Benutzer:Corran-Horn/Stellungnahme
Aus gegebenem Anlaß verspüre ich das Bedürfnis dazu, etwas loszuwerden. Auf dieser Seite werden Gedanken landen, die ich mir bereits seit geraumer Zeit mache, die aber in ihrer Intensität und in ihrem Willen, nach außen vorzudringen, die letzten Wochen über deutlich zugenommen haben. Es ist nicht immer eine kluge Idee, allzuviele persönliche Gedanken auf öffentlich einsehbaren Seiten zu veröffentlichen – ich wünsche mir aber, daß die hier vorliegende Stellungnahme einen Teil dazu beitragen kann, als Grundlage für die Besserung der aktuellen Situation der Jedipedia.net zu dienen. Der Text ist unverschämt lang – jeder fühle sich gedankt, der ihn sich durchliest. Ich habe folgende Feststellungen zu machen:
Als Administrator ist es meine Aufgabe, unser gemeinsames Projekt zu wahren und zu schützen und die Arbeit an ihm zu beäugen und Schädigungen von ihm abzuwenden beziehungsweise an ihm zu beheben. Es ist meine Aufgabe, mich für den Erhalt dieses Projekts einzusetzen und für den Erhalt der Gemeinschaft, die es trägt, und deshalb ist es auch meine Aufgabe, hart und unnachgiebig gegen Querulanten, die unser gemeinsames Projekt gefährden, vorzugehen. Es ist vor allem meine Aufgabe, für ein gesundes Miteinander zu sorgen. Deshalb ist es auch meine Aufgabe, mich als Administrator regelmäßig zu hinterfragen und die entsprechenden Schlußfolgerungen zu ziehen, wenn ich offensichtlich nicht mehr dazu in der Lage bin, meinen Verpflichtungen nachzukommen, oder wenn die Nutzerschaft mir zu verstehen gibt, daß sie meiner Ausfüllung des Amtes mißtraut. Ich muß mir klarmachen, daß ein Mißtrauen gegenüber meiner Ausfüllung eines Amtes kein Mißtrauen gegenüber mir als Person ist – dies gilt für amtierende Administratoren und für Kollegen, die als Administratoren kandidieren, gleichermaßen. Als Administrator ist es meine Aufgabe, meine administrative Arbeit an diesem Projekt transparent darzulegen, und zwar gleichermaßen gegenüber Kollegen, die ich schätze, und gegenüber Kollegen, die ich weniger schätze, denn nicht immer erschließen sich die internen Absprachen der Administratoren den Außenstehenden. Als Administrator ist es meine Aufgabe, jedem Nutzer das Recht einzuräumen, einem Administrator sein Mißtrauen auszusprechen.
Als Administrator ist es nicht meine Aufgabe, mein Hobby zu meinem Beruf zu machen. Ich muß nicht auf jedes Vorkommnis im Wiki innerhalb von 24 Stunden reagieren. Ich sollte zwar mehrmals täglich nachsehen, ob mir Kollegen auf der Diskussionsseite oder im Discord geschrieben haben und diese wissen lassen, daß ich ihr Anliegen zur Kenntnis genommen habe – ich bin aber nicht dazu verpflichtet, mein Studium liegenzulassen, meinen Arbeitsplatz zu verlassen, meine Waldwanderung abzubrechen oder meine Freunde zu versetzen, um diesem Anliegen unverzüglich nachzukommen. Es ist nicht meine Aufgabe, Privatchats zu kontrollieren, denn das kann ich nicht verläßlich. Ich sollte zwar alles daran setzen, Konflikte unter Kollegen zum Wohle aller und ohne Vorurteile zu schlichten, es ist aber nicht meine Aufgabe, immer neutral zu sein, denn erstens ist jeder, der behauptet, neutral zu sein, ein Lügner, und zweitens ist es als Administrator erst recht meine Aufgabe, bestimmtes Verhalten und dessen Auswirkung auf unser gemeinsames Projekt zu bewerten. Es ist nicht meine Aufgabe, Lagerbildung zu begünstigen oder mich daran zu beteiligen, um daraus einen persönlichen Vorteil zu ziehen. Es ist nicht meine Aufgabe, an meinem Posten um des Postens Willen zu kleben. Es ist nicht meine Aufgabe, Kritik an anderen Administratoren nur deshalb abzuschmettern, weil es ein Administrator ist, der kritisiert wird. Es ist nicht meine Aufgabe, fehlerlos zu sein. Es ist im Übrigen auch nicht meine Verpflichtung, persönliche Ansichten zu rechtfertigen oder Auskunft über sie zu erteilen, wenn diese nicht in direktem Zusammenhang mit einem kritischen Vorgehen im Wiki stehen – das kann ich tun, ich muß es jedoch nicht.
Ich bin jetzt seit sechs Jahren in der Jedipedia.net aktiv, seit acht Jahren betreibe ich Wiki-Arbeit. In all diesen Jahren gab es niemals zuvor eine Zeit, in der ich unsere Gemeinschaft derart mißgünstig und festgefahren erlebt habe. Ich stelle daher fest: Kollegen, die
sind eine Belastung für die Jedipedia und dazu aufgefordert, das Projekt zu verlassen. Sie sind hier nicht willkommen. Ich stelle außerdem fest: Kollegen, die
müssen sich Gedanken darüber machen, ob dies wirklich die Art ist, mit der sie sich im öffentlichen Raum darstellen möchten. Um den Beitrag eines geschätzten Kollegen zu zitieren:
Meine inständige Bitte ist: Laßt uns unser Verhalten reflektieren. Davon ist niemand ausgenommen – auch ich nicht. Ich bin zwar schon sehr lange dabei, aber ich wurde von unserer Gemeinschaft erst vor sehr kurzer Zeit zum Admin bestimmt. Ich trage den festen Willen in mir, meinen Teil zu einem vernünftigen Miteinander beizutragen. Ich trage aber auch das feste Wissen in mir, daß ich in der Vergangenheit bereits angeeckt habe, und ich trage die feste Überzegung in mir, daß ich auch in Zukunft noch anecken werde. Es wäre schon viel getan, wenn wir uns darauf verständigen könnten, daß das für uns alle gilt. Und falls sich jetzt jemand denkt, ich schriebe das, um jemandem Vorwürfe zu machen: Ja, selbstverständlich tue ich das. Uns allen liegt das Projekt Jedipedia am Herzen. Wir investieren in dieses Wiki sehr viel Zeit und wir verbringen sehr viel Zeit mit den Menschen, die uns das gleichtun. Ich mache jedem Vorwürfen – auch mir –, der diese Gemeinschaft gefährdet, weil er zu einem rücksichtsvollen Umgang nicht in der Lage ist. Das heißt ausdrücklich nicht, daß ich jedem unversöhnlich gegenüberstünde und jedem den Austritt nahelegte, der einmal über die Stränge schlägt, weil er sich ungerecht behandelt fühlt – ganz im Gegenteil, ich kenne den Unterschied zwischen feindseligem Verhalten einerseits und einer Verteidigungsreaktion andererseits sehr wohl. Vielmehr möchte ich, daß wir alle gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Zweifelsohne gibt es Lebensbereiche, in denen Lagerbildung wichtig und nützlich ist. Sie dient dazu, eine starke Gemeinschaft zu schaffen, um sich und dem Anliegen dieser Gemeinschaft Gehör zu verschaffen. In der Jedipedia dagegen ist Lagerbildung schädlich und unnötig. Alle, die in der Jedipedia dauerhaft aktiv sind, sind Kollegen. Und wie das mit Kollegen überlicherweise so ist, so kommt man nicht mit einem jeden von ihnen gut klar. Es gibt Menschen, mit denen wir gerne zusammenarbeiten, und es gibt Personen, von denen wir eigentlich so rein gar nichts halten – aber auch Personen, von denen wir rein gar nichts halten, sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens und unseres Wirkens, und wir müssen lernen, mit diesen Personen umzugehen. Wenn mir eine Person gesundheitlich schadet, dann arbeite ich mit dieser Person nicht zusammen; wenn ich aber doch einmal dazu gezwungen sein sollte, mit dieser Person zusammenzuarbeiten, dann versuche ich, diese gemeinsame Arbeit so schnell und ordentlich wie möglich hinter mich zu bringen, damit ich diese Person wieder los bin. Permanentes Aufmucken, gehässige Kommentare, widerstrebendes Gejaule und auch alle anderswie gearteten Versuche, meiner Abneigung gegenüber dieser Person Luft zu machen, können zwar dabei helfen, meine Gefühle zu transportieren, und sind damit nicht grundsätzlich schlecht, stellen aber eine immanente Gefährdung des gemeinsamen Projekts dar und stellen damit nicht nur einen Verrat an jenen Kollegen dar, die ich schätze, sondern auch einen Verrat an mir selbst, weil ich mein Ego in diesem Falle über das Projekt projiziere. Wenn ich feststelle, daß es gesundheitlich nicht mehr verantwortlich ist, diesen Kollegen zu tolerieren, dann ist ein Rückzug vom Projekt nicht nur ein Schritt zur Rettung dieses Projekts, sondern auch ein Schritt der Selbstliebe – und damit grundsätzlich der richtige Schritt. Wir brauchen hier also keine Lagerbildung. Wir sitzen alle im selben Boot. Wir arbeiten alle an demselben Projekt. Laßt und versuchen, mit allen Kollegen, die wir nicht schätzen, neutral zusammenzuarbeiten; laßt uns im nächsten Schritt, wenn eine neutrale Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist, versuchen, diese Kollegen zu ignorieren und unser Projekt mit eigenen Beiträgen voranzubringen. Achten wir darauf, den Extremschritt des kompletten Rückzugs vom Projekt nur dann zu machen, wenn wir keine andere Möglichkeit sehen, und versuchen wir, Kollegen, die vor diesem Schritt stehen oder ihn bereits gegangen sind, klarzumachen, daß wir nicht nur ihre Arbeit hier unbeschreiblich schätzen, sondern auch ihre Person mit allen Aneckungen; achten wir außerdem darauf, hart und unnachgiebig zu sein gegenüber Querulanten, die Autoren zu diesem Schritte drängen wollen, denn Querulanten sind hier nicht willkommen. Abschließende Feststellung: Ich stelle fest, daß sich im Laufe der vergangenen Jahre viel Zorn und Mißgunst in der Jedipedia angestaut haben. Oft mit Berechtigung. Ich stelle aber auch fest, daß das Verhalten, das unser Projekt gefährdet, keiner Bosartigkeit entspringt, sondern schlicht und ergreifend daraus entsteht, daß wir alle unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie wir diese Jedipedia, die wir so sehr schätzen und in die wir soviel investiert haben, voranbringen. Vordergründiger Zweck dieser Stellungnahme es einerseits, meine eigenen Gedanken zu ordnen und mein Verständnis meines neuen Postens darzulegen, andererseits, dem viel geäußerten Wunsch nach Transparenz und Ehrlichkeit nachzukommen, und zuletzt, uns alle daran zu erinnern, was wir hier machen, warum wir das alles machen, was daran hängt und welche Folgen das Ganze für uns hat. Ich möchte gerne, daß wir wieder zu einem gesunden und vernünftigen Miteinander zurückkehren (denn ein solches gab es hier tatsächlich mal!), und verspreche, mich dafür einzusetzen. Kritik – übrigens auch Kritik an den hier geäußerten Punkten – darf mir jederzeit entgegengebracht werden, gerne sachlich und gerne persönlich. Ich wünsche euch allen, daß ihr in der Jedipedia eine Herberge findet – kein Zuhause, denn damit würdet ihr euer Hobby zu eurem Beruf machen, aber auch keine Absteige, denn an diese Station in eurem Leben sollt ihr euch auch in zwanzig Jahren noch mit Wohlwollen und nicht mit Reue erinnern können. –Corran |