Schiedsrichter den Countdown für ein CO herunterzählen konnte. Zu Beginn der zehnten und letzten Phase begannen Zuschauer Aybocks Namen zu rufen. Das und der Umstand, dass er sich von Raine in die Ecke gedrängt fühlte, löste bei ihm einen ryastraad aus, ein in Extremsituationen auftretender Blutrausch der Calianer. Obwohl Raine ihn weiterhin mit Schlägen eindeckte, konnte sich Aybock dennoch durchsetzen und seinen Gegner bis zum shockwire drängen. Als daraufhin Raines Rüstung aufgrund der Ladung des shockwires aussetzte, beförderte ihn Aybock mit einem gezielten Schlag auf sein hub geradewegs durch den shockwire hindurch. Raine krachte auf den Tisch, an dem Vorne und Moff Ammar saßen, und der Schiedsrichter erklärte Aybock nach einem CO für den Sieger des Kampfes. Das Magazin Transgalactic Perspectus stellte 41:4:34 nach der Großen Eichung ein kleines Glossar in ihrem exklusiven Exzerpt des achten Kapitels von Fists Of Ion: Memoirs Of A Champion Shockboxer, die Autobiografie des berühmten Schockboxers Lobar Aybock, zur Verfügung. Aybock schilderte seinen Kampf im siebten Kapitel seiner Autobiografie Fists Of Ion: Memoirs Of A Champion Shockboxer.[3]
Quellen[Bearbeiten]
- Das Juwel von Yavin (Seite 43)
- Fists of Ion
- Galaxy at War (Seite 23)
- Geonosis and the Outer Rim Worlds (Seite 18 ff.)
- Gundark's Fantastic Technology – Personal Gear (Seite 51)
- Heroes & Rogues (Seite 64, 121)
- Lords of the Expanse Sector Guide (Seite 25)
- No Disintegrations (Seite 45)
- Wretched Hives of Scum & Villainy (Seite 34 ff.)
- Slugthrowers: An Overview of Popular Music and Musicians in a Galaxy Far, Far Away, Part 1 auf StarWars.com
- Take Me Out to the Ball Game: Sports in the Star ars Galaxy, Part 2 auf StarWars.com
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Eigenübersetzung: „I thought all slicers were fat and light-sensitive.“ – „And all shockboxers are brain-dead.”
- ↑ Take Me Out to the Ball Game: Sports in the Star ars Galaxy, Part 2
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Fists of Ion
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Galaxy at War
- ↑ Gundark's Fantastic Technology – Personal Gear
- ↑ Slugthrowers: An Overview of Popular Music and Musicians in a Galaxy Far, Far Away, Part 1
- ↑ 7,0 7,1 Geonosis and the Outer Rim Worlds
- ↑ Lords of the Expanse Sector Guide
- ↑ Das Juwel von Yavin
- ↑ Eigenübersetzung: „Lo-bar! Lo-bar! Lo-bar!”
- ↑ Heroes & Rogues
- ↑ No Disintegrations
- ↑ Wretched Hives of Scum & Villainy
- Das an das reale Boxen angelehnte Schockboxen wurde das erste Mal in dem 1995 erschienen Nachschlagewerk Heroes & Rogues für das Star-Wars-Rollenspiel erwähnt. Dem Buch liegt eine vorgefertigte Charakterschablone bei, die einen von Barab I stammenden Barabel abbildet, der ein beruflicher Schockboxer ist.
- In dem Rollenspiel-Abenteuer Echoes of the Jedi, das Teil der Dawn-of-Defiance'-Kampagne des Star-Wars-Rollenspiels ist, wird in einer Szene der Geruch von verwesenem Fleisch metaphorisch mit der Härte eines Schlages von einem Barabel-Schockboxer gleichgesetzt, als die Spieler einen Raum mit mehreren Leichen auffinden.