Cratala
Cratala | |
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Beschreibung | |
Spezies: | |
Geschlecht: |
weiblich[1] |
Hautfarbe: |
Hell[1] |
Haarfarbe: |
Silbern[1] |
Augenfarbe: |
Weiß[1] |
Besondere Merkmale: |
kybernetisches Auge[1] |
Biografische Informationen | |
Geburt: | |
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Anführerin[1] |
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- „Eine Seite muss sterben, wir oder sie. Ich gehe nicht in ein imperiales Gefängnis. Habt ihr mich verstanden? Ich werde dem Imperator nicht dienen!“
- — Cratala über ihr Verhältnis zum Galaktischen Imperium (Quelle)
Cratala war eine führende Kybernetik-Technologin und Wissenschaftlerin der Galaktischen Republik. Aus Verachtung gegenüber der Korruption im Galaktischen Senat und nach dem Versuch des Büros des Obersten Kanzlers Palpatine, sie zu verschleppen, lief die Arkanianerin zur Konföderation unabhängiger Systeme über. Am Ende der Klonkriege sah sie die Niederlage der Konföderation kommen und plante mit einem Teil ihrer Verbündeten sowie der Mannschaft von Kapitän Rel Harsol an Bord der Sa Nalaor die Flucht vor dem Galaktischen Imperium, das sich ihrer Errungenschaften bemächtigen wollte und dessen Imperators Rache sie fürchtete. Dabei strandeten sie auf dem abgelegenen Planeten Cholganna tief im Äußeren Rand der Galaxis, nachdem ein imperiales Verfolgerschiff die Sa Nalaor schwer beschädigt hatte, und lebten dort für mehrere Jahrzehnte in einem Rückzugslager. Etwa 20 Jahre nach dem Absturz der Sa Nalaor über Cholganna wurden Cratala und ihre Mitstreiter vom Imperium gefunden und angegriffen, doch mithilfe einer kurz zuvor eingetroffenen Söldnergruppe gelang es ihnen, den Angriffstrupp zurückzuschlagen und ein Entkommen vom Planeten zu ermöglichen.
Biographie[Bearbeiten]
Überlauf zur Konföderation[Bearbeiten]
Cratala wurde mindestens 46 Jahre vor der Schlacht von Yavin und somit in der Endphase der Galaktischen Republik geboren.[2] Die Arkanianerin entstammte einem Volk, das für seine hohe Intelligenz und Wissenschaftsbegeisterung einerseits sowie seine damit einhergehende Arroganz andererseits galaxisweit bekannt war,[3] und stand in dieser Tradition. So galt sie als Meisterkybertechnologin und kreierte nicht nur neuartige Produkte, sondern forschte auch im Rahmen wissenschaftlicher Projekte an längst vergessener altrepublikanischer Technologie. Der Ruf, den sie sich erwarb, machte sie schnell in der Galaktischen Republik bekannt, weshalb der Oberste Kanzler Palpatine in den Zwanzigerjahren vor der Schlacht von Yavin[4] beschloss, Cratala und ihre Mitarbeiter in seinen persönlichen Medizinischen Forschungsstab aufzunehmen. Cratala schlug diese Einladung zwar aus, weil sie der Korruption in der republikanischen Politik kritisch gegenüberstand. Sie musste jedoch feststellen, dass der Kanzler eine Weigerung nicht akzeptieren würde, als dieser einen Teil ihres Stabs illegal verschleppen ließ. Ihr gelang die Flucht, und daraufhin beschloss sie, der Regierung den Rücken zu kehren und stattdessen zur Konföderation unabhängiger Systeme überzulaufen.[1] Diese war in vielerlei Hinsicht unzufrieden mit der aktuellen Wirtschafts- und Föderalismuspolitik der Galaktischen Republik und erklärte ihr daher den Krieg.[4] In der Konföderation war es der Wissenschaftlerin möglich, ihre Forschungsprojekte fortzusetzen, und so wurde ihr die Führung über die Separatistische Tiefraumstation zur Kybertechnologieentwicklungsforschung nahe des Salvara-Systems übertragen. Dort entwickelte sie verbesserte und hochwertigerer Systeme für die Integration von Kybertechnologie in Kampfdroiden, um diese anschließend auf den Schlachtfeldern einsetzen zu können. Im Laufe ihrer Zusammenarbeit entwickelte Cratala eine Freundschaft mit Kapitän Rel Harsol, der von Bord der Sa Nalaor als Flaggschiff aus eine kleine Flotte zur Verteidigung der Raumstation im Mittleren Rand befehligte.[1]
Gestrandet auf Cholganna[Bearbeiten]
Abgeschnitten von der Galaxis[Bearbeiten]
Nach Ausrufung des Galaktischen Imperiums durch Imperator Palpatine und der endgültigen Umgestaltung der Republik, sahen Cratala und Harsol den Untergang der Konföderation unabhängiger Systeme vorher und beschlossen, die Sa Nalaor mit allem, was sie finden konnten, zu beladen und sich abzusetzen. Als die imperialen Streitkräfte Jagd auf die Überreste der Konföderation machten und in diesem Zuge auch die Raumstation besetzten, konnten Cratala und ihre Kernmitarbeiter an Bord von Harsols Sternenfregatte der Freigiebigkeit-Klasse mit einem Großteil ihrer funktionstüchtigen Prototypen entkommen. Da keine Regierung mehr existierte, die ihnen Schutz bieten würde, und das Imperium nicht abließe, war der ursprüngliche Plan, weit hinter den Linien imperialer Kontrolle eine kleine Basis zu errichten. Dort wollte Cratala weiter an ihren Entwicklungen arbeiten, um ihre wissenschaftliche Neugierde zu befriedigen und darüber hinaus auch Profit herauszuschlagen. Dabei stellten sie unter anderem Kontakt zu dem Twi'lek Ropok her, Unterweltboss und Präsident des illegalen Technologieunternehmens IsoTech, über den sie sich Zugang zum Schwarzmarkt erhofften, und lernten auch dessen Droiden IT-3PO kennen. Dieses Vorhaben ließ sich allerdings nicht umsetzen, denn als sich Cratala und Harsol dazu aufmachten, vom Ende der Perlemianischen Handelsstraße aus einen letzten Hyperraumsprung in Richtung der abgelegenen Welt Cholganna durchzuführen, wurde die Sa Nalaor von imperialen Verfolgern schwer beschädigt. Dadurch schlugen die Sprungberechnungen fehl, was dazu führte, dass die Sternenfregatte den Hyperraum viel zu tief im Orbit der Welt wieder verließ, von deren Schwerkraft erfasst wurde und die Unterlichtantriebe ausfielen. Es gelang zwar, ein notdürftig zusammengestelltes Hilfsgesuch in Richtung der Unterweltverbündeten an Bord der Raumstation Das Rad auszuschicken, doch dann stürzte die Sa Nalaor auf den Dschungelplaneten. Die atmosphärische Reibung sorgte dafür, dass die Sa Nalaor noch weiter beschädigt wurde und große Teile ihrer Hülle sowie der Motoranlagen verlor, sodass sie eine kilometerlange Schneise der Verwüstung hinterließ und letztlich auf der Dschungeloberfläche aufkam. Kurz vor Aufkommen auf der Planetenoberfläche riss Harsol Caratala zu Boden und warf sich über sie, um sie vor dem Aufschlag zu schützen. Die beiden überlebten den Absturz ebenso wie etwa 30 weitere Angehörige der Gruppe, die nicht bereits zuvor in Rettungskapseln das Schiff aufgegeben hatten. Dazu gehörten unter anderem Cratalas Droidenmechanikerin Rewna und die Separatisteningenieure Ninan und Feno Gamoc. Caratala stellte schnell fest, dass es sich bei Cholganna um eine lebensbedrohliche Welt handelte, denn nicht nur erschien ihr der Dschungel schwer durchdringlich, sondern es handelte sich dabei auch um die Heimatwelt der katzenartigen Nexus und weiterer tödlicher Raubtiere. Weil es Cratala vor der Flucht jedoch gelungen war, einen Teil der Kampfdroidenarmee intakt an Bord zu schaffen, gelang es der Mannschaft, die Ankunft zu überleben und sich durch den Dschungel zu schlagen.[1]
Die Absturzstelle der Hauptsektion der Sa Nalaor lag an einem Fluss, den Cratala und ihre Mannschaft „die Flucht“ nannten und in Paddelbooten mehrere Kilometer flussaufwärts ruderten, um den Landraubtieren zu entgehen. Dabei begegneten sie unter anderem einigen Reevos und Baum-Oktopoden, die ihnen jedoch keine größeren Probleme bereiteten. An einer Flussbiegung gingen sie an Land und stapften fünf Minuten einen Berghang im Tethyrr-Flusstal hinauf, um dort an der Ostgabelung aus den Überresten und Wrackteilen der Sa Nalaor ein Lager namens „Die Zuflucht“ zu errichten, das weder vom Fluss aus noch aus der Luft erblickt werden konnte und auf diese Weise optimalen Schutz vor eventuellen Spähern des Galaktischen Imperiums bot. Gemeinsam mit dem Kapitän wurde Cratala zur Führerin der Zuflucht ernannt. Von da an setzte sie ihre Forschungen unter den gegebenen Umständen fort, und ohnehin hegten weder sie noch die anderen Überlebenden ein Interesse daran, jemals ohne Sicherheitsgarantie in den imperialen Raum zurückzukehren. Cratalas Labor bildete fortan das Herzstück der technologischen Forschungen auf Cholganna und war das einzige Gebäude, das über eine konsequente Energieversorgung verfügte. Cratala und ihre Mitarbeiter entwickelten dort Heilmittel für Lokalkrankheiten und analysierten die planetare Flora und Fauna. Zu ihren Experimenten gehörten unter anderem sogenannte Kyber-Nexus, die sie zwar nicht zu kontrollieren vermochte, deren natürliche Territorialinstinkte sie jedoch verstärkte, um sie so als Beschützerinnen festgelegter Gebiete wie der Absturzstelle oder der Zuflucht einsetzen zu können. Darüber hinaus versah sie die Raubtiere mit energetisierten Klauen, verstärkten Zähnen oder Schwanzstacheln. Aufgrund ihrer über 20-jährigen Erfahrung als Medizinerin fungierte sie in der Zuflucht außerdem als Ärztin und rettete Mannschaftsmitglieder, die sich Verletzungen oder Krankheiten zuzogen. Die meisten stattete sie auf diese Weise über kurz oder lang mit kybernetischen Verbesserungen aus, darunter Arm- oder Beinaufwertungen für die Athletik oder Wahrnehmungssensoren in den Augen, die es dem Träger ermöglichten, seine Umgebung in verschiedenen Wellenlängen abzufragen. In unregelmäßigen Abständen gelang es Schatzsuchern, die von dem Absturz der Sa Nalaor und Gerüchte über den immensen Reichtum an Bord der Fregatte gehört hatten, tatsächlich auf das Lager der Mannschaft zu stoßen, doch Cratalas Kampfdroiden schalteten alle Eindringlinge aus und verhinderten auf diese Weise, dass belastbare Beweise über ihr Überleben nach außen drangen. Von den Eindringlingen ließen sich Cratala und Harsol über das Galaktische Imperium berichten, da sie schließlich jeglichen sonstigen Informationsfluss zum Rest der Galaxis verloren hatten, und die Geschichten, die sie hörten, überzeugten sie umso mehr davon, sich weiterhin vor diesem zu verbergen und auf dessen Übergriff vorzubereiten.[1]
Imperialer Angriff[Bearbeiten]
- Überlebender: „He, Harsol? Warum bringst du sie lebendig hierher? Wirst du auf deine alten Tage etwa weich?“
- Rel Harsol: „Vielleicht gibt es ja ein paar positive Veränderungen hier. Sag Cratala, dass es Neuigkeiten gibt und sie sofort herkommen soll. Der Rest von euch folgt mir!“
- — Rel Harsol wird über das weitere Vorgehen bezüglich der Neuankömmlinge nicht ohne Cratala entscheiden. (Quelle)
Erst zwei Jahrzehnte nach ihrem Absturz auf Cholganna, also 0 NSY und damit auf dem Höhepunkt des Galaktischen Bürgerkriegs, wurde die kurz vor dem Absturz abgesendete Nachrichtenkapsel nahe des Rads aufgegriffen und Ropoks Erben Reom ausgehändigt. Dieser hatte daraufhin eine Einheit ausgesandt, die Überreste der Sa Nalaor und eventuelle Überlebende zu finden und Bericht zu erstatten. Von ihnen erfuhr Cratala, als sie von Harsol in die Versammlungshalle gerufen wurde, um die Neuankömmlinge dort kennenzulernen. Harsol hatte sie nicht erschossen und in die Zuflucht gelassen, weil sie gemeinsam mit IT-3PO angereist waren. Reom erhoffte sich von den Geschäftspartnern seines Vorgängers, Cratala und Harsol, ausführliche Unterlagen zu ihren Errungenschaften oder gar Prototypen und interessierte sich für eine neuerliche Zusammenarbeit. Cratala und Harsol wiederum interessierten sich an erster Stelle dafür, wie es mit dem Galaktischen Imperium weitergegangen war, und erfuhren in diesem Zusammenhang von einer Rebellen-Allianz und deren Krieg gegen das Imperium. Cratala vermochte gleichwohl keine großen Hoffnungen in diese zu setzen und fürchtete, das Imperium würde der Rebellion ein schnelles Ende bereiten. Schließlich wurden die anderen Mannschaftsmitglieder hinausgeschickt, damit sich Cratala und Harsol privat mit den Neuankömmlingen unterhalten konnten. Die Technologin versprach, diese am nächsten Morgen durch die Zuflucht zu führen. Nachdem die Gruppe gegangen war, erfuhr sie von Harsol, dass ein zweiter Trupp das Lager gefunden hatte, nämlich der Yiyar-Klan um den Rodianer Yav Yiyar und den Sullustaner Talo. Der Yiyar-Klan war mittlerweile zum größten Konkurrenten von IsoTech avanciert und stand in Rivalität zur zuerst eingetroffenen Gruppe, weil er Cratala davon zu überzeugen gedachte, stattdessen für sich zu arbeiten. Dies führte in der Folge zu heftigen Auseinandersetzungen in der Zuflucht und Diskussionen darüber, welcher der beiden Gruppen das größere Vertrauen geschenkt werden sollte. Zunächst hielt Cratala jedoch ihr Versprechen und führte die von IsoTech angeworbenen Söldner durch die Zuflucht, wobei sie ihnen unter anderem die Verteidigungsanlagen, das Hauptquartier und den Energiegenerator zeigte. Den Höhepunkt der Führung bildete ihr eigenes Labor. Als der Yiyar-Klan nach und nach feststellte, dass IsoTech das Vertrauen von Cratala und Harsol zu gewinnen vermochte, versuchte er, die Wissenschaftlerin aufgrund der wertvollen Daten und Forschungsauszeichnungen in ihrem Medi-Droiden zu verschleppen. Cratala konnte jedoch von der ersten Söldnergruppe gerettet werden, womit diese endgültig ihr Vertrauen gewann. Cratala überreichte dieser als Beweis für ihr Vertrauen eine Kopie ihrer Aufzeichnungen, damit diese an Reom weitergegeben werden konnten.[1]
Als Cratala und Harsol mit den Söldnern weiterverhandelten, wie ihr weiteres Vorgehen aussehen sollte, kam es zu einem Erdbeben, und aus den Wachtürmen ertönten Alarmsirenen. Aufseher Liers Ossnan vom Imperialen Sicherheitsbüro hatte von einem Informanten aus den Sicherheitskräften des Rads von der aufgegriffenen Nachrichtenkapsel erfahren und sich daraufhin umgehend mit einem Tiefraumaufklärer der Himmelswächter-Klasse des Imperialen Scoutkorps, der Mitternacht, nach Cholganna begeben. Als Cratala beobachtete, wie die Tiefe Dunkelheit Suchdroiden der Arak-Klasse abließ, geriet sie in eine solche Panik, dass sie sich mit der Kyber-Nexu in einem Käfig einschloss und damit drohte, diese auf jeden Angreifer loszulassen, der ihr zu nahe kam. Es gelang den Söldnern zwar, sie davon zu überzeugen, dass sie sie beschützen könnten, doch weil Cratala wusste, dass sie aufgrund ihrer weitreichenden Kenntnisse Ossnans Hauptziel sein musste, weigerte sie sich trotzdem, sich an der Schlacht zu beteiligen. Den Söldnern gelang es nach einigen Tagen der Belagerung, die imperialen Einheiten in die Flucht zu schlagen, womit auch Cratala vor einer Entführung nach Coruscant bewahrt wurde.[1]
Persönlichkeit und Fähigkeiten[Bearbeiten]
Cratala war bereits in der Endphase der Galaktischen Republik als herausragende Technomedizinerin bekannt. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse stellte sie zu Anfang ihrer Karriere dementsprechend auch in den Dienst der Galaktischen Republik und ihrer Regierung durch den Galaktischen Senat. Zusehends war sie jedoch mehr und mehr angewidert von der tiefsitzenden Korruption, die sich ihrer Meinung nach durch alle politischen Ebenen zog. Als sie eines Tages vom Büro des Obersten Kanzlers aufgefordert wurde, dem Medizinischen Forschungsstab beizutreten, lehnte sie aus genau diesem Grunde ab und schloss sich der Separatistenbewegung an, um ihre Kompetenz künftig in deren Dienst zu stellen. Dabei erwarb sie im Laufe der Jahre mehr und mehr Fachwissen. Zu ihren Fachgebieten gehörten Mechanik, Medizin und Xenologie; im Bereich der Medizin lagen ihre Schwerpunkte unter anderem auf Anatomie und Chirurgie. Diese Kombination ermöglichte es ihr, hochwertige Technologien zu entwickeln, die sie in verschiedene Lebewesen einpflanzen konnte, um diese zu verbessern und ihnen Vorteile gegenüber Nicht-Kyborgs zu verschaffen. Auch Cratala selbst war ein Kyborg. Anstelle ihres rechten biologischen Auges besaß sie eine mechanische Vorrichtung, die sie sich selbst eingepflanzt hatte, die ihr ein mikroskopisches Sehvermögen verschaffte und die das unter anderem ermöglichte, an weit entfernte Objekte heranzuzoomen. Diese Fähigkeiten kamen ihr gerade auf Cholganna zugute, weil die gefährliche Dschungelwelt ihre Opfer forderte und Cratala in dem eigens für sie errichteten Labor als Stationsmedizinerin für alle Verwundeten fungierte. Cratala besaß im Übrigen verschiedene Datensätze und wissenschaftliche Arbeiten aus den lange zurückliegenden Zeiten der Galaktischen Republik. Diese kamen ihr zugute, weil sie auf diese Weise das archaische Wissen modernisieren und an die neuzeitlichen Bedürfnisse anzupassen vermochte. Cratalas Lebensbedingungen erschwerten sich merklich, als sie und ihre Mannschaft unwillentlich über Cholganna abstürzten. Während sie zuvor überwiegend Laborarbeit geleistet hatte, musste sie sich nun durch eine Dschungelwelt schlagen, weshalb sie zunehmend Sport trieb, um leistungsfähig zu bleiben und sich notwendigenfalls verteidigen zu können. Darüber hinaus hatte sie nunmehr keinen Zugriff auf neue Materialien und Ausrüstung, was sie mitunter in einen Zustand der Verzweiflung versetzte, weil sie einen Teil ihrer Entwicklungen nicht fortführen konnte.[1]
Zu Cratals Entwicklungen und Experimenten gehörten nicht nur die kybernetisch manipulierten Nexus, die sie zwar nicht zu kontrollieren vermochte, deren natürliche Territorialinstrinkte sie jedoch umkoordinierte und verstärkte. Auf diese Weise konnte Cratala sie auf die Absturzstelle der Sa Nalaor konzentrieren und die Nexus so als tödliche Bewacher einsetzen. Auch ein Großteil ihrer eigenen Mannschaft wurde früher oder später zum Gegenstand von Cratals Arbeiten. Von einigen ihrer Patienten ersetzte sie die natürlichen Gliedmaßen durch energetisierte Klauen, unter deren Metalllegierung eine Serie an Mikrogeneratoren platziert wurde, die Elektroschocks auslösen und dem Opfer so Stromschläge zuzufügen konnten. Auf diese Weise sollte die Wehrhaftigkeit des Kyborgs gesteigert werden. Auch Arm- und Beinverbesserungen gehörten zu ihrem Repertoire, mit denen die Agilität eines Patienten gesteigert werden konnte. Darüber hinaus beherrschte Cratala die Technik des sogenannten Blickfelddurchlaufs. Dabei handelte es sich um eine andere Technologie als jene, die sie in ihrem eigenen rechten Auge installiert hatte. Kleine Sensoren, die in das Auge eines Patienten eingepflanzt wurden, ermöglichten es diesem, seine Umgebung in verschiedenen Wellenlängen zu durchscannen, darunter infrarot und ultraviolett. Auf diese Weise konnten selbst die kleinsten Details der Umgebung nicht aus dem Blickfeld geraten. Cratala bedauerte, dass sie in ihrem primitiven Labor nicht zu Perfektionen und Höchstleistungen befähigt war. Deshalb war sie stets willig zu handeln und Prototypen herauszugeben, wenn sie im Gegenzug an neue Ausrüstung gelangte oder sich die Arbeitssituation verbesserte. Sie war gleichwohl nicht dazu bereit, wenn sie keinen langfristigen Mehrwert für sich selbst erkennen konnte. Sowohl die wertvollen altrepublikanischen Aufzeichnungen als auch ihre eigenen Erkenntnisse schützte sie auf bestmögliche Art und Weise, verteilt auf verschiedenen, verschlüsselten Datenkarten in Tresoren sowohl in ihrem Labor als auch in ihren Quartieren. Auch ihr Medi-Droide gehörte zu ihren wertvollsten Besitztümern, denn dieser speicherte die Aufzeichnungen all ihrer Laborexperimente in der Zuflucht.[1]
Cratala war einst auffällig charmant, was ihr den Umgang mit anderen Leuten und potentiellen Geschäftspartnern oder Auftraggebern erleichterte, sowie darüber hinaus auch besonders verhandlungssicher und überzeugend. Ihre Persönlichkeit änderte sich jedoch mit den Jahren, die sie in der Zuflucht auf Cholganna verbrachte. Weil es ihr nicht möglich war, ihre Arbeit auf dem gewohnten Niveau zu verrichten, geriet sie mehr und mehr in Verzweiflung. Dazu kam ihre permanente Angst, vom Galaktischen Imperium gefunden zu werden. Entwickelte sich zunächst eine gute und vertrauensvolle Freundschaft mit Rel Harsol, nachdem dieser über mehrere Jahre hinweg mit seiner Kampfschiffflotte ihre Forschungsraumstation bewacht hatte, war sie auf Cholganna besorgt darüber, dass seine Paranoia sein Urteilsvermögen trüben konnte. Sie merkte dabei allerdings nicht, dass sie von allen Mannschaftsangehörigen selbst die panischste Angst vor einer Entdeckung durch das Galaktische Imperium hatte, weil sie fürchtete, sie müsse sich in diesem Falle vor dem Imperator höchstpersönlich für ihre Desertion verantworten. Daraus entwickelte sich auch ein Misstrauen gegenüber Unbekannten, gleichwohl sie nur selten auf solche traf. Wenn es Neuankömmlinge nach Cholganna verschlug, die Gerüchte über wertvolle Schätzen im Wrack der Sa Nalaor vernommen hatten, ließ Cratala diese meist sofort und ohne Rücksicht erschießen. Auch Reoms Trupp musste sie erst mühevoll von seinen ehrlichen Absichten überzeugen, ehe Cratala ihnen Informationen über ihre wissenschaftlichen Entwicklungen und freien Aufenthalt in der Zuflucht anvertraute. Solche Entscheidungen traf sie allerdings in der Regel nicht, ohne vorher Rücksprache mit Harsol gehalten zu haben, denn die beiden fungierten als gleichberechtigte Anführer der Mannschaft und schätzten die Kompetenzen des jeweils anderen. Ihre Auffassungsgabe und hohe Aufmerksamkeit erleichterten ihr die Entscheidungsfindungen. Die Mannschaft war im Hinblick auf Cratala gespalten. Einerseits hielten sie die Frau für ein Genie. Andererseits waren sie nicht davon überzeugt, dass sie tatsächlich ein sonderliches Interesse an der Gesundheit ihrer Mitstreiter hatte, und vermuteten stattdessen, dass sie unfähig oder zumindest unwillig wäre, einschneidende Entscheidungen zu treffen oder sich im Extremfall auch gegen den paranoiden Kapitän Harsol zu stellen, solange sie nur an ihren Entwicklungen arbeiten konnte und so beschäftigt war.[1] Zudem war Cratala Arkanierin, und diese Spezies war nicht nur für ihre außerordentliche Intelligenz bekannt, sondern galt eben auch allgemein als arrogant und herablassend gegenüber Nichtarkaniern.[3] Zu dieser Unzufriedenheit trug bei, dass Cratala und Harsol offiziell die einzigen beiden Personen in der Zuflucht waren, die vollgeladene Waffen führen durften. Cratala galt gemeinhin zwar auch als diszipliniert, doch während des Angriffs eines imperialen Eingreiftrupps gelang es ihr nicht, ihre Ängste zu besiegen und sich dem Kampf zu stellen, sodass sie sich stattdessen mit einem ihrer Nexus in einem Käfig einsperrte und so keine Hilfe bei der Verteidigung der Zuflucht war. Den Tod zog sie der Gefangenschaft vor.[1]
Quellen[Bearbeiten]
- Am Rande des Imperiums – Jenseits des Randes
- Alien Anthology (Seite 57 f.)
- The New Essential Chronology (Seite 49)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 1,23 1,24 1,25 1,26 1,27 Am Rande des Imperiums – Jenseits des Randes
- ↑ 2,0 2,1 Jenseits des Randes erklärt auf Seite 63, dass Cratala bereits zu Zeiten der Alten Republik eine namhafte Technologin sei. Auf Seite 4 wird erklärt, dass sie an Bord der Sa Nalaor direkt zum Ende der Klonkriege hin und direkt nach Ausrufung des Galaktischen Imperiums, die im Jahr 19 VSY stattfindet, die Flucht in Richtung Cholganna antrete. Auf der folgenden Seite wird weiter ausgeführt, dass die Sa Nalaor erst 20 Jahre später, also um das Jahr 0 NSY, von einer Gruppe Schatzjägern wiederentdeckt werde. Auf Seite 64 wird konkretisiert, dass alle Überlebenden des Absturzes zu diesem Zeitpunkt in ihren späten Vierzigern oder älter als das seien. Für die Spätvierziger wird an dieser Stelle ein Alter von mindestens 46 Jahren angesetzt, weil es sich bei den Altern zwischen 40 und 44 um die Frühvierziger und bei einem Alter von 45 um die Mittvierziger handelt. Daraus ergibt sich, dass Cratala spätestens 46 VSY geboren worden sein kann.
- ↑ 3,0 3,1 Alien Anthology (Seite 57 f.)
- ↑ 4,0 4,1 The New Essential Chronology (Seite 49)
- Cratalas erster und bisher einziger Auftritt erfolgte in Sterling Hershleys Jenseits des Randes, einem Abenteuerband des Rollenspiels Am Rande des Imperiums. Da bei Rollenspielen deren Spieler maßgeblichen Einfluss auf die Handlung und auf die Entscheidungen der Charaktere ausüben, ist auch Cratalas Geschichte nicht definitiv fix. Im hier vorliegenden Artikel wird ihre Biographie nur soweit erzählt, wie sie unabhängig von den Entscheidungen der Rollenspieler feststeht.
- Für die Spieler entstehen verschiedene Möglichkeiten, auf Cholganna den Einfall des Galaktischen Imperiums zurückzuschlagen. Zudem gibt es verschiedene Optionen, wie das erste Aufeinandertreffen mit den Charakteren aussehen kann. In jedem Falle aber gelingt es ihnen am Ende, die Gestrandeten zu retten. Im weiteren Verlauf ist es dann möglich, Cratala, Kapitän Harsol und ihre Mannschaft auf Cholganna zurückzulassen und ihnen zu versprechen, mit Verstärkung und einem größeren Transportschiff zurückzukehren. In diesem Falle ist es möglich, dass die Spieler bei ihrer Rückkehr feststellen, dass das Galaktische Imperium einen zweiten Angriff gewagt und die Basis besetzt hat. Sollten sich die Gestrandeten noch auf Cholganna aufhalten, so werden die Spieler eine Befreiungsunternehmung in Angriff nehmen. Sollte Cratala bereits fortgeschafft und in ein imperiales Gefängnis verlegt worden sein, so werden die Spieler von Reom beauftragt, sie auf legalem oder illegalem Wege zu befreien.
- Eine zweite Möglichkeit ist es, die beiden vom Planeten weg und nach Raxus Prime zu bringen, um dort die IsoTech-Basis Scrapheap Point aufzusuchen und von den Geschehnissen zu berichten. In diesem Falle trifft Cratala auf Norta, den Direktor der dortigen Niederlassung und Vertrauten von Reom, und übergibt ihm ihre Forschungsergebnisse. In der Folge kommt es erneut zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Yav Yiyar und seinen Söldnern, die zum wiederholten Male versuchen, den Geschäften des Konkurrenzkonzerns zu schaden und an Cratalas Daten zu gelangen. Wenn es den Spielern letztlich gelingt, die Angreifer zurückzuschlagen, dann bringen sie Cratala zur Iso-One, Reoms Hauptquartier. Dort bedankt sie sich für die Rettung, indem sie ihre Kybernetikfachkenntnisse zur Verfügung stellt und die Spieler mit einigen ihrer Entwicklungen aufrüstet.
- Darüber hinaus wirkt sich das Schicksal Cratalas auch auf jenes der Spieler aus. Wenn es ihnen gelingt, die Absturzstelle zu finden, erhalten sie von Reom 10.000 Credits. Schaffen sie es zudem, Prototypen von Cratalas Entwicklungen mitzubringen, erhalten sie 20.000 Credits. Und wenn sie dann auch noch Cratalas selbst vom Planeten holen und in Sicherheit bringen, dann erhalten sie 30.000 Credits und eine Festanstellung als permanente Geschäftspartner. Im Übrigen können die Spieler zusätzliche Erfahrungspunkte in den Wissenskategorien Mechanik und Medizin erlangen, wenn sie sich dazu entscheiden, während ihres Aufenthalts in der Zuflucht bei Cratala zu studieren.