Jediismus

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Das Symbol des Jediismus

Der Jediismus ist eine religiöse Philosophie, die die Jedi aus der Star-Wars-Saga zum Vorbild hat. Bei Volksbefragungen erreichte er im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland 2001 eine so hohe Nennung, dass sie ein eigenes numerisches Kürzel bekam (die Religion wurde in England aber dennoch nicht anerkannt), die 896 („Jedi-Knight“). Auch in Neuseeland bekannten sich mehr als 70.000 Menschen bei einer Volksbefragung im gleichen Jahr zum Jediismus.

Glaubensinhalt[Bearbeiten]

Im Gegensatz zur Filmserie stellt die Macht keinen intelligenten Wesen wie die Midi-Chlorianer dar, sondern eine allgegenwärtige, karmische Energie. Diese Macht wird jedoch nicht in einem Gott personifiziert, sondern steht für sich. Daraus leiten die Jediisten ihre Aufgabe ab, den „Willen“ der Macht zu unterstützen und in ihrem Umfeld für Frieden und Harmonie zu sorgen. Die meisten jediistischen Orden geben sich dafür eine Art Kodex, ähnlich den Zehn Geboten im Christentum.

Der folgende Kodex ist dem Temple of the Jedi Order entsprungen. Dieser ist allerdings eine Adaption des Star-Wars-Kodex und wird von anderen Anhängern des Jediismus abgelehnt.

Die Jedi sind die Friedenswächter.

Sie nutzen ihre Kraft zur Verteidigung und zum Schutz anderer, nie jedoch zum Angriff.
Die Jedi achten alles Leben, in jeder Form.
Die Jedi dienen, anstatt zu herrschen, zum Wohle der Menschheit.
Die Jedi streben nach Vervollkommnung durch Wissen und Ausbildung.
Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.
Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie.
Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.
Die Jedi sind Teil der Gemeinschaft und stärken diese durch ihr eigenes Tun.
Niemals schädigen sie den Orden, nie lassen sie einen Jedi im Stich.

Aufgrund dieses Kodex leiten Jediisten grundlegende Pflichten ab: Umfassende Bildung (Philosophie, Wissenschaften, Literatur), Kampfkünste (bewaffnet und unbewaffnet), körperliches Training (Kraft, Ausdauer), Meditation.

Der „Order of Hope“, ein deutschsprachiger Orden, verwendet folgenden Kodex:

Gefühle gibt es nicht - Frieden gibt es

Unwissenheit gibt es nicht - Wissen gibt es
Leidenschaft gibt es nicht - Gelassenheit gibt es
Es gibt kein Chaos - Harmonie gibt es
Tod gibt es nicht - die Macht gibt es

Wie in anderen Religionen können auch die Jediisten ein Glaubensbekenntnis ablegen. Der englischsprachige Order of the Force hat zum Beispiel folgendes Bekenntnis:

Ich glaube an die lebendige Macht der Schöpfung;

Ich bin ein Jedi, ein Instrument des Friedens;
Dort wo es Hass gibt, werde Ich die Liebe bringen;
Dort wo es Verletzung gibt, bringe ich die Vergebung;
Dort wo Zweifel bestehen, Glaube;
Dort wo es die Verzweiflung gibt, bringe ich Hoffnung;
Dort wo es Dunkelheit gibt, bringe ich Licht;
Und dort wo es Trauer gibt, bringe ich Freude;

Ich bin ein Jedi

Ich werde nie danach trachten, mehr getröstet zu werden als zu trösten;

Mehr verstanden zu werden als zu verstehen;
Mehr geliebt zu werden als zu lieben;
Denn im Geben liegt das, was wir empfangen;
In der Vergebung, dass uns vergeben wird;
Und im Sterben, dass wir zu ewigem Leben geboren werden.

Die lebendige Macht der Schöpfung ist immer bei mir, ich bin ein Jedi.

Beim englischsprachigen „Temple of the Jedi Order“ gibt es fünf verschiedene Riten und Traditionen.

  • 1. Der Jedi-Ritter-Ritus
  • 2. Der jüdisch-christlich-abrahamitischen Jedi-Ritus
  • 3. Der buddhistische Jedi-Ritus
  • 4. Der Pagan-Jedi-Ritus
  • 5. Der spirituellen Humanistischen Jedi-Ritus

Dieser Glaube kann in verschiedenen Formen umgesetzt werden. Viele jediistische Gruppierungen verstehen sich als eine Art moderner Ritterorden und nicht als Sekte oder Glaubensgemeinschaft. Sie sind bestrebt, ihre Überzeugungen auch aktiv zu verwirklichen.

Der Jediismus betrachtet die Macht als allumfassende Universalenergie, wie sie Obi-Wan Kenobi in Krieg der Sterne beschreibt: „Die Macht ist es, die dem Jedi seine Stärke gibt. Es ist ein Energiefeld, das alle lebenden Dinge erzeugen. Es umgibt uns, es durchdringt uns. Es hält die Galaxis zusammen.“ Jediisten glauben an die Gleichheit. Eine intensive geistige Ausbildung soll sie über negativen Dingen stehen lassen. Für einen Anhänger dieser Philosophie ist es wichtig, seine Mitmenschen nicht zu vernachlässigen. Das Training der Anhänger bezieht sich nicht auf die Star-Wars-typischen Techniken wie das Lichtschwert oder den Macht-Geistestrick, sondern größtenteils auf Meditation. Die Aufgaben gliedern sich in mentale und körperliche Inhalte. Alle Aspekte des Trainings werden regelmäßig gelehrt. Die Hauptwaffe des Jedi ist das Schwert. Aus diesem Grunde wird auf das Schwerttraining besonderer Wert gelegt.

Entstehung[Bearbeiten]

Der Jediismus geht anhand der britischen Wurzeln zurück bis in die Mitte der 1980er Jahre. Zur damaligen Zeit suchten Interessierte eine passende Bezeichnung für ihre Glaubensrichtung. Erst durch die Filme, die seinerzeit sehr populär waren, kam man vergleichend zu der Erkenntnis, dass der Jediismus die am besten geeignete Form der Bezeichnung war. Da man Inhalte des Christentums, des Buddhismus, des Daoismus sowie des Shintoismus aufgegriffen hatte, aber an die karmische Energie glaubte, identifizierte man sich mit keiner der vorhandenen Religionen völlig. Die Filme brachten hierfür eine Lösung.

Kurz vor der Volkszählung am 6. März 2001 empfingen Tausende Neuseeländer eine E-Mail von einem unbekanntem Absender. Sofern sich die Menschen nicht zu einer andere Glaubensrichtung bekennen, sollten sie nach Aufforderung der E-Mail „Jedi“ als ihre Religion angeben. In dieser E-Mail hieß es, dass bei mindestens 8.000 Stimmen der Jediismus in Neuseeland offiziell als Religion anerkannt werden würde. Der Leiter des australischen Zensusamtes drohte, Falschaussagen mit einem Bußgeld von 570 Euro zu versehen. Da die Angabe der Religionszugehörigkeit bei allen Zählungen auf freiwilliger Basis geschah, war eine strafrechtliche Verfolgung unwahrscheinlich. 70.509 Menschen wurden als Jediisten registriert, als die Ergebnisse des australischen Zensusamtes veröffentlicht wurden. Dabei schätzte man, dass lediglich fünftausend Menschen dieser Religion tatsächlich angehören. 50.000 Stimmen stammten dagegen von Fans und die restlichen Bürger hatten aus Protest gegen Staat den Jediismus gewählt. Die Presse berichtete von der Einführung einer neuen neuseeländischen Religion aus Protest gegen die dortige Regierung. Als Nachahmer erwiesen sich die Einwohner in England und Wales, wo man allerdings 10.000 Wahlstimmen einer Volkszählung bräuchte, um eine neue Religion einzuführen. Zuständigen Behörden waren die Proteste der Einwohner bereits bekannt, als die ihren Fußballverein auf die Fragebögen schrieben. Dort weigerte man sich, eine „Jedi“-Religion offiziell anzuerkennen.

Neben der bestehenden Religion des Jediismus ist in Deutschland im Jahr 2006 ein Orden, der mittlerweile größte aktive im deutschsprachigen Raum, entstanden, der sich zwar die Philosophie der Jedi zum Grundsatz gewählt hat, aber nicht den Anspruch erhebt, eine Religion zu sein. Dieser Entschluss wurde durch die eigenen Mitglieder gefasst, als zur Diskussion stand, ob man eine Glaubensgemeinschaft sein oder den tiefen, philosophischen Gedanken eines Jedi leben wollte.

In vielen Ländern gibt es einen so genannten „Jedi-Tempel“. Es gibt in Österreich den „J.E.D.I.-TEMPEL AUSTRIA“, in Deutschland gibt es den „Order of Hope“ und in England den „Temple of the Jedi Order“. Allerdings breitet sich die Gemeinschaft auch über das Internet aus.

Konflikt mit Star Wars[Bearbeiten]

Anders als viele Fan-Orden will beispielsweise der deutschsprachige Jedi-Orden sich bewusst von den Jedi abheben. Sie versuchen, eine ernsthafte Glaubensgemeinschaft zu erschaffen und keine Kopie des Orden aus dem Film zu sein. Die Frage nach dem sogenannten „Star-Wars-Anteil“ kam schon zu Beginn der Entstehung des Jediismus auf. Einige Mitglieder lehnten den Gedanken, eine Philosophie aufzubauen, die so stark an einen Film, noch dazu an einen solch bekannten, angelehnt ist, ab, den Außenstehende kaum ernstnehmen.

Die Idee, die aus den Filmen entstanden ist, faszinierte die Gründungsmitglieder vieler Orden weltweit. Sie empfanden den Gedanken eines Jedi als so wertvoll, dass sie diesen in einen realen Orden umsetzen wollten, der den Menschen zur Seite steht. Im deutschen Orden finden sich Mitglieder aus dem Fandom, die aus dem karitativen Grund im Orden Mitglied wurden. Viele dieser Mitglieder bringen sich selbst mit Star Wars in Verbindung.

Weblinks[Bearbeiten]