Jedipedia:Events/Schreibwettbewerb/Jens R.

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Über den Autor[Bearbeiten]

Jens ist 43 Jahre alt und lebt in Niedersachsen. Den Text schrieb er mit Maria R. Er schreibt:

Star Wars kenne ich schon so lange, wie ich eigentlich denken kann. Von den ersten Bildern in Zeitschriften und dem ersten Kinobesuch vor so langer, langer Zeit. Und ich nenne es immer noch gerne Krieg der Sterne.

Die Faszination von Star Wars kann ich kaum in Worte fassen. Es ist einfach die Leidenschaft, die ich als Kind zu Star Wars entwickelt habe und die in den ganzen Jahren erhalten geblieben ist. Heute kann ich sie sogar mit meinen Kindern teilen und dieser Umstand ist das schönste Erlebnis, was ich mit Star Wars verbinden kann.

Zum Schluss möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, dass es Dank Eurer Arbeit eine Plattform für Star Wars Fans gibt.


Es folgt der Beitrag, dessen Inhalt nicht unter GDFL steht, die Rechte daran liegen allein beim Urheber:


Abwege[Bearbeiten]

Kaerok war in letzter Zeit sehr still gewesen. So wie seine abgenutzte Kleidung, so hatte auch seine Ausstrahlung in den vergangenen Wochen der Suche gelitten. Sein kurzes dunkles Haar war staubig, seine Wangen fahl und in sich zusammen gesunken. Etwas schien an ihm zu zerren, bis zu dem entscheidenden Moment, als sie den Weg in die unbekannte Anlage fanden.

Als die beiden Jedi den Komplex betraten, glich Kaeroks Aufregung der eines kleinen Jungen. “Das ist es also wonach Meister Atneh gesucht hat.”

Das Licht ihrer Lampen erhellte nur spärlich den Tunnel, der tief in das Innere führte. Caerulas blaue Haut schimmerte im Licht und ihre Lekkus zuckten angespannt. Als Kaerok ihr damals von dem Planeten erzählte, hatte sie bereits ein ungutes Gefühl. “Und warum ist der Ort so zerstört? Diese Anlage entzieht den ganzen Planeten sein Leben...Es scheint nicht, dass es das ist, was…”.

Sie stockte, als das Licht ihrer Lampe auf eine Statue fiel. Eine in stachlige Panzerplatten gehüllte Gestalt, ihr Mund stand offen und spitze Zähne leuchteten aus dem grotesk grinsenden Maul. Auf dem Sockel der Figur war in krakliger Runenschrift eingraviert.

“Es gibt keinen Frieden. Es gibt nur nur Leidenschaft”.

Ihre Kiefermuskeln verspannten sich. Dies war kein Jedi Tempel, dies war ein Schrein der dunklen Seite und mit dieser entsetzlichen Erkenntnis vernahm sie Kaeroks Stimme aus dem Dunkel.

“Wir haben es geschafft Geliebte, jetzt werden wir frei sein .”

Feuer entzündeten sich in großen Steinschalen und erhellten einen Saal. Seine Wände waren geschmückt von Fresken und Statuetten alter Sith Lords, bedrohlich und angsteinflößend starrten die Figuren sie an. Reliefs zeigten Motive aus Jahrhunderten der Sith Knechtschaft. Ein nicht enden wollendes Martyrium aus Gewalt und Vernichtung. Kaerok stand vor einem offenen Steinsarg. Im Inneren des Sarges lag eine Mumie, die mit ihren knöchernden Fingern ein Lichtschwert umklammert hielt. Das flackernde Licht, mit dem die Feuerschalen den Raum erhellten, ließen Kaeroks Gesicht fast so hart, wie die der porträtierten Sithlords, wirken.

Geliebte, das waren seine Worte. Die Lekkus der Twi’lek zuckten. Wie ein wilder Fluss, rauschten Erinnerungen aus den ersten Tagen ihrer Flucht durch ihren Kopf. Kaerok und sie hatten sich damals dem verführerischen Ruf der Leidenschaft hingegeben. Doch sie erkannten ihren Fehler und fingen sich wieder auf, gemeinsam kehrten sie auf den Pfad der Jedi zurück. Oder etwa nicht? Ihre Nackenmuskeln verspannten sich und eine Erkenntnis hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Sie hatte den Weg zu sich gefunden; Kaerok aber, er hatte sie getäuscht!

“Deine Intuition trügt dich nicht, meine Teure. Meister Atneh wollte hier keine Spuren der Jedi finden. Dieser einfältige Narr - Er wollte all dies zerstören, nur um den Planeten zu retten.” Er grinste. “Aber zum Glück vereitelten die Klonkriege sein Vorhaben.” Caerula schüttelte unaufhörlich ihren Kopf. Kaerok verzog verachtend seine Lippen und seine Anspannung entlud sich in seinen Worten: ”Ja, ich wollte Dich hier haben. Die Jedi wurden ausgelöscht und wir müssen es endlich akzeptieren. Wir müssen verstehen, dass nur die Starken überleben. Damit haben wir eine Verantwortung, für uns und unsere Kinder.” Seine Stimme wurde sanfter. “Wir vereinen die Tugenden der Jedi, aber wir nehmen uns auch die Freiheiten der Sith und sichern damit das Überleben der Jedi.”

“Das kann nicht dein Ernst sein.” Caerulas Stimme wurde flehend. “Das ist der Weg der dunklen Seite, dieser Pfad führt Nirgendwo hin, außer in die Dunkelheit.”

“Nein, ich habe die Wahrheit erkannt und Du wirst das auch.” Kaeroks Lächeln wurde zu einem hämischen Grinsen. “Entweder freiwillig oder ich werde Dich dazu zwingen.” Er hob den Arm und das Lichtschwert des Toten flog in seine Hand, wo es mit einer leuchtenden roten Klinge zum Leben erweckt wurde.

Caerula aktivierte ihre eigene Waffe. “Ich kann und ich werde das nicht zulassen Kaerok.”

“Warte ab meine Teure, ich kann sehr überzeugend sein.” Er sprang auf sie zu und Funken sprühten, als ihre Waffen aufeinanderprallten.

Kaerok war ein begnadeter Schwertkämpfer gewesen. Seine geschmeidigen, leichtfüssigen Bewegungen glichen denen eines Tänzers. In unzähligen Trainingseinheiten, hatte Caerula viel von ihm gelernt. Sie hatten sich aufeinander abgestimmt, kannten aneinander und wussten, wie der Andere reagieren würde.

Der Jedi den sie kannte war jedoch verschwunden, geblieben war ein Monster, getrieben von seinen Gefühlen und beherrscht von ungezügelten Emotionen. Seine Schläge waren ein Stakato von Hieben, kaum Koordination, keine Eleganz. Ein Ausdruck grober und unbändiger Wut. Dieses Wesen wollte nicht einfach gewinnen, es wollte sie bezwingen.

Caerula war bewusst, dass sie ihm und seiner brachialen Kraft nicht lange standhalten konnte. Ihre einzige Chance war es, sich zurückzuziehen und die direkte Konfrontation zu meiden. Sie versuchte jede Deckung zu nutzen die sich ihr bot.

Mitten in diesem Kampf, in den Moment bei dem es schier nur noch um ihren Widerstand gegen dieses verzerrte Abbild Kaeroks ging, war da noch mehr. Am Rande ihres Geistes, fraß sich etwas in ihren Verstand. Immer weiter drängte es sich in ihren Kopf, wurde lauter, breitete sich in ihr aus, mit hämischen Klang.

Ein Flüstern, dass zu einer drängenden Stimme wurde. Caerula blinzelte mehrmals, aber diese unbekannte Stimme sprach unerbittlich weiter. Herablassend, voller Spott und Hohn.

“Ergib dich ihm. Du willst es doch. Du hast die Leidenschaft gespürt, sie durch dich fließen lassen. Du hast davon gekostet und tief in dir weißt du, dass es dich verändert hat. Kaerok wird dich leiten, er wird Dir den Weg zeigen, so wie er es schon immer getan hat. Und Du wirst ihm folgen, so wie immer. Lass los, es ist dein Schicksal, es ist deine Bestimmung!”

Diese Gedanken ließen sie ihr Lichtschwert noch fester zu umklammern. Der Ruf wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Seine Macht, seine Klarheit, seine Stärke offenbarten sich ihr. Nein es war keine Verachtung die ihr entgegenschlug, es kam ihr nur so vor, weil sie blind gewesen war. Sie hatte im Schatten ihrer Gefühle gelebt, doch nun kannte sie Wahrheit, ungeschönt und klar.

Er wollte sie nur benutzen. Er kannte ihr Potential. Sie sollte sein Werkzeug sein, aber sie würde ihm diesen Gefallen nicht tun. Sie hatte die von der Wahrheit geschmeckt und ein Hunger stieg in ihr auf, ein Streben nach grenzenloser Freiheit und sie spürte… sich selbst.

Kaerok machte eine Drehung und holte kopfüber aus, schlug mit aller Kraft zu, doch statt auch diesem Angriff auszuweichen, parierte sie diesmal seinen Hieb. Ihr ganzer Körper nahm den Schlag auf und federte ihn ab.

“Ich gehöre nur mir selbst!” Ihr Blick war auf ihn gerichtet und sie entlud mit einer Hand die Macht. Kaerok wurde von der Wucht erfasst und gegen eine Wand geschleudert. Er wollte sich aufrappeln, aber sie war mit einem schnellen Sprung über ihm, ihr Stiefel stieß hart gegen sein Brustbein und raubte ihm den Atem.

Er spürte die Schmerzen, aber vor allem Emotionen, so stark, wie er sie noch nie zuvor von ihr wahrgenommen hatte. Caerula beugte sich zu ihm herunter und flüsterte: “Im Vergleich zu Dir, liebe ich Dich. Und darum wollte ich dies hier nie. Liebe bedeutet nicht den Anderen zu zwingen, sie bedeutet auch Verzicht.”

“Niemals!” Schrie Kaerok. “Du bist mein…..”

Erschöpft erwiderte sie: “Nein, ich gehöre nur noch mir selbst.” Seine Brust bäumte sich auf, als ihr Lichtschwert ihn durchbohrte. Caerula keuchte, es war als ob sein Tod ihr die Luft aus den Lungen saugen wollte.

Als sie sich wieder gefangen hatte, deaktivierte sie ihre Waffe und wandte sich ab, Kaeroks Leiche sackte in sich zusammen.

Nun war sie allein, Kaerok war tot, die Stimme verschwunden; sie hatte beide besiegt. Jetzt war sie unabhängig, jetzt war sie endlich frei.

Epilog[Bearbeiten]

Es war ein einfaches Hotel, auf einem abgelegen Planeten. Sturmtruppen hatten das Gebäude umstellt und die Umgebung abgeriegelt.

Das Zischen der Atemmaske erfüllte den vom Kampf gezeichneten Raum. “Sehr schade, dass Du so an Deiner Freiheit hingst. Du wärst eine ganz passable Schülerin geworden.” Darth Vader deaktivierte sein Lichtschwert und sprach weiter. “Doch die erste Lektion, die ein Schüler von seinem Meister lernt, ist Gehorsam.” Lord Vader wandte sich ab und verließ den Raum.

Die Sturmtruppler machten sich schnell und effizient daran, den Leichnam der Twi’lek zu entsorgen.

In der imperialen Akte wurde vermerkt, Subjekt A023 wurde eindeutig als Jedi Caerula Nijura identifiziert und durch Lord Vader hingerichtet. Wieder konnte eine Akte in den imperialen Archiven geschlossen werden.


(Aus technischen Gründen steht unter diesem Text, dass der Inhalt unter GDFL fällt. Das ist nicht korrekt, die Rechte am Text liegen beim Urheber.)