Jedipedia:OSWM 75

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Geistesblitze — Überlegungen zu Macht und Intelligenz in den Star Wars-Filmen und -Legenden

Was macht Star Wars so interessant im Gegensatz zu anderen Science-Fiction-Geschichten? Lichtschwerter? Klar. Darth Vader? Ohne Frage. Doch von Anfang an ist es auch die Macht, die dem Star Wars-Universum sprichwörtlich einen gewissen Zauber verleiht. Nicht umsonst erklärte Ben Kenobi dem jungen Luke Skywalker die Macht wie folgt: „Es ist ein Energiefeld, das alle lebenden Dinge erzeugen. Es umgibt uns, es durchdringt uns. Es hält die Galaxis zusammen.“

Hinweis: Die folgenden Ausführungen basieren zum Teil auf Ereignissen aus Star Wars-Legenden, die so in der weit, weit entfernten Galaxis passiert sein können, aber nicht zwangsläufig so passiert sein müssen.

Da haben wir es: Die Jedi benutzen die Macht, ebenso die Sith und – wie wir nicht zuletzt aus dem reichen Fundus des Erweiterten Universums wissen – andere machtbegabte Orden, Gruppierungen oder einfach von selbiger gesegnete Lebewesen in der gesamten Galaxis. Mit hartem Training, intuitiv oder natürlich – die Macht kann Werkzeug, Wegweiser und Quelle großer Kraft und entsprechend auch politischer Macht sein. Doch in diesem Zusammenhang zeigt sich sofort, dass es einer gewissen Intelligenz und Anleitung bedarf, um sie einsetzen zu können.

Intelligente Lebewesen in ihren vielen Formen, Farben und anderen Ausprägungen nutzen die Macht für alltägliche Dinge, für den Kampf für Gerechtigkeit oder die Vernichtung anderer Lebewesen – wobei man bei letzterem Fall sicherlich auch an der Intelligenz der Anwender zweifeln kann. Manche Tierarten wie etwa die Ysalamiri und Vornskr auf Myrkr bedienen sich der Macht zum Jagen oder dem Schutz vor den Beutezügen der Jäger. Auch die über lange Zeit dem Wirken der Dunklen Seite ausgesetzten Tuk’ata und Hssiss auf Planeten wie Korriban oder Ambria können in gewisser Weise die Macht nutzen – von etwaigen monströsen Schöpfungen der Sith-Alchemisten Karness Muur, Sorzus Syn und Exar Kun einmal abgesehen.

Dennoch haben wir eine wichtige Gruppe von Wesen in den bisherigen Überlegungen vielleicht allzu selbstverständlich ausgeschlossen, die eine wichtige Größe in allen Epochen der weit, weit entfernten Galaxis ist: Cyborgs, Droiden und im weiteren Sinne auch Technologie ganz allgemein. Per definitionem ist ein Cyborg dabei ein organisches Wesen mit mechanischen Gliedmaßen oder Erweiterungen, die lebenserhaltenden, kosmetischen oder praktischen Zwecken dienen können.

Wiederholt wurde sowohl innerhalb des Star Wars-Universums als auch von Fans die Vermutung angestellt, dass der Verlust von Gliedmaßen und das Ersetzen durch mechanische Prothesen die Machtempfänglichkeit negativ beeinflussen können. Hierzu sollen jedoch zwei wichtige Personen angeführt werden, die man leicht als Gegenbeispiele dieser Theorie betrachten könnte: Anakin Skywalker bzw. Darth Vader und sein Sohn Luke. Während Lukes Verletzung infolge des Kampfes mit seinem Vater eher unerheblicher Natur war und seine Einsatzfähigkeit nur kurzzeitig nach dem Verlust der Hand eingeschränkt hat, musste Anakin bzw. Vader deutlich schlimmere Verstümmelungen erdulden, die ihn sogar fast das Leben gekostet hätten. Der Imperator steckte ihn kurzerhand in einen klobigen schwarzen Ganzkörperanzug, nachdem die verlorenen Gliedmaßen durch Prothesen ersetzt worden waren. Hat es seiner Stärke in der Macht geschadet? Nun, die vielen Opfer seines Zorns würden diese Frage wohl klar verneinen.

Angesichts von blinder Wut, in die ein Sith beim Einsatz der Dunklen Seite leicht geraten kann, wie auch Darth Bane während der Konstruktion seines Holocrons erfahren musste, zeigt sich einmal mehr, dass Intelligenz für den taktisch erfolgreichen Einsatz der Macht fast unumgänglich ist. So nutzt ein Sith bestenfalls Zorn und Hass als Treibstoff für die Dunkle Seite, verliert sich aber nie vollständig im Kampfesrausch, um die Situation immer unter Kontrolle zu haben – im Gegensatz zu den Jedi, die dies durch eine möglichst emotionslose Haltung während des Kampfes erreichen können.

Doch stellen gerade für Nutzer der Dunklen Seite Prothesen eine deutliche Einschränkung dar, da sie nicht alle Machttechniken einsetzen können. So liegt es auf der mechanischen Hand, dass Darth Vader intelligenterweise vom Einsatz der Machtblitze nach seiner Verwandlung in den allseits bekannten Cyborg komplett absieht. Allerdings sollte hierzu noch angemerkt werden, dass viele Jedi im Laufe der Jahre deutlich Abstand vom Einsatz solcher Prothesen genommen haben, da durch einige dokumentierte Fälle eine Tendenz der so wieder vervollständigten Personen zur Dunklen Seite vermutet wurde – prominente Beispiele für solche Jedi sind Even Piell, Tenel Ka Djo und Wolf Sazen.

Zur Technologie allgemein sei kurz angemerkt, dass vor der Entwicklung des Hyperantriebs durch die Corellianer die Rakata bereits Jahrtausende zuvor eine ähnliche Antriebstechnologie auf Basis der Macht entwickelt hatten, die besagten findigen Menschen als Basis ihrer eigenen Forschungen diente, schließlich jedoch zu einer Trennung von Macht und Hyperantriebstechnologie führte. Unbestreitbar ist aber, dass verschiedene Gegenstände – sei es nun durch Sith-Alchemie oder andere Gründe – von der Macht durchsetzt sein können: Holocrone, Lichtschwerter, Jedi- und Sith-Artefakte aller Couleur sind hier wohl die gängigsten und einleuchtendsten Beispiele.

Doch was ist mit Droiden? Hier stellt sich auch die aus der Science-Fiction-Abteilung unseres Universums bekannte Frage nach echter künstlicher Intelligenz: Wann kann eine solche als Lebewesen bezeichnet werden? Während bei Star Trek um den Status von Commander Data und gewissen Hologrammen Gerichtsprozesse geführt werden, bei denen Selbsterkenntnis als ausschlaggebendes Argument ins Feld geführt wird, ist so ziemlich jedem Droiden im Star Wars-Universum bewusst, dass er ein künstliches Wesen ist und entsprechend mal mehr, mal weniger gemäß seiner Programmierung zu handeln hat. Angesichts einiger autonomer Droiden, denen aus verschiedenen Gründen jedoch noch nie eine Speicherlöschung zuteilwurde und die deshalb eine markante und individuelle Persönlichkeit entwickelt haben, muss man sich jedoch die Frage stellen, ob auch Droiden die Macht nutzen können.

Eine populäre Legende innerhalb und außerhalb des Star Wars-Universums ist sicherlich Skippy, der „Jedi-Droide“ – jener Astromech, dessen Motivator in Episode IV absichtlich durchbrennt, um R2-D2 in die Dienste der Familie Lars zu stellen. Über diesen und andere Fälle schreibt auch der Jedi Tam Azur-Jamin im Auftrag von Lukes neuem Jedi-Orden eine Abhandlung mit dem Titel „Droiden, Technologie und die Macht: Eine Kollision der Phänomene“ (in der Realität verfasst von Abel G. Peña), in der dieser Frage nachgegangen wird.

Nachdem Tam hier zunächst auch den Zusammenhang zwischen Cyborgs und der (dunklen Seite der) Macht diskutiert – laut Abel auch, um den Verlust seines ebenfalls mit vielen lebenserhaltenden Prothesen ausgestatteten Vaters zu verarbeiten –, wird im Zusammenhang mit Droiden die grundlegende Frage nach echter Künstlicher Intelligenz und dem „Leben“ von Droiden und Technologie erörtert. Während der Artikel hier klar Inspiration aus einigen Referenzwerken der Science-Fiction zieht, wird jedoch vor dem Hintergrund der Jedi-Philosophie deutlich gemacht, wie unsinnig eigentlich eine Unterscheidung von Droiden und anderen mit der Macht durchsetzten Gegenständen ist.

Dies geht zurück auf die Lehren Yodas, der Luke während seiner Ausbildung deutlich machte, dass die Macht alle Dinge zusammenhält – nicht nur die Lebewesen, sondern auch leblose Dinge wie Felsen. Gerade angesichts der zahlreichen bekannten Artefakte der Hellen bzw. Dunklen Seite, die in den vielen Jahrtausenden seit den Machtkriegen auf Tython geschaffen wurden, müsste man eigentlich denken, dass die galaktische Bevölkerung den unzähligen Droiden zur Zeit der Filme anders gegenüberstehen sollte. Doch bereits in Eine neue Hoffnung werden wir eines besseren belehrt, als Luke in der Cantina darauf hingewiesen wird, dass „die Sorte“ dort nicht bedient wird.

Sind Droiden intelligente Lebewesen? Vermutlich kommt man im Endeffekt nicht darum herum, diese Frage in den meisten Fällen mit Ja zu beantworten. Können solche Droiden dann auch die Macht nutzen? Hier lautet die Antwort eindeutig: Möglicherweise. Im Sammelband Palast der dunklen Sonnen wird in der Kurzgeschichte „Zukunftsvarianten: Die Geschichte von Zuckuss und 4-LOM“ beispielsweise dargestellt, dass der Kopfgeldjägerdroide 4-LOM in der Form von Zukunftsvisionen tatsächlich so etwas wie Erleuchtung durch die Macht erlangt, was jedoch kurze Zeit später durch seine zeitweise Zerstörung wieder zunichtegemacht wird. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass er wieder einen solchen Zustand erreichen kann. Tam Azur-Jamin stellt in diesem Zusammenhang allerdings die Frage, ob es beim Lebenswandel des Droiden ein gutes Ende nehmen könne.

Interessanterweise gibt es im Erweiterten Universum mit den Eisernen Rittern tatsächlich einige Droiden, die die Macht anwenden konnten und unter der Anleitung des Jedi-Meisters Aquinos, einem Sunesi, zu Jedi ausgebildet wurden. Die Eisernen Ritter sind Droiden, die in einer symbiotischen Beziehung mit den mineralischen Shard leben, plump gesagt intelligente, lebende Steine, von denen einige machtsensitiv sind und durch das Einsetzen in einen solchen Droiden Mobilität erlangten und dem Droiden im Gegenzug ein viel größeres Potenzial eröffneten. Leider wird nicht genau darauf eingegangen, wie der Droide selbst – über die Fähigkeit zur Machtanwendung hinaus – von dieser Symbiose beeinflusst wurde, doch die Implikationen lassen einige Möglichkeiten zu.

Da die Ausbildung der Eisernen Ritter im Verborgenen stattfand, war der Jedi-Rat vor den Klonkriegen wenig begeistert über die Entdeckung dieser ungewöhnlichen Jedi und schloss sowohl Aquinos als auch seine Schüler kurzerhand aus dem Orden aus. Dennoch hielt sie dies nicht davon ab, in den Klonkriegen zu kämpfen und später auch vom Imperium gejagt zu werden, bevor man sich erfolgreich verstecken konnte. Erst Luke Skywalker gelang es Jahrzehnte später, die Eisernen Ritter und ihren Meister aufzuspüren und für seinen neuen Jedi-Orden zu gewinnen.

Eine wirkliche Bedrohung für die Jedi stellten allerdings die ebenfalls aus einer Symbiose von Lebewesen in Form der einheimischen Dashta-Aale und Droidenkörper entstandenen Biodroiden von Ord Cestus dar, die während der Klonkriege als „Jedi-Killer“ von den Separatisten entwickelt wurden und aufgrund der Machtempfänglichkeit der Aale die Handlungen ihres Gegners vorausahnen konnten. Jedoch konnten Obi-Wan Kenobi und Kit Fisto die Bedrohung in relativ kurzer Zeit neutralisieren, da sie einige wichtige Versorgungslager zur Produktion dieser Droiden zerstörten. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Droiden ihre Gegner in keinem Fall töteten, da dies der Gesinnung der Symbionten widersprach.

Intelligenz und die Macht – der Zusammenhang ist sicherlich unbestreitbar, und doch muss irgendwie mehr dazugehören als das, denn sonst könnten zumindest alle intelligenten Lebewesen ebenfalls die Macht anwenden. Doch wie wir wissen, ist dies nicht der Fall und besonders im Zusammenhang mit den Yuuzhan Vong müsste dies noch näher erforscht werden. Darüber hinaus gibt es so viele Dinge mehr, die in diesem Artikel nicht angesprochen werden konnten, da es eindeutig den Rahmen sprengen würde. Deshalb hier noch ein paar Ansätze für weitere Nachforschungen:

  • Die Verbindung von Lebewesen und Technologie auf eine eher grausame Art und Weise stellen die Ssi-ruuk-Droidensternenjäger oder die mittels Mechu-Deru erschaffenen Technobestien der Sith-Lady Belia Darzu dar.
  • Auch das Imperium erforschte unter Palpatines Herrschaft die Macht mit einigen technischen Geräten, wozu unter anderem der Universal-Energiekäfig und der Jedi-Detektor gehörten.
  • Die Silentium sind eine Spezies von intelligenten Droiden, die sich sogar weiterentwickeln und vermutlich bereits lange vor unseren Helden gegen die Yuuzhan Vong kämpften.
  • Auf dem Planeten Ronyards existierte sogar eine Volk von mechanischen Wesen, die in religiöser Weise Gottheiten anbeteten.

Imperium und Rebellion in The Clone Wars: Was wäre, wenn …? — Der Konflikt aus zwei Perspektiven

Als das Kreativteam von Star Wars: The Clone Wars unter Anleitung von George Lucas damit begann, eine neue Welt der Klonkriege zu entwerfen, war deren Ausgang bereits klar. Die Republik würde fallen, der Jedi-Orden vernichtet werden, ein Imperium über die Galaxis herrschen und nur eine kleine Gruppe Rebellen sich dem widersetzen. Schon vor ihrer Entstehung zeichnen sich der Aufstieg des Imperiums und der Widerstand der Rebellenallianz in den Geschichten unserer Helden ab. Im Laufe der Serie finden sich immer wieder Elemente, die uns vor Augen führen, wie sich die Galaxis von einer Demokratie zu dem entwickelt, was die Kinozuschauer 1977 erleben durften. Stellvertretend für die beiden Seiten stehen Wilhuff Tarkin, ein enger Vertrauter von Kanzler Palpatine, und Lux Bonteri, der junge Senator der gerade befreiten Welt Onderon …


So oder so ähnlich könnten Tarkin und Bonteri zur Sprache gebracht haben, was sie über die Klonkriege denken. Seht selbst, wohin uns dieses rein spekulative Gedankenspiel führt …

Aus einer Korrespondenz zwischen Tarkin und dem Büro des Obersten Kanzlers der Republik

Von: Wilhuff Tarkin, Admiral

An: Palpatine, Oberster Kanzler

Betreff: Alternative Strukturen für die Führung der Republik

Euer Exzellenz, ich wende mich an Euch in einem Moment, der sich als entscheidend für den weiteren Kriegsverlauf erweisen könnte. Ihr habt meine Gedanken über die Rolle der Jedi in der Militärführung unserer ehrwürdigen Republik gelesen. Nach dem Desaster im Carida-System habe ich davor gewarnt, dass wir den Krieg verlieren werden, wenn der Jedi-Orden weiterhin die Große Armee der Republik anführt. Die Jedi haben nur zu oft gezeigt, dass sie keine Soldaten sind. Ich möchte nun erneut um Eure Aufmerksamkeit bitten, um Euch Alternativen vorzustellen, wie die Große Armee der Republik den Krieg auch ohne die Jedi führen kann.

Obwohl die Öffentlichkeit den Orden als Symbol für die Stärke der republikanischen Armee sieht, versteht sie nicht, dass er nicht der entscheidende Garant unserer erfolgreichen Kriegsführung ist. Oft haben sich vielmehr die Offiziere im Feld als die wahren Helden hervorgetan. Kendal Ozzel sicherte in der Schlacht um Khorm die dortigen Agrozitvorräte für die Republik – ein seltener Rohstoff, der uns mit seinen vielseitigen Anwendungen in der Waffentechnik und als Treibstoff einen entscheidenden Vorteil verschafft hat. Ihr selbst habt seinen Einsatz mit der Beförderung zum Captain belohnt. Den Kapitänen Terrinald Screed und Jan Dodonna gelang es, mit den neuen Sternenzerstörern der Sieges-Klasse die von Dua Ningo befehligte Bollwerk-Flotte über Anaxes aufzuhalten. Ihr gemeinsamer Auftritt bei der Verleihung des Holt-Kreuzes für den erfolgreichen Abschluss der Bollwerk-Kampagne, bei der Dodonna seinen in der Schlacht schwer verwundeten Freund stützte, entwickelte sich im HoloNet zu einem enormen Propagandaerfolg. An der Seite von Anakin Skywalker konnte sich auch Admiral Wullf Yularen als einer der herausragendsten Offiziere der Flotte beweisen.

Die Jedi haben uns einem Ende des Krieges nicht näher gebracht. Ihre militärischen Misserfolge habe ich Euch schon in meinem ersten Schreiben dargelegt – beispielhaft ist der Verlust der Unterhändler bei dem Versuch des eigentlich erfahrenen Obi-Wan Kenobi, eine Gruppe von Jedi-Jünglingen im Äußeren Rand zu retten. Die Verurteilung von Barriss Offee, einer Jedi, deren Anschlag auf den Jedi-Tempel auch mehreren Klonsoldaten das Leben kostete, zeigt die wahre Sicht des Ordens auf unsere Republik. Die Ermittlungen in diesem Fall, die Ihr meiner Aufsicht übertragen hattet, wurden dabei von einer anderen Jedi, Anakin Skywalkers Schülerin Ahsoka Tano, behindert. Es ist überraschend, dass Tano nicht selbst die Schuldige war. Bei dem Verhalten, das sie in der Vergangenheit an den Tag gelegt hat – nicht zuletzt bei ihrem Verlassen des Ordens –, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie ähnliche Schlüsse für sich zieht wie Offee. Es wäre angeraten, ihren weiteren Verbleib zu beobachten, um mögliche Gefahren für die Republik rechtzeitig abzuwenden.

Vor Kurzem wandte sich in der Schlacht von Ringo Vinda ein Klon gegen die kommandierende Jedi und tötete sie auf dem Schlachtfeld. Sein Inhibitorchip, der aggressive Handlungen verhindern sollte, war durch einen dort heimischen Parasiten beschädigt worden. Dabei stellt sich die Frage, wieso sich der Soldat gegen die Jedi wandte und nicht gegen die feindlichen Kampfdroiden, die sich ihm und seinen Kameraden näherten. Hat er erkannt, wer der wahre Feind der Republik ist?

Ich bin überzeugt, dass in der gegenwärtigen Lage mehr Macht auf das Amt des Obersten Kanzlers vereint werden muss. Dass der Senat nach dem Verrat von Rush Clovis Euch die Kontrolle über die Banken übertragen hat, ist nur ein notwendiger Schritt von vielen. Ohne Eure starke Hand kann der Krieg nicht gewonnen werden. Wer immer noch ein friedliches Ende des Krieges fordert, hat nicht verstanden, dass es dafür schon viel zu spät ist. Die Senatoren der Friedensbewegung haben das aus den Augen verloren, dem zu dienen sie sich verpflichtet haben: das Wohl der Republik.

Wenn solche Personen im Parlament am Werk sind, stellt sich die Frage, ob der Senat nicht durch ein direkteres Führungsorgan ersetzt werden sollte. Ich halte eine Struktur, in der Ihr als Oberbefehlshaber unseres Militärs Gouverneure in die Systeme und Sektoren der Republik entsendet, für geeigneter, um die Separatisten zu vernichten. Es liegt in Eurer Hand, die Republik wieder aufzurichten und mit neuer Stärke diesen Krieg für uns zu entscheiden. Ich vertraue darauf, dass Eure Entschlossenheit uns auch darüber hinaus in glorreiche Zeiten lenken wird.

Hochachtungsvoll Admiral Wilhuff Tarkin

Rede von Lux Bonteri, dem Senator von Onderon, vor dem Galaktischen Senat – elf Tage nach der Rückeroberung seiner Heimatwelt durch die Republik

Oberster Kanzler, Abgeordnete des Senats, eine Tragödie hat sich ereignet. Meine Heimatwelt ist zum Opfer des Krieges geworden, aus dem sie sich eigentlich heraushalten wollte. Unser König, Ramsis Dendup, hat immer die Neutralität Onderons gewahrt. Für ihn war die Isolation der einzige Weg, das Leid, das so viele Welten dieser Galaxis erfahren haben, von seinem Volk fernzuhalten. Doch dann fädelten die Separatisten eine Intrige ein, um ihn zu stürzen. Sanjay Rash, eine Marionette der Separatisten, hat seinen Platz eingenommen und unsere Welt – unser Volk! – verkauft.

Der Tod meiner Mutter, der früheren Senatorin von Onderon im Senat der Separatisten, hat mich in meinen Einsatz für meine Heimat bestärkt. Sie engagierte sich unermüdlich, den Konflikt friedlich beizulegen. Mit Abscheu hat sie mitangesehen, welches Leid die Twi’leks erfuhren, als Ryloth in den Mittelpunkt des Krieges rückte. Abseits der Armeen von Republik und Separatisten versuchte eine Widerstandsbewegung unter Führung von Cham Syndulla, Freiheit für Ryloth zu erlangen. Syndulla war ein Radikaler, der die Invasion der Droidenarmee ebenso ablehnte wie das Eingreifen der Republik, an die er seinen Glauben schon lange verloren hatte. Die erste Armee der Republik wurde von den Droiden hinweggefegt. Syndulla und seine Gefährten waren auf sich allein gestellt, bis es einer zweiten republikanischen Welle unter der Führung von Mace Windu gelang, die Hauptstadt Lessu einzunehmen und den Planeten zu befreien – doch zu welchem Preis?

Mina Bonteri hat sich im Senat der Separatisten dafür eingesetzt, dass die Republik und die Separatisten nebeneinander existieren können, dass wir den eisernen Vorhang durchbrechen können. Und sie hat erreicht, dass der Kongress endlich Friedensverhandlungen mit der Republik aufnimmt. Um diese Verhandlungen im Keim zu ersticken, schickte Dooku seine Häscher, um sie zu ermorden. Der Republik gab er die Schuld an ihrem Tod. Schließlich brachte er auch meine Heimatwelt unter seine Kontrolle.

Doch das Volk von Onderon hat sich der Tyrannei der Separatisten widersetzt. Junge Onderoner, die ihre Heimat nicht aufgeben wollten, haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Droidenarmee zu kämpfen. Dank der Unterstützung der Jedi entstand eine schlagkräftige Miliz, um uns gegen die Unterdrückung der Separatisten zu wehren. Diese Rebellion hat es schließlich geschafft, die Besatzung der Separatisten zu stoppen. Unter den zahlreichen heldenhaften Opfern, die Onderon niemals vergessen wird, ist auch unsere Anführerin Steela Gerrera. Sie war es, die die Rebellen gegen die Kräfte vereinte, die unsere Heimat bedrohten.

Die Befreiung von Onderon hat mir vor Augen geführt, was es bedeutet, den Konflikt in dieser Galaxis militärisch zu lösen. Ich bewundere umso mehr die Arbeit, die Bail Organa, Padmé Amidala, Mon Mothma und die vielen anderen Vertreter der Friedensbewegung leisten. Als Vertreter von Onderon werde ich diese Delegation unterstützen. Senatoren, lasst uns dem Krieg ein Ende bereiten – aber nicht mit Soldaten, sondern mit der Macht der Diplomatie.


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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 75. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2015 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.