Die Mandalorianische Rüstung
Der Kopfgeldjägerkrieg – Die Mandalorianische Rüstung ist der erste Roman der Kopfgeldjägerkrieg-Reihe. Das Buch wurde von K. W. Jeter geschrieben und ist im Dezember des Jahres 2001 von Heyne in Deutschland veröffentlicht worden. Der Roman schildert die Geschehnisse bis ein Jahr nach den Ereignissen von Die Rückkehr der Jedi-Ritter (4 NSY).
Inhaltsangabe des Verlags[Bearbeiten]
Er ist der gefürchtetste Kopfgeldjäger der Galaxis.
Sein Name ist Boba Fett und selbst die hartgesottensten Verbrecher zittern, wenn sie diesen Namen hören. Doch auf ihn wartet die größte Herausforderung seiner Karriere - ein erbarmungsloser Krieg gegen seine gefährlichsten Gegner.
Plötzlich steht er auf der Abschussliste mörderischer Splittergruppen, krimineller Verschwörungen und des Bösen im dunklen Herzen des Imperiums. Boba Fett war bisher stets der erste am Ziel, und in diesem Wettlauf bedeutet alles andere den Tod.
Handlung[Bearbeiten]
Verschlungen vom Sarlacc[Bearbeiten]
Der Kopfgeldjäger Dengar untersucht einen chaotischen Schauplatz mitten im Dünenmeer von Tatooine: die Überreste der Segelbarke des Hutten Jabba liegen nach der Befreiungsaktion für Han Solo weit verstreut im Sand. Neben den Leichen der bei der Explosion ums Leben gekommenen Handlanger des Hutten findet sich auch Schrott, den die Jawas übrig gelassen haben - und eine scheinbar tote Gestalt, die schwere Verätzungen davongetragen hat und Blut verliert. Dengar untersucht den Mann, der die Überreste einer mandalorianischen Rüstung trägt, und stellt fest, dass es sich um Boba Fett handelt. Boba Fett war während des Kampfes durch eine Fehlfunktion seines Jet Packs in den Schlund des Sarlacc befördert worden und in seinem mit Säure gefüllten Magen gelandet. Die hoch aggressiven Säuren hatten die Rüstung und Boba Fetts Haut fast völlig zersetzt und mit letzter Kraft schaffte es der Kopfgeldjäger, sich aus der Agonie zu reißen und einen Sprengsatz zu zünden. Dadurch wurde er vom Sarlacc zwar ausgespuckt, hatte jedoch so schwere Verletzungen davongetragen, dass er nun im heißen Wüstensand im Sterben liegt.
Dengar entscheidet sich wider besseren Wissens dazu, Boba Fett das Leben zu retten. Er selbst hegt seit langem den Plan, aus dem Kopfgeldjägergeschäft auszusteigen und mit seiner Verlobten Manaroo ein Geschäft zu eröffnen, wenn er seine Schulden zurückbezahlt hat - und durch Boba Fett erhofft er sich das nötige Startkapital. Er trägt den bewusstlosen Fett in sein Versteck, wo kurz darauf eine junge Frau zu ihnen stößt. Offenbar wurde ihr Gedächtnis gelöscht, so dass sie nur noch weiß, dass sie eine Tänzerin in Jabbas Palast gewesen ist. Ihren wirklichen Namen kennt sie nicht, nur, dass man sie als Sklavin "Neelah" genannt hatte. Schon im Palast war ihr Boba Fett aufgefallen und sie ist sich sicher, dass er der Schlüssel zu ihrer Identität ist. Sie besteht darauf, bei Dengar und Boba Fett zu bleiben, um ihn zu befragen, wenn er wieder zu sich kommt. Versorgt wird Fett von zwei medizinischen Droiden, jedoch haben diese nicht viel Hoffnung, inmitten der primitiven Verhältnisse in der Wüste das Leben ihres Patienten retten zu können. Dengar und Neelah entfernen Boba Fetts Helm - wodurch sie zum kleinen Kreis derjenigen werden, die jemals sein Gesicht gesehen haben - und kümmern sich um den sterbenden Mann, der unter schweren Schmerzmitteln gehalten wird und dessen ganzer Körper mit sterilen Gel-Auflagen und Bandagen verbunden ist.
Während Dengar und Neelah sich in einem anderen Bereich der Höhle miteinander unterhalten und darauf warten, dass Fett den Todeskampf für sich entscheidet, zieht Bobas Leben an ihm vorbei, genauer gesagt, eine Episode seines Lebens: seine Zeit in der Kopfgeldjäger-Gilde.
Die Kopfgeldjäger-Gilde[Bearbeiten]
Rückblende: 1 NSY. Kurz nach der Schlacht von Yavin schlägt Prinz Xizor dem Imperator vor, die Kopfgeldjäger-Gilde zu zerschlagen, die sowohl dem Imperium als auch der Schwarzen Sonne ein Dorn im Auge ist. Trotz Bedenken von Darth Vader, der Kritik an dem Vorschlag übt, ist der Imperator einverstanden. Der Plan sieht vor, die Gilde von innen heraus zu vernichten, indem man Boba Fett - einem erklärten Gegner der Gilde - über einen Mittelsmann den Auftrag erteilt, sich dort einzuschleusen.
Das Spinnenwesen Kud'ar Mub'at fungiert als Mittelsmann und unterbreitet Boba das lukrative Angebot, das der Kopfgeldjäger annimmt, ohne zu ahnen, wer die Hintermänner sind. Boba Fett, der gerade eben erst den Gilden-Mitgliedern Bossk und Zuckuss bei einem Auftrag in die Quere gekommen war, nimmt Kontakt zur Gilde auf und reist zu ihrem Hauptquartier. Dort wird er von dem Oberhaupt der Gilde, dem Trandoshaner Cradossk - Bossks Vater - mit einer Feier willkommen geheißen. Man ist froh, dass sich der berühmteste aller Kopfgeldjäger nun endlich entschlossen hat, der Gilde beizutreten. Bossk, der aufgrund seiner Erfahrungen mit Fett misstrauisch ist, wittert sofort, dass etwas nicht stimmt, findet jedoch kein Gehör. Boba Fett bezieht sein Quartier in den Gemächern der Gilde und beginnt, sein Netz auszulegen. Der Plan lautet, die Mitglieder der Gilde gegeneinander aufzubringen und auszuspielen, was fast sofort gelingt, da jeder Kopfgeldjäger um seine Gunst buhlt.
Bei einem besonders lukrativen Auftrag der Shell-Hutten schlägt Boba Fett Teamarbeit zwischen ihm, Bossk, Zuckuss und weiteren Kopfgeldjägern vor. Cradossk, der die Führungsambitionen seines Sohnes schon lange durchschaut hat, intrigiert gleichzeitig und erteilt Zuckuss den Auftrag, Bossk während dieses Einsatzes zu beseitigen. Der Einsatz verläuft - wie Boba es geplant hatte - ziemlich katastrophal, da sich alle Beteiligten genau so unprofessionell verhalten, wie er es vorausgesehen hatte. Er schafft es, seine Mitstreiter während des Einsatzes weiter gegeneinander aufzubringen und nach ihrer Rückkehr ist Bossk in so aggressiver und gereizter Stimmung, dass er seinen Vater aufsucht und nach trandoshanischer Sitte verspeist, um dadurch selbst die Führung zu übernehmen.
Der Tod des Führers, gepaart mit den weitreichenden Intrigen und dem neuen Misstrauen, führt augenblicklich zu einer Spaltung der Gilde. Bossk, der sich erhofft hatte, dass ihn alle als neuen Anführer akzeptieren würden, muss erkennen, dass nur wenige der Jüngeren bereit sind, unter seiner Führung zu dienen. Die anderen folgen hingegen den Älteren und so zerfällt die Gilde in zwei verfeindete Fraktionen: Die Wahre Gilde und das Gilden-Reformkomitee. Zwar ist damit der Auftrag noch nicht ganz so gelaufen, wie Xizor sich das erhofft hatte, jedoch ist die Gilde als solche zumindest nicht mehr in der Machtposition wie zuvor und es ist einfach, ihr den Todesstoß zu versetzen. Vader versucht, dieses als Niederlage Xizors darzustellen, jedoch kann der Falleen-Prinz den Imperator davon überzeugen, ihm noch etwas Zeit einzuräumen, um den Plan zu vollenden.
Vertreibung aus dem Versteck[Bearbeiten]
Boba Fetts Zustand bessert sich kaum; noch immer ist nicht klar, ob er die schweren Verätzungen überleben wird. Während Dengar und Neelah darauf warten, dass etwas geschieht, hören sie plötzlich sich nähernde dumpfe Explosionen und spüren Erschütterungen. Es scheint, als ob jemand begonnen hat, die Oberfläche von einem Schiff aus zu bombardieren. Da die Höhle einzustürzen droht, müssen sie Boba hinausschaffen und woanders verstecken. Der Verdacht, dass das Bombardement Boba gilt, kommt ihnen sofort, jedoch wissen sie nicht, wer wissen könnte, dass er noch lebt und auch das Motiv ist ihnen nicht klar.
Zusammen mit den protestierenden Droiden tragen Dengar und Neelah den bewusstlosen Boba in eine nahe Höhle, wobei sie fast vom Bombenhagel getötet werden. Sie können sich mit knapper Not retten, nur um dann festzustellen, dass ihr Zufluchtsort offenbar Teil des weitverzweigten Höhlensystems der Grube von Carkoon darstellt. Der Hauptkörper des Sarlacc wurde durch die Sprengung von Boba zwar getötet, jedoch haben Seitenarme überlebt und sich zwecks Regeneration in die Gänge zurückgezogen. Gegen den aufgebrachten Sarlacc kämpfend müssen die Flüchtigen ihr Versteck wieder verlassen, jedoch hat das Bombardement aufgehört und so können sie sich vorerst in Sicherheit bringen.
Kuat von Kuat[Bearbeiten]
Tatsächlich gilt das Bombardement nicht unbedingt Boba Fett, sondern ist Teil einer ganz anderen Intrige, die sich zeitgleich ereignet: Kuat von Kuat, Oberhaupt der Schiffswerften von Kuat, hatte seinerzeit eine Intrige gegen den mittlerweile verstorbenen Prinz Xizor gesponnen, weil dieser versuchte, sich die Werft anzueignen. Kuat hatte Beweise dafür gefälscht, dass Xizor am Überfall der Sturmtruppen auf die Feuchtfarm der Familie Owen Lars beteiligt gewesen war, weil er auf diese Weise Luke Skywalker und die Rebellen-Allianz provozieren wollte. Diese Beweise gerieten jedoch vor einiger Zeit in falsche Hände - die Hände Boba Fetts, der sich allerdings überhaupt nichts daraus machte - und nun versucht Kuat von Kuat, sämtliche Hinweise auf eine eventuelle Intrige seinerseits zu vernichten, um den Imperator nicht auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings wird schnell klar, dass die Bombardierung von Kuats Privatflotte aus unternommen wurde, da die Spuren nicht sorgfältig verwischt wurden.
Flucht von Tatooine[Bearbeiten]
Dengar, der immer noch an seine Zukunft mit seiner Verlobten denkt, fährt nach Mos Eisley, um dort dringend benötigte Dinge zu kaufen - und um eine geheime Nachricht abzusetzen und aus der Information, dass Boba Fett noch lebt, Profit zu schlagen. Er erhofft sich, damit auf einen Schlag seine Schulden los zu werden, indem er Boba Fett verrät.
Inzwischen befindet sich Bossk mit seinem Schiff Reißzahn im Orbit von Tatooine, wo er nach dem vermeintlichen Tod Boba Fetts dessen Schiff Sklave I ausfindig gemacht hat. Die Chance, es zu durchsuchen und die wertvollen Geschäftsinformationen seines Konkurrenten zu erhalten, lässt er sich nicht entgehen und so entert er das verlassene Schiff, wo er neben der Datenbank auch einen merkwürdigen, heruntergekommenen Droiden entdeckt - den Droiden, der die gefälschten Beweise Kuats enthält. Bossk lädt die Datenbank und die Informationen aus der Sklave I auf sein Schiff und will sich gerade darüber Gedanken machen, wie er sie gewinnbringend einsetzen kann, als er eine unerfreuliche Nachricht vom Planeten abfängt: Boba Fett lebt!
Die Nachricht, dass sich Boba Fett irgendwo im Dünenmeer befindet, macht schnell die Runde und zwei angeheuerte Killer machen das neue Lager ausfindig. Boba Fett geht es mittlerweile etwas besser; er ist wieder bei Bewusstsein und kann sich schon wieder in geringem Ausmaß bewegen. Gerade als darüber beraten wird, was nun weiter geschehen soll, überfallen die Killer das Lager und es kommt zu einem heftigen Gefecht. In letzter Sekunde kann Boba Fett die Sklave I über Funk herbeirufen, um sie aufzulesen und aus der Gefahrenzone zu bringen. Fett gestattet Dengar und Neelah, ebenfalls an Bord zu gehen, da er der Ansicht ist, dass beide ihm noch nützlich sein könnten.
Bossk schaut von seinem Schiff aus dabei zu, wie die Sklave I den Planeten verlässt und in den Raum über Tatooine eintritt. Er sieht seine Stunde der Rache gekommen, denn während seiner Zeit an Bord des gegnerischen Schiffes hatte er die Gelegenheit genutzt, dort Sprengsätze anzubringen. Als die Sklave I sich weit genug im Raum befindet, zündet Bossk die Detonatoren fern und sieht zufrieden dabei zu, wie Boba Fetts Schiff in einer Explosion zerrissen wird.