Lauftext
Der Lauftext stellt die Einführung einer jeden Star-Wars-Episode und vieler Videospiele dar. Hierbei wird dem Zuschauer vor der eigentlichen Handlung des Films ein Fließtext präsentiert, der notwendiges Hintergrundwissen überliefert und die Geschehnisse kurz vor der Filmhandlung zusammenfasst.
Der Text „läuft“ dabei in einem steilen Winkel von unten nach oben durchs Bild, bis dieser in einem entfernten Sternenhimmel wieder verschwindet. Begleitet wird diese Szene von der bekannten Star-Wars-Fanfare, die von Komponist John Williams geschrieben wurde.
Geschichte[Bearbeiten]
Bei der Idee, die Star-Wars-Filme mit einem Lauftext beginnen zu lassen, ließ sich Regisseur George Lucas von Samstagvormittags-Serien wie Flash Gordon inspirieren. Er wollte den Filmen eine gewisse Regelmäßigkeit und einen Wiedererkennungswert verleihen.
In einem Interview mit der Chicago Sun-Times beschrieb George Lucas am 15. Mai 2005, dass das Verfassen eines solchen Lauftextes eine heikle Angelegenheit sei. Die Schwierigkeit besteht besonders darin, nicht zu viele fremde oder komplizierte Wörter zu wählen und den Text nicht zu lang zu machen. Als Lucas seinen ersten Lauftext zu Krieg der Sterne (1977) schrieb, zeigte er diesen zunächst seinen Freunden, um eine Meinung einzuholen. Als Brian De Palma den vorläufigen Lauftext sah, war er zunächst entsetzt und schrieb den Lauftext dann neu. Er kürzte ihn und brachte ihn somit in die heutige Form.
Die filmische Umsetzung des Lauftextes wurde in den 1970er Jahren mit einer analogen Spezialkamera von Industrial Light & Magic realisiert, die über einen Text aus schwarzem Papier gezogen wurde und diesen einfach abfilmte. Die Kamera war computergesteuert und wurde mithilfe von Motoren sehr langsam über den Text bewegt. Das Ergebnis war aber meist unbefriedigend, da es schwierig war, den Text gleichmäßig ablaufen zu lassen. In späteren Filmen wie Episode I – Die dunkle Bedrohung (1999) wurde der Lauftext vollständig am Computer erzeugt.
Bis zu Krieg der Sterne war es üblich, dass ein Film mit einem Vorspann beginnt, der die Mitwirkenden der Produktion namentlich erwähnt. Lucas wollte allerdings den Lauftext zu Beginn des Filmes setzen und erst in einem Abspann die Mitwirkenden aufzählen. Da die Filmgewerkschaft Directors Guild dies nicht duldete, musste er den Lauftext entfernen oder eine Geldstrafe bezahlen. Lucas entschied sich für die Geldstrafe und stieg aus der Gewerkschaft aus, so dass er den Lauftext auch in den Fortsetzungen Episode V – Das Imperium schlägt zurück und Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter einfügte.
Bereits die seit 1961 herausgegebenen Heftromane der Perry-Rhodan-Serie weisen Ähnlichkeiten zum Lauftext auf, da jedes Heft mit einem kurzen und einleitenden Abriss beginnt, der für die Geschichte essenzielle Elemente erwähnt. Ebenfalls werden diverse Namen oder Bezeichnungen im Geschehen in kapitalen Buchstaben geschrieben (Mondgehirn NATHAN, Superintelligenz ES usw).
In dem Spin-off-Film Rogue One gibt es im Gegensatz zu den Episoden keinen Lauftext.
Quellen[Bearbeiten]
- Das Kino des George Lucas
- Ein Imperium der Träume
- Episode I – Die dunkle Bedrohung (Audiokommentar)
- Episode IV – Eine neue Hoffnung (Audiokommentar)