Jedipedia:OSWM 100

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Andere Welten, andere Sitten:
Selbst gezüchtet, selbst gebraut, selbst zerstört - Meereswelten, Teil 2

In der letzten Ausgabe haben wir es bereits angekündigt: Bei den weitläufig von Ozeanen bedeckten Planeten ist noch lange nicht Ebbe – und eine wahre Welle weiterer Wasserwelten wartet! Während einige davon dem Besucher legendäre Spirituosen anzubieten haben, warten auf anderen hungrige Tentakel auf arglose Reisende. Manche sind sogar ein buchstäblicher Geheimtipp: 404 – Planet not found. Schlagen wir den galaktischen Touristenführer doch einmal auf unter K wie …

Kamino

„Wenn etwas in unseren Archiven nicht aufgeführt ist, existiert es auch nicht.“
– Jocasta Nu

Als Obi-Wan Kenobi dereinst auf der Suche nach der Meereswelt Kamino die Vollständigkeit der Archive des Ordens infrage stellte, verwahrte sich Jedi-Bibliothekarin Jocasta Nu bekanntlich vehement dagegen. Doch anders als es ihr seltener Anflug professioneller Arroganz vermuten lassen würde, handelt es sich bei Kamino keineswegs um eine Legende. Tatsächlich liegt der beschauliche, wenn auch übermäßig feuchte Planet südlich des Rishi-Labyrinths, einer Zwerggalaxis abseits des Äußeren Rands, oberhalb der galaktischen Scheibe. Die Wetterberichte auf Kamino müssen oftmals Stürme, Gewitter und Regen für jene vorhersagen, die über der Wasseroberfläche leben. Dort haben die einheimischen Kaminoaner standfeste Pfahlstädte erbaut, deren Gebäudekomplexe am Meeresgrund verankern sind und Wind, Wetter und Wellen trotzen.

Während Gäste bei ihrer Ankunft auf den unüberdachten Landeplattformen der sich über den tosenden Ozean erhebenden Gebäude meist mit einer Dusche begrüßt werden, schließen deren Außentüren wasserdicht, um wenigstens im Inneren für trockene Füße zu sorgen. Doch auch unterhalb der Wasseroberfläche tummelt sich eine enorme Anzahl an Lebewesen. Die berühmtesten sind wohl die Aiwha, walartige Tiere mit einer enormen Flossenspannweite. Sie werden von den Einheimischen als Reittiere genutzt und fungieren mitunter als Lebensretter für ertrinkende Jedi-Ritter.

Die Kaminoaner sind begnadete Kloner, was ihnen und ihrer Welt einen Platz in den Geschichtsbüchern der Galaxis sichern sollte. Einer ihrer Kunden war der Jedi-Meister Sifo-Dyas, der nicht lange vor der Naboo-Krise einen Großauftrag im Namen der Republik erteilte. Kurz darauf wurde er ermordet, und die Bestellung einer Klonarmee blieb ein Geheimnis der Sith, nachdem jegliche Aufzeichnungen über Kamino und Sifo-Dyas’ Missionen zu dieser Zeit unzugänglich gemacht wurden. Jahre später entdeckte der Jedi Obi-Wan Kenobi die Klone wieder, welche kurz darauf ihre Feuerprobe in der Schlacht von Geonosis hatten. Sie bildeten in den folgenden Klonkriegen das Rückgrat der Großen Armee der Republik, und kaum jemand hinterfragte offenbar ihr plötzliches Erscheinen.

Da die Klone auch weiterhin auf Kamino produziert und ausgebildet wurden, stellte der Planet eine strategisch enorm wertvolle Welt für die Republik dar. In umliegenden Systemen wurden so Ortungsstationen eingerichtet, die bei verdächtigen Aktivitäten eine Nachricht an das Kommando auf Kamino senden konnten, um den ganzen Planeten und seine stattliche Verteidigungsflotte in Alarmbereitschaft zu versetzen. Dennoch gelang es General Grievous während des Kriegs, Kamino zu erreichen. Zwar wurde ein Großteil der Separatistenschiffe im Orbit um den Planeten verschrottet, doch die herabstürzenden Trümmerteile enthielten Kampfdroiden und allerlei Kriegsgerät. Mit diesen wurden die Hauptstadt und zentrale Klonanlage Tipoca-Stadt sowie diverse andere Orte des Planeten angegriffen. Die Verteidigung der Republik hielt, und überall konnte die Droidenarmee zurückgeschlagen werden, bevor die Klonanlagen endgültig zerstört wurden.

Nach Ende der Klonkriege verlor Kamino so schnell an Bedeutung, wie ein Separatistenkreuzer in Coruscants Atmosphäre hinabstürzt, als die Klonkrieger durch gewöhnliche Soldaten ersetzt wurden. Die Klonanlagen wurden daraufhin abgeschaltet. Die letzten noch produzierten Klone der Kaminoaner wurden dabei zu Auslöschungstruppen und unterstützten die Inquisitoren bei ihrer Jagd nach überlebenden Jedi.

Scarif

„Scarif? Wir fliegen nach Scarif? Wieso erzählt mir eigentlich nie jemand etwas, Erzwo?“
– C-3PO

Vom Orbit aus wirkt Scarif wie das ideale Urlaubsziel: eine Meereswelt, die von Archipelen durchsetzt ist und ein tropisches Klima aufweist. Weiße Strände, azurblaues Meer, was will man mehr? Genau das dachte sich wohl auch das Imperium, als es einen riesigen Sicherheitskomplex samt Archivturm auf dem Planeten errichtete, um dort wichtige Daten zu lagern. Scarif diente dabei als Aufbewahrungsort für Aufzeichnungen zu den geheimsten Projekten des Imperiums, fernab von neugierigen Augen und möglichen Untersuchungen, die von allzu kritischen Senatsmitgliedern angestrebt werden könnten.

In den Meeren von Scarif tummeln sich über 1500 verschiedene Fischarten, und das tropische Klima hat eine Vielzahl von farbenfrohen Vögeln, Insekten und Reptilien hervorgebracht. Die scheinbare Idylle beherbergt jedoch auch Gefahren, allen voran den krakenähnlichen Blixus. Unter Sammlern ist diese Kreatur wegen ihrer Seltenheit geschätzt, doch neben sechs spitzen Beinen, kann sie mit fünf Tentakeln großen Schaden anrichten. Als wäre das noch nicht genug, besitzt der Blixus ein mit Reißzähnen gesäumtes Maul das mit zwei scherenartigen Greifarmen gefüttert wird. Ein rundum ungemütlicher Zeitgenosse also. Kein Wunder, dass sogar der entspannte Posten auf Scarif unaufmerksamen Sturmtruppen schnell zum Verhängnis werden konnte.

Während der Klonkriege hielt übrigens der zygerrianische Sklavenhändler und Separatist Darts D’Nar einen Blixus an Bord seines Raumschiffs. Als D’Nar vor den Jedi Anakin Skywalker und Ahsoka Tano flüchten musste, ließ er seinen Blixus frei, der sich sofort auf die Jedi stürzte. Der Kampf zweier Jedi gegen fünf Tentakel endete jedoch mit einer Niederlage für den Blixus, auch wenn er sich durchaus als Herausforderung erwies.

Glücklicherweise bestand nach den Klonkriegen kaum noch Gefahr, dass unvorsichtige Reisende oder gar Touristen auf Scarif auf den Blixus treffen, da der gesamte Planet durch die Imperiale Flotte abgeriegelt war. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, wurde sogar ein planetarer Schild um die Meereswelt konstruiert, der nur durch einen kleinen Zugang passierbar war. Kurz vor der Schlacht von Yavin gelang es „Rogue One“, einem kleinen Team von Rebellen, mithilfe eines gestohlenen imperialen Shuttles den Schildzugang zu passieren und auf Scarif zu landen. Dort stahlen sie die wichtigen Todessternpläne, die eine Schwachstelle der Superwaffe des Imperiums aufzeigten.


Großmoff Tarkin, der unter anderem von der laxen Grundeinstellung der imperialen Garnison auf Scarif angewidert war, ließ kurzum den Todesstern auf den Archivturm feuern, um die Rebellen aufzuhalten und sich der faulen Garnison zu entledigen. Keinem Mitglied des Rogue-One-Teams gelang eine Flucht von Scarif, doch durch die Weitergabe der Pläne sollte ihr Opfer mit der darauffolgenden Zerstörung des Todessterns nicht umsonst bleiben. Scarifs Oberfläche wurde dagegen durch den Beschuss des Superlasers geradezu verbrannt, da er die Ozeane zum Kochen brachte.

Savareen

„Auf Savareen ist noch nie was Gutes passiert.“
– Han Solo

Bei Savareen handelt es sich nicht im klassischsten Sinne um einen Meeresplaneten: Seine gigantischen Ozeane sind durchzogen von sandigen Landmassen, auf denen sich neben weitläufigen Sanddünen und Felsformationen vereinzelt menschliche Siedlungen finden. Die spirituellen, genügsamen Einwohner entstammen ursprünglich einer vergessenen republikanischen Kolonie. Sie wohnen in einfachen Verhältnissen, erdulden die vorherrschenden Wüstentemperaturen und führen ein Leben in enger Verbindung mit dem sie umgebenden Wasser. So ernähren sie sich von Meerespflanzen, weben aus deren Fasern Stoffe wie Tangwolle oder Adesot und bauen Meertrauben an, aus denen eins ihrer Hauptexportgüter gewonnen wird, der weithin bekannte Savareen-Brandy.

Dass ausgerechnet ein Volk, das solch extreme Bedingungen aushalten muss, einen legendären Brandy produziert, überrascht wenig. An der Küste gelegene, als „Seelenzähne“ bezeichnete Felspylone dienen als Gedenkstätte für die bei zahllosen Angriffen verstorbenen Savarianer und gleichzeitig als Halt für deren mit den Gezeiten an die Küste zurückkehrenden Seelen. Zu guter Letzt sorgen Windkraftanlagen und Entsalzungsevaporatoren für Energie und Frischwasser und natürliche Ablagerungen im Boden angeblich für ein längeres Leben der Savarianer! Vielleicht meint es der Planet also doch besser mit seinen Einwohnern, als es auf den ersten Blick scheint?

Ein weiteres Exportgut von Savareen ist Treibstoff. Er wird in unabhängigen Verarbeitungsanlagen wie der alten Bis-Raffinerie hergestellt. Diese einst viel genutzte Anlage liegt auf einer Düne an der windigen Pnakotischen Küste, und ihre Bauweise trotzt den rauen Umweltbedingungen. Die Raffinerie und der angrenzende Landeplatz sind auf keiner offiziellen Karte verzeichnet, weshalb Kriminelle hier ihr Schmuggelgut von Kessel weiterverarbeiten lassen. Statt Imperiale Credits als Zahlungsmittel zu akzeptieren, lassen sich die Savarianer mit Lebensmitteln, Textilien, Technologie und Medizin entlohnen. Mussten sie einmal ihrerseits die Dienste anderer in Anspruch nehmen, revanchierten sie sich, indem sie sie an ihren Rohstoffen beteiligten.

Nachdem die Crimson Dawn Savareen und seine Bewohner ausgebeutet und eine Revolte brutal bestraft hatte, konnten die Savarianer die Bis-Raffinerie lediglich teilweise wiederherstellen und reduzierten ihre Produktion auf kleine Mengen, um weitere Konflikte mit Verbrechersyndikaten zu vermeiden. Als Han Solo, Chewbacca und der namhafte Verbrecher Tobias Beckett mit dem Millennium Falken den bisherigen Rekord für den Kossal-Flug brachen und mit einer beachtlichen Menge an gestohlenem Coaxium – einer wertvollen und in unraffinierter Form ausgesprochen instabilen Hypermaterie – an Bord eine Bruchlandung auf Savareen hinlegten, zog die Raffinerie dennoch erneut die Aufmerksamkeit der Crimson Dawn auf sich.

Dem jungen Corellianer Solo waren die Überbleibsel der Raffinerie nicht ganz geheuer, und auch die umgebende Landschaft aus Dünen und Meer überaus fremd. Die Anwesenheit der Gruppe auf Savareen rief zunächst die Himmelhunde um die Rebellin Enfys Nest auf den Plan, die Solo und Chewbacca für ihre Seite gewann. Dann landete die Sternenyacht des Syndikatsführers Dryden Vos, die First Light, zur vereinbarten Übergabe des mittlerweile raffinierten Coaxiums. Gemeinsam mit seiner Jugendfreundin Qi’ra führte Solo sowohl Vos als auch Beckett hinters Licht und konnte die Ladung im Wert von rund 60 Millionen Credits Enfys Nest für ihre Sache übergeben.

Glee Anselm und Hovun IV

„Da ist ein Meeresplanet … die Heimat der Nautolaner. Glee Anselm?“
– Mace Windu

Beckett – selbst aufgewachsen auf der bei Touristen beliebten Meereswelt Glee Anselm, auf der er sich mit seiner Partnerin Val zur Ruhe zu setzen plante – hatte es zuvor bereits im Rahmen eines Auftrags auf eine Meereswelt namens Hovun IV verschlagen, auf deren Wasserfläche, ähnlich wie auf Kamino, Städte errichtet worden waren und wo von an den künstlichen Ufern angelegten Wassergleitern mit Barbetrieb aus Getränke ausgeschenkt wurden. Unter der Wasseroberfläche verbarg der Pantoraner Dvorad zur Zeit des Imperiums eine heiß begehrte Ladung Blanko-Identichips an Bord seines Raumschiffs, dessen Besatzung ihr Versteck erst preisgab, als ihr Anführer von dem berüchtigten Ganoven gestellt worden war. Becketts Gegenzug war kurz entschlossen und drastisch: Er lockte mit seinem Blut ein Meerestier an, von dessen Tentakeln das Schiff umschlossen und in die Untiefen der Ozeane von Hovun IV gezogen wurde.



100, 100 und nochmal 100!

Die Zahl 100 fasziniert die Menschheit von jeher. Die zweite Zehnerpotenz hat – nicht nur wegen zweier Nullen – irgendwie etwas außergewöhnlich Rundes an sich. Lange Zeit stellte sie die Obergrenze des menschlichen Lebens dar – 100 Jahre, so alt wurden bis vor nicht allzu langer Zeit nur die wenigsten. Und doch hatte der Star Wars-Erzschurke Sheev Palpatine genau dieses Alter, als seine Enkeltochter Rey geboren wurde, die ihn letztlich zwanzig Jahre darauf endgültig niederstreckte. Ein mittelprächtiges Sando-Aquamonster wird übrigens im Schnitt genauso alt – Zufall?

Einige Größenordnungen weiter unten sind wir im Stundenbereich, und selbst hier sind Hundert noch viel: 100 Stunden genügen ziemlich genau, um sämtliche Folgen der Animationsserie The Clone Wars sowie den dazugehörigen Kinofilm zweimal vollständig anzusehen – oder aber um alle elf Kinofilme mitsamt des Holiday Specials insgesamt viermal durchlaufen zu lassen. Aber auch in 100 Minuten kann vieles passieren – beispielsweise die jeweils ersten beiden Akte der Star Wars-Filme. Während in Angriff der Klonkrieger nach genau dieser Zeitspanne ein gewisser goldener (beziehungsweise zu diesem Zeitpunkt noch metallisch-grauer) Protokolldroide enthauptet wird, bricht in Der Aufstieg Skywalkers, dem großen Finale der Saga, just nach 100 Minuten die finale Schlacht von Exegol los!

In dieser Schlacht sehen wir übrigens diverse bekannte Gesichter und Schiffe. Eines davon ist ein bekannter VCX-100-Frachter, die Ghost. Auf ihren Reisen versammelte sich mit der Zeit eine Crew an Bord, die diversen imperialen Offizieren das Leben schwer machte. Dieses besondere Schiff erlebte die Anfänge der Rebellion, die Gründung der Rebellenallianz und kämpfte an vorderster Front in diversen entscheidenden Schlachten des Galaktischen Bürgerkriegs.

Bei einem weiteren Modell, das die 100 im Namen trägt, handelt es sich um einen Droiden, den IG-100 MagnaWächter. Droiden dieses Typs entstanden nach anderen mehr oder minder erfolgreichen IG-Entwürfen der Holowan Maschinenwerke, als der Separatistenbefehlshaber Grievous mit seiner Bestellung für intelligentere Droiden die 100 vollmachte. Trotzdem verloren die MagnaWächter im Kampf gegen erfahrene Jedi-Ritter gerne mal ihren Kopf. Sie konnten den Kampf jedoch fortführen, bis sie endgültig zu Schrott verarbeitet wurden, da jedes ihrer einzelnen Körperteile unabhängig von den anderen operieren konnte.

Wenn nun ein Jedi-Ritter einiges von diesem Schrott produziert hatte, konnte Han Solo mit seinem Millennium Falken knapp 100 Tonnen davon auf einmal wegschaffen. Diese Frachtkapazität des berühmt-berüchtigten Transporters würde auch ausreichen, um 1000 im Durchschnitt 100 kg schwere Gamorreaner zu transportieren. Statt sich diesem bestialischen Gestank auszusetzen, würde Chewbacca wohl lieber dieselbe Anzahl an weiblichen Wookiees mit an Bord nehmen, doch würde mit so vielen Passagieren der Platz an Bord des Falken langsam knapp werden. Mit einer Herde Kaadus wäre es sicherlich immer noch kuschelig, doch da diese maximal 100 Tiere umfasst, dürften die Vorräte an Bord deutlich länger halten.

Nun ist aber das Innere eines Raumschiffes für Reittiere wie diese keine artgerechte Umgebung. Stattdessen sollte man Kaadus lieber in den Sümpfen von Naboo in freier Natur beobachten, wo man auch gelegentlich die Schreie der ebenfalls dort heimischen Falumpasets hören kann. Doch nur die akustischen Signale dieser Schutzschildgeneratoren tragenden Tiere lassen noch nicht darauf schließen, dass sich eines von ihnen in der Nähe befindet, denn die Schreie können 100 Kilometer weit weg noch gehört werden!


Diese Entfernung ist weiter als die Luftlinie zwischen München und Augsburg – oder, um es anschaulicher auszudrücken: Man könnte auf dieser Strecke insgesamt 1000 durchschnittlich große, weibliche Sarlaccs auslegen und so die vielleicht gefräßigste Autobahn der Galaxis bauen. Und wo wir gerade bei Deutschland sind: Das ganze Land zu durchsuchen, klingt zwar nach einer ganz schönen Herausforderung, ist aber immer noch besser, als auf selbigem Gebiet eine der zuvor behandelten Meereswelten zu durchsuchen. So wäre man auf Kamino, egal wo, gezwungen, sich ein Boot oder noch besser ein U-Boot zu besorgen, da dieser Planet zu 100 % von Wasser bedeckt ist.

Was kann man sich eigentlich von 100 Credits – wenn man so möchte, der intergalaktische BigMac-Index – kaufen? Nun, auf Jedha könnte man sich als unbedarfter Passant immerhin zehnmal seine Zukunft vom Mönch Chirrut Îmwe lesen lassen, während einem dieser Betrag auf Coruscant den Kauf von 25 saftigen Jogan-Beeren ermöglicht – zumindest wenn man über ein ähnlich schwach ausgeprägtes Verhandlungsgeschick wie C-3PO verfügt. Auf Tatooine dagegen müsste man diesen Betrag zunächst in etwa 160 lokale Wupiwupi umtauschen – schließlich sind Credits in diesem abgelegenen Gebiet des Äußeren Rands keine gebräuchliche Währung.

Wer mit solchen Beträgen hantiert, der sollte möglichst nicht mit Geonosianern verhandeln. Deren Zählsystem kennt leider keine Abkürzungen, was Muttersprachler des Geonosianischen leider dazu zwingt, den jeweils gefragten Betrag durch eine korrespondierende Zahl von Klicks ihrer inneren Mandibeln abzuzählen. Für wen 100 schon nach blankem Horror klingt, der stelle sich nur einmal den hundertfachen Betrag vor. Erzherzog Poggles Preisverhandlungen über die Droidenarmee der Separatisten oder gar über den Bau des ersten Todessterns (dessen Konstruktion immerhin mehr als eine Billion Credits verschlang) mit Count Dooku dürften ein langwieriger und zugleich amüsanter Prozess gewesen sein.

Doch zurück zum Thema, der 100, sozusagen a maiore ad minus. Kaum zu glauben, aber wahr: Boba Fetts Auftritt in Das Imperium schlägt zurück dauerte gerade einmal 100 Sekunden! Ob Zufall oder nicht, aber eben diese Zeitspanne genügte, um aus dem schweigsamen Kopfgeldjäger eine der größten Kultfiguren der klassischen Trilogie zu machen – jener Trilogie, von der manche behaupten, sie sei das „einzig wahre“ Star Wars. Dieser Meinung stehen natürlich andere Fans gänzlich entgegen. So werden vermutlich in der gesamten Fangemeinde mehr Ansichten postuliert, als Pilger auf Jedha ihre Glaubensrichtungen vertreten. Dies sind, wie zu erwarten war, ganze 100.


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Beitrag erstmals erschienen im Offiziellen Star Wars Magazin Nr. 100. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Offiziellen Star Wars Magazins. © & TM 2018 Lucasfilm Ltd. All rights reserved. Used under authorization.