Keschel
- Auktionator: „Hier haben wir eine R2-Einheit und diesen anderen Droiden. Ich würde vorschlagen, mit einem niedrigen Gebot zu beginnen. Sagen wir mal mit, äh, mit fünfhundert Keschel.“
- C-3PO: „500 Keschel? Wir sind jeder für sich mindestens fünftausend Keschel wert.“
- Auktionator: „Fünfhundert Keschel! Und ich werde sogar noch was drauflegen! Mal sehen. Hier, einen Schwerarbeiterdroiden und vielleicht noch zwei kleine Geschenkzugaben. Wer bietet 500 Keschel?“
- — C-3PO und R2-D2 werden versteigert. (Quelle)
Keschel oder Keshel ist ein Edelmetall, das insbesondere auf dem Planeten Tyne’s Horky abgebaut wird. Aufgrund seines beträchtlichen Wertes ist es von großer Bedeutung für die lokale Wirtschaft und dient den Einheimischen als Alltagswährung. Die Bezahlung erfolgt in einem Betrag, der in Keschel-Körnern angegeben wird. Die zahlreichen Keschel-Minen auf dem Planeten werden meist von örtlichen Verbrechern auf Schutzgeld erpresst. Während der imperialen Herrschaft entdeckte der Verbrecherlord Kleb Zellock in einer seiner Keschel-Minen das wertvolle Mineral Nergon-14.
Beschreibung[Bearbeiten]
Keschel ist ein weißes Element,[1] das in Form eines magmatischen Erzes vorkommt.[2] Es bildet Adern, wenn es in Gestein eingeschlossen ist. Der Abbau von Keschel erfolgt in Minenschächten[1] durch Extrusion.[2] Insbesondere auf dem abgelegenen Planeten Tyne’s Horky existieren ergiebige Keschel-Vorkommen.[3] Das Edelmetall gilt aufgrund seiner relativen Seltenheit als besonders wertvoll,[4] wenngleich es verglichen mit dem explosiven Mineral Nergon-14, das in ähnlichen Gesteinsschichten vorkommt, als geradezu billig wahrgenommen wird.[1] Die gesamte Wirtschaft von Tyne’s Horky, wo besonders viel Keschel abgebaut wird, dreht sich um das Edelmetall.[5] Dort nimmt es sogar den Stellenwert einer Währung ein.[6] Der gesamte Handel wird mit Keschelkörnern als Zahlungsmittel durchgeführt, die nach ihrem Abbau sorgfältig abgewogen werden. Ein Preis von 60 Keschel wurde während der Herrschaft des Galaktischen Imperiums als eher niedrig, während mehrere Zehntausend als ein Vermögen galten.[7] Gelegentlich findet es auch in der Herstellung von Droidenbauteilen Verwendung.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
- Jann Tosch: „Wir sind zu schwer. Wir müssen die Ladung abwerfen.“
- C-3PO: „Oh bitte, bitte beeilt euch!“
- C-3PO: „Yorpo meint, wir hätten uns wahrlich den richtigen Master geangelt.“
- Jann Tosch: „Ja, ich habe mir aber auch die richtigen Droiden geangelt.“
- C-3PO: „R2 sagt, Kleb wird ganz schön wütend sein, wenn er aufwacht.“
- Mon Julpa: „Weil wir ihn nämlich bis dahin in einer Sicherheitszelle untergebracht haben werden.“
- C-3PO: „Nein, nein, Sir. Die Fracht, die wir da hinten abgeworfen haben, das waren seine schönen Keschel.“
- — C-3PO, Jann Tosh und Mon Julpa auf der Flucht aus der Mine (Quelle)
Im Zuge einer Expansions- und Kolonisierungswelle des Mittleren Randes besiedelte die Minengilde den neu geschaffenen Teraab-Sektor, in dem sich eine Vielzahl rohstoffreicher Welten wie etwa Ruusan, Drogheda, Istic, Pesmenben IV und Tyne’s Horky befanden.[3] Infolge der Entdeckung der ergiebigen Keschelvorkommen auf Tyne’s Horky entstanden Bergbausiedlungen wie die gleichnamige Stadt Tyne’s Horky, deren Bevölkerung sich hauptsächlich aus Kopfgeldjägern, Dieben und Keschelschürfern zusammensetzte, die auf der Suche nach dem wertvollen Element entweder auf den Planeten gekommen waren, um sich ein Vermögen zu erarbeiten, oder um einem anderen dessen Funde zu stehlen.[1] Angesichts der Fokussierung der Bewohner auf den Keschelabbau entwickelte sich Keschel zum Hauptzahlungsmittel auf dem Planeten. Der Abbau erwies sich als profitabel genug, um die organisierte Kriminalität anzuziehen.[6] Mangels einer Regierung galt das Gesetz des Stärkeren, das insbesondere von Verbrecherbanden wie Kleb Zellocks Bande ausgeübt wurde.[1]
Über ein Jahrzehnt vor dem Galaktischen Bürgerkrieg beauftragte der Verbrecherlord Sise Fromm seinen Gefolgsmann Sonko Fromm damit, einen Raumfrachter mit einer Ladung von 50 Metrischen Tonnen Keschel an Bord zu kapern. Er setzte einen Hilferuf ab, in dem er vorgab, dass die Triebwerke seines Raumschiffs ausgefallen seien, woraufhin der Transporter zu seiner Position flog, um Hilfe zu leisten. Daraufhin enterte Sonko Fromm das Schiff und nahm die Ladung an sich. Dabei ging er zwar mit äußerster Sorgfalt vor und tötete alle Besatzungsmitglieder, um keine Zeugen zu hinterlassen. Allerdings bemerkte er nicht, dass der Bordcomputer des Schiffes den gesamten Überfall mittels Videokameras aufzeichnete. Anstatt das Schiff zu sprengen, ließ Fromm den Transporter im Tiefraum zurück, wo ihn die Ermittlungsbehörden fanden und die Überwachungsvideos auswerteten. Sie konnten Sonko Fromm als den Täter identifizieren und später festzunehmen. Für seine Taten wurde er auf der Gefängniswelt Umax inhaftiert.[8]
Im Jahr 15 VSY beherrschte der Kriminelle Kleb Zellock den Keschelabbau auf Tyne’s Horky. Die meisten Schürfer waren ihm zu Tribut in Form von regelmäßigen Keschelzahlungen verpflichtet. Zellock erhöhte die Schutzgeldforderungen nach Belieben und brachte so die einheimischen Schürfer zur Verzweiflung.[7] Zu dieser Zeit ließ sich auch der Schatzsucher Putch Gundarian auf Tyne’s Horky nieder, um dort in einer kleinen Mine Keschel abzubauen. Als Sohn seines verstorbenen besten Freundes nahm er den jungen Jann Tosh bei sich auf, der ansonsten über keine andere lebende Familie verfügte.[9] Tosh half Gundarian bei seinen Abbaubemühungen und tätigte Erledigungen in der Stadt für ihn. Als ihn Gundarian losschickte, um auf der städtischen Droidenauktion einen neuen Minendroiden zu erwerben, kaufte Tosh zunächst ein geeignetes Modell zum Preis von 3.000 Keschel. Gleichzeitig führte Kleb Zellock im nahe gelegenen Cafe Doodnik eine Unterredung mit dem Tammuz-an Sollag Den, der ihn zu einem Preis von 40.000 Keschel damit beauftragte, den verschollenen Prinzen seines Volkes Mon Julpa zu finden. Zellock ging auf das Geschäft ein und befahl seinem Gehilfen Yorpo Mog, die Suche aufzunehmen. Er ließ Mog darüber hinaus in seinen Keschel-Minen nach anderen wertvollen Elementen wie Nergon-14 suchen.[7]
Die Droiden R2-D2 und C-3PO boten sich nach ihrer Kündigung im Cafe Doodnik selbst auf der lokalen Droidenauktion an. Während C-3PO mit einem Verkaufspreis von mindestens 10.000 Keschel rechnete, legte der Auktionator als Startgebot lediglich eine Summe von 500 Keschel fest. Allerdings bot keiner der Anwesenden für die auf der Bergbauwelt wenig nützlichen Protokoll- und Astromechdroiden. Trotz der Bitten C-3POs gab nicht einmal der junge Jann Tosch ein Gebot ab, da er sein letztes Geld für den Minendroiden ausgegeben hatte. Daraufhin sah Mog seine Chance, sich an den Droiden zu rächen, die ihn und Zellock zuvor im Cafe Doodnik mit Getränken überschüttet hatten. Er ersteigerte C-3PO, R2-D2 sowie einen schwächlich anmutenden Androiden, bei dem es sich in Wirklichkeit um den Prinzen von Tammuz-an. Da Tosh Mitleid mit den Droiden empfand, bot er Mog an, sie gegen seinen neuen Minendroiden einzutauschen. Mog nahm das Angebot an, woraufhin Tosh mit den Droiden zur Mine seines Ziehonkels zurückkehrte. Gundarian kritisierte Tosh für seine Entscheidung und verlangte von ihm, sich künftig mehr auf den Keschelabbau zu konzentrieren und weniger auf die Probleme anderer Personen oder gar Droiden. Wenige Tage später brach ein Stützbalken des Minenstollens ein, als sich Gundarian und Mon Julpa gerade darin befanden. Während der alte Schürfer durch herabstürzende Trümmer bewusstlos geschlagen wurde, stützte Julpa den Stollen mit einem Balken ab und bewahrte so beide davor, verschüttet zu werden. Tosh und die Droiden retteten beide aus dem Schacht und brachten Gundarian zu einem Medcenter in Tyne’s Horky.[7]
Während Gundarians Behandlung entführte Mog Mon Julpa und brachte ihn zu Zellock. Er brachte ihm außerdem eine Probe von Nergon-14, die er in einer seiner Keschel-Minen gefunden hatte. Daraufhin ordnete Zellock an, in der Mine künftig das explosive Mineral abzubauen. Gegenüber Sollag Den, der Mon Julpa herausverlangte, erklärte Zellock, den Prinzen nurmehr gegen ein höheres Kopfgeld übergeben zu wollen. Er rechtfertigte seine Forderung von weit mehr als 40.000 Keschel mit der Beauftragung des berüchtigten Droidenkopfgeldjägers IG-88, der ebenfalls nach Mon Julpa suchte. In der Folge gerieten Jann Tosh und die Droiden im Nachgang einer Schlägerei im Cafe Doodnik ebenfalls in Zellocks Gefangenschaft und wurden in seine Nergon-14-Mine verbracht. Nachdem ihnen die Flucht gelungen war, verfolgten sie Zellock aus seinem Kontrollzentrum durch die Stollen der ehemaligen Keschel-Mine. R2-D2 und C-3PO trafen als erste auf ihn, als er auf einer Landeplattform gemeinsam mit Mog seinen Gyrokopter mit Säcken voll Keschel belud. Es gelang ihnen, den Verbrecher zu entwaffnen und zu betäuben, woraufhin die Droiden, Mog, Mon Julpa und Sollag Den den Gyrokopter bestiegen und den bewusstlosen Zellock an Bord brachten. Da der Gyrokopter angesuchts der zahlreichen Passagiere zu schwer für den Start war, ließ Tosh C-3PO die Keschelsäcke als unnötigen Ballast abwerfen. Sie entkamen aus der Mine, bevor das Nergon-14 durch einen kritischen Funkenschlag detonierte und den gesamten Berg sprengte.[7] Sie übergaben den seines gesamten Vermögens beraubten Zellock an die Strafverfolgungsbehörden.[10]
Gleichzeitig untersuchte der wieder genesene Gundarian seine eingestürzte Mine und entdeckte dabei, dass das Grubenunglück eine ergiebige Keschelader freigelegt hatte. Nach der Rückkehr der Gruppe dankte er Julpa für seine Rettung und den glücklichen Fund.[7] Der folgende Keschelabbau brachte Gundarian ein Vermögen ein.[11] Zusammen mit Zellocks versteckten Reichtümern, die sie sich mit Yorpo Mog teilten, erwarben sie einen finanziellen Grundstock, der ihnen ein sorgenfreies Leben[12] und die Gründung der Gundarian Mining Company ermöglichte. Nach seiner ehrenhaften Entlassung aus dem Militär des Galaktischen Imperiums infolge seiner schwerwiegenden Verwundung bei der Verteidigung von Cartoom gegen die Rebellion kehrte Tosh Jahre später zu Gundarian zurück und übernahm nach dessen Tod zehn Jahre später die Gundarian Mining Company.[9]
Im Jahr 2 NSY erwähnte Trioculus, der Lord Overseer und Supreme Slavelord von Kessel, die häufige Wortverwechslung zwischen dem Keschel-Erzabbau und den Gewürzminen von Kessel in seinem Bericht an den ISB-Kommandanten Maximillian Seerdon. Er stellte klar, dass beide Minenoperationen nichts miteinander zu tun hatten. Seerdon nahm den Bericht über den Gewürzschmuggel in sein Addendum zu seinem Kompendium Underworld – A Galaxy of Scum and Villainy auf, um auf die ständige Bedrohung für die Sicherheit der imperialen Bevölkerung durch den galaktischen Drogenhandel aufmerksam zu machen. Seerdon übersandte den Text an den Großwesir Sate Pestage, der ihn wiederum an Imperator Palpatine weiterleitete.[13]
Quellen[Bearbeiten]
- Freunde im All – Der verschollene Prinz (1.05)
- The Lost Prince: A Droid Adventure (Seite 6 f., 9 f., 13, 16 f., 26)
- Droids (Seite 9, 11 f., 34 f.)
- Galaxies
- Droids – Uncle Gundy (Figur auf Rebelscum)
- The Complete Star Wars Encyclopedia
- Underworld Appendix: Swoops, Spice, and Wretched Rogues
- Light and Dark: Kyle Katarn's Tale, Mission 5: Endgame on Ruusan auf der Webseite von Wizards of the Coast (Internet-Archiv) (Artikel)
- StarWars The Droids Re-Animated, Part 2 auf StarWars.com (Archiv-Link)
- Tyne's Horky in der Databank von StarWars.com (Archiv-Link im Internet Archiv)
- Zellock, Kleb in der Databank von StarWars.com (Archiv-Link im Internet Archiv)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 The Lost Prince: A Droid Adventure
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Galaxies
- ↑ 3,0 3,1 Light and Dark: Kyle Katarn's Tale, Mission 5: Endgame on Ruusan auf der Webseite von Wizards of the Coast (Internet-Archiv) (Artikel)
- ↑ The Complete Star Wars Encyclopedia (Band II, Seite 213, Eintrag: keshel)
- ↑ The Complete Star Wars Encyclopedia (Band III, Seite 271, Eintrag: Tyne’s Horky)
- ↑ 6,0 6,1 Tyne's Horky in der Databank von StarWars.com (Archiv-Link im Internet Archiv)
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 Freunde im All – Der verschollene Prinz (1.05)
- ↑ Droids
- ↑ 9,0 9,1 StarWars The Droids Re-Animated, Part 2 auf StarWars.com (Archiv-Link)
- ↑ Zellock, Kleb in der Databank von StarWars.com (Archiv-Link im Internet Archiv)
- ↑ Droids – Uncle Gundy (Figur auf Rebelscum)
- ↑ The Complete Star Wars Encyclopedia (Band I, Seite 375, Eintrag: Gundy)
- ↑ Underworld Appendix: Swoops, Spice, and Wretched Rogues
Keschel wurde erstmals in der Episode Der verschollene Prinz der Zeichentrickserie Freunde im All im Zusammenhang mit der hinterwäldlerischen Bergbauwelt Tyne’s Horky erwähnt. Die Schreibweise divergiert je nach Nennung zwischen „Keschel“ und „Keshel“, wobei ersteres bei Weitem häuiger genutzt wird. Tyne’s Horky ist an eine stereotypische Goldgräberstadt angelehnt, sodass folgerichtig das abgebaute Edelmetall, Keschel-Körner, ähnlich den Goldnuggets in einer Goldgräberstadt als Währung dient. Der Name „Keschel“ erinnert hierbei stark an die israelische Währung Schekel.