Kriegstribunal der Neuen Republik gegen Tycho Celchu
Das Kriegstribunal der Neuen Republik gegen Tycho Celchu war ein juristischer Prozess, der in den Anfangstagen der Neuen Republik zwischen dem militärischen Oberkommando der Neuen Republik und dem Piloten Tycho Celchu ausgetragen wurde.
Beschreibung[Bearbeiten]
Tatbestand und Anklage[Bearbeiten]
- „Bei seiner Rückkehr wurde Capatin Celchu ausführlich verhört und gestand bei diesen Verhören, daß er sich kaum an seine Zeit in Lusankya erinnerte. Wir konnten keine Anzeichen finden, daß man ihn einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Allerdings, das war uns zuvor auch nie bei einem der anderen Maulwürfe der Isard gelungen. Daher mußten wir auch bei Captain Celchu das Schlimmste befürchten. Commander Antilles, der damals ebenso wie heute an die Unschuld seines Freundes glaubte, handelte mit seinen Vorgesetzten aus, daß Celchu ihm als Stellvertreter zugeteilt wurde. Die Sicherheitsvorschriften wurden zum größten Teil eingehalten, und in den wenigen Fällen, wo dies nicht möglich war, wies nichts darauf hin, daß Captain Celchu Sympathien für das Imperium hegte.“
- — Airen Cracken über Tycho Celchu (Quelle)
Tycho Celchu war ein alderaanischer Pilot, der die imperiale Akademie als TIE-Pilot abschloss und in mehreren Gefechten auf der Seite der Imperialen Flotte kämpfte. Als seine Heimatwelt Alderaan im Jahre 0 VSY durch den Superlaser des Todessterns zerstört wurde, war Celchu über eine holographische Übertragung Zeuge der Explosion und des Todes seiner Familie. Daher desertierte er kurz nach der Schlacht von Yavin und schloss sich der Rebellion gegen das Imperium an. Er meldete sich im Jahre 4 NSY freiwillig für einen Kundschaftereinsatz auf der imperialen Hauptwelt Coruscant. Kurz vor dem Ende der Operation wurde er von imperialen Streitkräften gefasst und in das imperiale Gefängnis Lusankya überführt. Diese Anstalt galt als geheime Strafanstalt des Imperiums, wobei der Rebellion keine näheren Spezifikationen bekannt waren. Sie stand unter der Leitung der Geheimdienstchefin Ysanne Isard. Alle Häftlinge, die aus der Anstalt entlassen wurden, erwiesen sich als durch imperiale Gehirnwäsche indoktriniert und dienten Isard als verdeckte Agenten innerhalb der Rebellion. Celchu wurde später in eine Strafkolonie auf dem Planeten Akrit'tar überführt und entkam von dort. Daraufhin kehrte er zur Rebellion zurück und wurde von Verhörspezialisten intensiv befragt. Da er sich im Gegensatz zu anderen Häftlingen an Teilaspekte seiner Gefangenschaft in Lusankya erinnern konnte, nahm der Geheimdienst der Republik an, dass Celchu keiner Gehirnwäsche unterzogen worden war. Dennoch wurde er unter Beobachtung gestellt.[1]
Politischer Hintergrund[Bearbeiten]
- „Das alles sollte nichts mit Tycho zu tun haben, aber leider tut es das, weil Tycho ein Mensch ist und eines entsetzlichen Verbrechens gegen einen Mitrebellen und einen Mann angeklagt wird, der jetzt als Held verehrt wird. Wenn wir ihn nicht schnell vor Gericht bringen und den Prozeß seinen Lauf nehmen lassen, wird man uns bezichtigen, zum Vorteil eines Menschen entschieden zu haben. Es wird heißen, wäre Tycho ein Gotal oder Quarren, hätten wir ihn innerhalb eines einzigen Tages angeklagt, verurteilt und hingerichtet. Es gibt keine Grundlage für solche Bezichtigungen, aber wir müssen verhindern, daß auch nur der Eindruck entsteht, wir würden Menschen bevorzugen.“
- — Leia Organa Solo erklärt Wedge Antilles die Anklage gegen Tycho Celchu (Quelle)
Einen wesentlichen Faktor, der massiv auf den Verlauf des Prozesses gegen Celchu einwirkte, stellten die aktuellen Spannungen zwischen menschlicher und nichtmenschlicher Bevölkerung der Republik und vor allem Coruscants. Ein Jahr vor Prozessbeginn hatte die Neue Galaktische Republik einen Angriff auf ebenjenen galaktischen Hauptplaneten, Coruscant, gestartet, um dem dort noch immer residierenden Imperium endlich einen schweren Schlag zu versetzen. Tatsächlich fiel in der Schlacht selbst, an der auch Celchu maßgeblich beteiligt war, nur eine geringe Anzahl an Soldaten Seitens der Republik und Ysanne Isard trat samt Lusankya einen schnellen Rückzug an.[2] Erst später fand die Republik heraus, weshalb das Imperium Coruscant, welches strategisch von solch enormer Bedeutung war, nicht bis auf den letzten Mann verteidigt hatte: Ysanne Isard hatte kurz vor ihrer Flucht vom Planeten das sogenannte Krytos-Virus, welches von General Evir Derricote entwickelt worden war, in der Grundwasserversorgung freigesetzt.[1] Gelangt das Krytos-Virus in einen Wirtskörper, nistet es sich dort ein und pflanzt sich fort. Sobald das Virus in eine Zelle gelangt, explodiert diese nach einiger Zeit, und die Viren infizieren eine der Nachbarzellen. Durch die Zerstörung dieser Zellen sorgt das Virus dafür, dass das Fleisch des infizierten Individuums vollständig zerfällt, wobei ebenjenes dabei aufgrund der Tatsache, dass nur selten Schmerzrezeptoren attackiert werden, unter starken Qualen leidet. Das Virus ist hoch ansteckend.[3] Der für den Prozess gegen Celchu essentielle Faktor war die Tatsache, dass Derricote das Virus so konzipiert hatte, dass es ausschließlich auf nichtmenschliche Spezies übergreifen kann, während Menschen immun gegen eine Infizierung sind. Dieser Fakt sorgte unter der coruscantischen Bevölkerung für großes Aufregen und mündete letztendlich sogar in Vorwürfen, die Republik hätte bereits vor der Eroberung Coruscants vom Krankheitserreger gewusst oder sie halte das zur Heilung notwendige Bacta – von dem in Wirklichkeit allerdings lediglich nicht genügend vorhanden war, um Millionen an infizierten Individuen vollständig zu heilen, und das im Rahmen einer Inkubationszeit von meist bloß zwei Wochen – absichtlich zurück – wobei selbstverständlich der stets drohende Angriff des Galaktischen Imperiums ein essentieller Aspekt war, sodass auch Bacta für den Kriegsfall gesichert werden musste – und überließe nichtmenschliche Spezies so dem sicheren Tode. So äußerte sich Prinzessin Leia Organa Solo während des Prozesses gegen Celchu dahingehend, dass ihm die Anklägerinnen und Ankläger sowie die Republik selbst, auch im Falle seiner Unschuld, einen harten Prozess machen müssten, da sich andernfalls Vorwürfe bezüglich des milderen Vorgehens gegenüber des menschlichen Celchu breitmachen könnten. Es würde, so Organa Solo, heißen, handelte es sich bei Celchu beispielsweise um einen Gotal oder Quarren, hätte man innerhalb eines einzigen Tages angeklagt, verurteilt und hingerichtet. Dass Celchus Anwalt nichtmenschlich war, wurde dabei nicht beachtet.[1]
Weiterhin musste die Neue Galaktische Republik nach der Eroberung Coruscants zeigen, dass sie tatsächlich über die Legitimation verfügt, als herrschende Organisation in der Galaxis residieren zu dürfen. Ihre Führerinnen und Führer wollten zeigen, dass sie bedeutende Ereignisse wie solcherlei Gerichtsfälle nicht innerhalb kürzester Zeit hinter verschlossenen Türen abhandelten und dabei womöglich auch noch illegal handelten. Aus diesem Grunde wurde der gesamte Prozess öffentlich im galaktischen HoloNetz übertragen. Damit gedachte man anzuzeigen, die alten Methoden des Imperiums letztendlich abzuschaffen und zu beweisen, dass unter der Neuen Republik alles seine Richtigkeit hatte. Allerdings hatte die Zulassung öffentlicher Presse zum Prozess auch negative Auswirkungen, welche vor allem Celchu trafen. Selbst nach Ansicht der treibenden Kräfte hinter dem Prozess entwickelte sich der ganze Rummel allmählich zu einem reinen Medienzirkus. So hielten sich Mitglieder der hiesigen Presse regelmäßig in der Nähe des Gerichtssaals auf, mit dem Ziel, nicht nur Celchu, sondern generell alle Beteiligten zu befragen und ihre Angaben öffentlich zu publizieren. Dabei wurde die Bevölkerung in zwei Teile gespalten: Einen Teil bildeten Celchus langjährige Kameradinnen und Kameraden sowie Freundinnen und Freunde, die teilweise auch an seiner Seite gedient hatten, und diese taten alles zu seiner Unterstützung, was sie zu tun vermochten. Der andere Teile bestand zu großen Teilen aus Nichtmenschen und mit dem Krytos-Virus infizierten Persönlichkeiten, welche die Celchu vorgeworfenen Straftaten nach der Berichterstattung durch die öffentliche Presse mit den Verbrechen Darth Vaders und Prinz Xizors verglichen.[1]
Quellen[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]