Jedipedia:OSWM 77
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Die Sterne(n)köche — Gastronomie auf CoruscantEssen hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Auch in einer weit, weit entfernten Galaxis sind die meisten Lebewesen auf die Nahrungsaufnahme angewiesen – und können sich dabei auf ein Angebot an Restaurants und Lokalen verlassen, das so vielfältig ist wie die dortlebenden Spezies. Coruscant als bunter Schmelztiegel der Galaxis, wo sich vom superreichen Großindustriellen über den einflussreichen Politiker bis hin zum Kriminellen und Bettler alles findet, ist damit selbstverständlich auch Vorreiter in der Vielfalt der Gastronomie. Hinweis: Die folgenden Ausführungen basieren zum Teil auf Ereignissen aus Star Wars-Legenden, die so in der weit, weit entfernten Galaxis passiert sein können, aber nicht zwangsläufig so passiert sein müssen. |
Wie, wo und was man speist, hängt neben den artspezifischen Vorlieben und Verträglichkeiten immer auch vom Geldbeutel ab – da nimmt die Fiktion der Realität nichts. Für die Reichsten der Reichen bietet sich das „Manarai“ auf Coruscant an – obwohl es dort Geduld braucht, denn ohne mehrere Monate Vorlauf erhält man hier keinen Tisch mehr. Und das aus gutem Grund, immerhin beschäftigt es den zweitbesten Kubaz-Koch der Galaxis – Tavvar Va’ran. So finden sich hier neben Landkrebsen von Kashyyyk auch ithorianische Riesenschnecken in Flounussbutter, Plictosteaks mit gefüllten Süßkartoffeln und Fleekaalen auf der Speisekarte. Zur Zubereitung von Letzteren sei gesagt, dass sie am gleichen Tag gefangen und am Leben erhalten werden sollten, bis man sie in das kochende Pfefferöl wirft – dann sind sie ein Leckerbissen. Schnecken, Aale, Süßkartoffeln und Pfefferöl? Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das Manarai fast auf der Erde vermuten. Weitere exklusive Adressen sind das elegante „Zothique“ und die rustikale „Nerflende“, die sich ebenso wie das in mehr als 1000 Metern Höhe gelegene „Wolkensitzer-Restaurant“ großer Beliebtheit erfreuen. Das nach der Invasion der Yuuzhan Vong eröffnete „Yuza Bre“ wird als die Top-Adresse seit dem Wiederaufbau von Coruscant gehandelt und serviert Y’luubi, eine Kreatur der Vong, die als sehr aromatisch gilt – womöglich das einzig Gute, was die Yuuzhan Vong der Galaxis hinterließen. Wer einen besonderen Reiz beim Essen sucht, kann sich eine Mondscheinfrucht zubereiten lassen. Dieses unscheinbare und wohl äußerst deliziöse Früchtchen hat es allerdings in sich: Es enthält eines der stärksten biologischen Gifte der Galaxis und ist ohne bekanntes Gegenmittel selbst in winzigen Mengen tödlich. Nur eine spezielle Zubereitungstechnik, die aus 97 fehlerfrei ausgeführten Schritten bestehen muss, macht die Frucht essbar. Dementsprechend dürfen auch nur Köche, die zwei Jahre unter einem staatlich geprüften Meistermondscheinkoch gelernt haben, eine solche Frucht zubereiten. Der Preis für das Vergnügen: Tausend Credits pro Frucht und gute Nerven beim Essen. Wer nun glaubt, dies sei allein der Fantasie des Autors Steve Perry entsprungen, der für dieses Menü in seinem Roman Schatten des Imperiums verantwortlich zeichnet, der irrt: Die japanische Fischspezialität Fugu weist klare Parallelen zu den Mondschein-Eskapaden auf. Denn für dieses Gericht werden eigentlich giftige Kugelfische auf eine spezielle Art zubereitet, die nur von zertifizierten Köchen nach zwei Jahren Ausbildung durchgeführt werden darf. Angesichts des Aufwands gilt auch hier: Der Verzehr von Kugelfischen ist ein Statussymbol für die Wohlhabenden. Nun gibt es natürlich weit mehr Personen, die keine tausend Credits für eine Mahlzeit erübrigen können. Auch für diese Klientel gibt es Lösungen abseits der Millionen von gleichförmigen Speiselokalen auf Coruscant: Kultstatus genießt die aus Angriff der Klonkrieger bekannte Gaststätte „Dex’s Diner“. Deren findiger Besitzer und Koch Dexter Jettster serviert einfache Küche in einem Restaurant abseits der angesagten Fressmeilen, dessen Ambiente sich an klassischen Restaurants aus den goldenen Jahren der Republik orientiert. |
Seine Waffeln sind berühmt und berüchtigt, erzählt man sich doch, dass er deren Garnierung Sucht erzeugende Drogen hinzufügt. Dies wäre eine mögliche Erklärung, weshalb Stammgäste des Lokals Lichtjahre weit reisen, um eine gefüllte Waffel zu essen, die aus gerasterter und gelochter Esspappe und Dexters Spezialsoße besteht. Dass er seine Spezialrezepte unter Verschluss hält, lässt Raum für Vermutungen, dass sie auf seiner Erfahrung im Umgang mit Bohrkühlmitteln und industriellen Schmiermitteln basieren – aber bewiesen wurde das bisher nicht. Der Jedi Obi-Wan Kenobi wurde übrigens auf das Diner aufmerksam, nachdem die Speisekarte des Jedi-Tempels „Vercupti auf Sgazza Boleruueé“ beinhaltete, deren unidentifizierbare Zusammensetzung seine Neugier weckte. Ebenfalls für ein geringes Budget speisen kann man im „Kragget“, obwohl ein Restaurant, das nach einer Ratte benannt ist, wenig vertrauenserweckend wirkt. Das dort servierte Essen gilt allerdings als gut und günstig, wenngleich die fettreiche Zubereitung nichts für diejenigen ist, die sich den Kopf über eine gesunde Ernährung zerbrechen. So werden verschiedene Sorten gebratenen Fleisches, geräucherte Nerfstreifen und gebratene Werriseier angeboten, die mit einer Extraportion zerlassenem Robafett und einer Brotwurzelpastete serviert werden. Definitiv ein Sattmacher. Doch auch andere Geschmacksrichtungen werden bedient: Viele Restaurants bieten eine Speisekarte an, die auf bestimmte Spezies zugeschnitten ist, wie „Car’ulorns Kavsrach“, das sich auf Twi’lek-Küche spezialisiert hat. Doch obwohl der Großteil der Kundschaft aus Twi’leks besteht, finden sich auch für Menschen geeignete Gerichte wie ein Gorntbraten auf der Speisekarte. Der Mynock nach Coronet-Art dürfte dagegen Überwindung kosten – selbst wenn dessen Beschreibung als „würzig marinierte Mynockstreifen mit Vweilu (einem corellianischen Nusskonfekt) und ithorianischen Chale in einer Lumsauce“ auf dem Papier durchaus appetitlich klingt. Weitaus weniger für Menschen geeignet erscheint die Leibspeise von Nute Gunray, seines Zeichens Vizekönig der Handelsföderation: Schwarzer Mulchschimmel, mariniert in alkalischen Absonderungen des Braunfäulekäfers, gründlich gereift. Doch selbst für die seltsamen Geschmäcker der Neimoidianer gibt es Anlaufstellen auf Coruscant, wie etwa das „Gasthaus Taurücken“, wo das von ihnen geliebte Blätterpilzbier ausgeschenkt wird. Toydarianer hingegen finden sich wohl im „Zlato’s“ gut bewirtet, wo ihre heimische Küche angeboten wird. Die Spezialität des Hauses ist Terratta, bestehend aus pikanten Terkhautstreifen in Öl und Groatmilch. Ebenfalls erwähnenswert ist das „Saludi’s“, eine Cantina mit einer Besonderheit: P’chab, ein alderaanisches Fleischgewürz. Im „Saludi’s“ wird es allerdings nicht verspeist, sondern geraucht, und das obwohl es keine nennenswerte berauschende Wirkung hat. Wohl bekomm’s. Wer jetzt Appetit auf galaktische Gerichte bekommen hat, wird sich leider weiterhin mit irdischer Kost begnügen müssen. Auch da gibt es einiges zu entdecken, sei es Traditionelles aus der Heimat oder vielleicht doch die kulinarische Mutproben im fernen Asien. Merke: Man kann alles essen – manches aber nur einmal ... |
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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 77. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization. |