Blackthorne Publishing
Blackthorne Publishing war ein US-amerikanischer Comicbuchverlag, der im Jahr 1985 in El Cajon in Kalifornien gegründet wurde. Nach nur fünf Jahren löste sich das Verlagshaus infolge von Überschuldung Anfang 1990 wieder auf.
Geschichte[Bearbeiten]
Ursprünglich publizierte das Verlagshaus Nachdrucke klassischer Comicstrips. Unter der Leitung des Chefredakteurs John Stephenson gelang es Blackthorne Publishing, Lizenzen für eine Reihe wachsender oder bereits weithin beliebter Marken wie Star Wars, Transformers, G.I. Joe oder Battletech zu erwerben. Die Publikationen des Verlags standen sowohl in der Fangemeinde als auch unter zeitgenössischen Kritikern von Anfang an in einem schlechten Ruf. Als das Unternehmen im Jahr 1987 mehr und mehr Verluste mit seinen Comic-Farbdrucken machte, stellte es vollständig auf die Produktion von Schwarzweiß- und 3D-Werken, größtenteils aus Eigenproduktion, um. Infolge dessen gab der Verlag zwischen Dezember 1987 und Herbst 1988 die dreiteilige Comicreihe Star Wars 3-D heraus. Ursprünglich war die Reihe auf acht vierteljährlich erscheinende Ausgaben ausgelegt, jedoch stellte der Verlag die Produktion bereits nach den ersten drei Bänden Star Wars 3-D 1, Havoc on Hoth und The Dark Side of Dantooine wieder ein. Die drei publizierten Star-Wars-Comics waren ebenso wie die meisten übrigen Publikationen des Verlagshauses in ihrer Originalfassung in einem rot-blauen 3D-Effekt illustriert, den Paul Tallerday einbrachte. Dieser ist mithilfe einer in jedem Heft mitgelieferten 3D-Brille sichtbar zu machen, wodurch der Comic schwarzweiß wird und dreidimensional erscheint. Die Comics wurden von Len Wein und John Stephenson verfasst und von Patrick Zircher, Glen Johnson und Cesar MacSombol gezeichnet. Ursprünglich geplante weitere Ausgaben wurden nicht mehr produziert, so auch der bereits konzipierte sechste Band, der sich mit den „Spies of Botha“, also dem Bothanischen Spionagenetz auseinandersetzen sollte. Ende des Jahres 1988 ging Blackthornes Exklusiv-Vertriebspartner Sunrise Distributors bankrott, was in schwere finanzielle Verluste des Verlags selbst durchschlug, von denen er sich nicht mehr erholte. Anfang 1989 erwarb das Verlagshaus – mit über 240 jährlich neu erscheinender Ausgaben immerhin der fünftgrößte Comicverlag der Vereinigten Staaten – eine Lizenz zur Umsetzung von Michael Jacksons Film Moonwalker als Comicbuch, durch deren erwartete Verkäufe sich Blackthorne zu sanieren hoffte. Allerdings erwies sich dieser Versuch als völlige Fehlkalkulation: Der Comic verkaufte sich kaum und Blackthorne häufte durch die horrenden Lizenzgebühren noch höhere Schulden an, infolge derer der Verlag im Folgejahr Insolvenz anmelden und abgewickelt werden musste.
Alle drei Ausgaben der Reihe Star Wars 3-D wurden später in den Sammelbänden Omnibus: Wild Space Volume 1 von Dark Horse Comics und Marvel nachgedruckt, wo jedoch der 3D-Effekt zugunsten einer ohne Spezialbrille lesbaren Schwarzweiß-Version entfiel. Da die drei Ausgaben dieser Reihe nur in geringer Auflage erschienen und ein seltenes Beispiel für Star-Wars-Comics ohne Mitwirkung des Marvel-Verlags aus dieser Zeit darstellen, erzielen die Originalausgaben unter Comicsammlern mitunter dreistellige Preise. Eine deutschsprachige Veröffentlichung existiert nicht. Die Ereignisse aus den drei Comics wurden seitdem kaum in anderen Werken des Erweiterten Universums thematisiert.
Werke[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Blackthorne Publishing in der englischsprachigen Wikipedia
- Blackthorne in der Grand Comics Database