Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb
Das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb war eine Institution der Neuen Republik zur Registrierung von Raumschiffen.[1] Es führte unter anderem Valis von Kuhlvult, einen Diplomaten von Kuat, als ersten Besitzer der Libertine auf, wobei das Schiff seinerzeit noch auf den Namen Standhaft getauft worden war.[2] Plesko Marno, ein Ozrelanso, arbeitete für das Büro und stahl über mehrere Jahre hinweg eine Menge an Navigationsdaten.[1]
Quellen[Bearbeiten]
- Die letzten Jedi – Raumschiffe und Fahrzeuge (Seite 33)
- Der Aufstieg Skywalkers – Die illustrierte Enzyklopädie (Seite 136)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- „Das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb ist die vielleicht sonderbarste Institution in der Galaxis.“
- — Platt Okeefe [1]
Das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb, bekannt als BoSS, war eine Institution, welche die beinahe alleinige Kontrolle über alle Belange hatte, die sich auf den Raumschiffverkehr und Raumschiffe selbst beziehen. Sie kooperierte neutral und halbwegs unabhängig mit der jeweils vorherrschenden Macht in der Galaxis. Bei BoSS handelte es sich um ein Familienunternehmen, das von Generation zu Generation weitergeführt wurde und eine Unzahl an Datenmengen sammelte.
Beschreibung[Bearbeiten]
BoSS hatte die vollständige Kontrolle darüber, welche Informationen über Schiffe den Raumhäfen und Planeten zukamen, wie vollständig sie waren und wann sie ankamen. Dies machte die Familie abhängig von der Bezahlung; je mehr bezahlt wurde, desto schneller erreichten die Informationen ihr jeweiliges Ziel und desto kompletter waren sie. Während die meisten planetaren Regierungen nur die Minimalsumme bezahlten und zweimal im Jahr ein Update der Informationen erhielten, verfuhr das Imperium seiner Zeit anders. Palpatine investierte enorme Summen in die Informationsübergabe durch das Büro. Die Daten wurden mittels spezieller Shuttles nach Coruscant befördert, von wo aus sie an vom Imperium regierte Welten weitervermittelt wurden.[2]
Das Büro speicherte Daten über Raumschiffe, deren Registrierungen, Bewaffnungen, Vermittlungscodes und Pilotenlizenzen, ebenso wie astrografische und navigatorische Daten, beispielsweise betreffend Hyperraum-Routen. Jeder Pilot, der auf legale Weise ein eigenes Schiff besitzen wollte, musste dies beim Büro registrieren und dabei detailreich sämtliche Einzelheiten angeben.[3] Die meisten Provinzplaneten, Siedlungen und Schattenhäfen zahlten nicht für Informationen, da sie nicht konnten oder wollen, was der Grund war, weshalb sie von Schmugglern favorisiert wurden. Hier mussten sie sich nicht ausweisen und nichts registrieren lassen, da keine Verbindung zu BoSS bestand. Viele Kriminelle beauftragten Hacker, um in die Datenbank von BoSS einzudringen und ihre persönlichen Informationen zu verfälschen, oder sie ließen sich von Fälschern Datapads erstellen, in denen die falschen Informationen nach offiziellen und von BoSS ausgestellten Daten aussahen. BoSS zu umgehen, war eines der ersten Dinge, die ein Raumfahrer lernen musste, der illegalen Tätigkeiten nachging.[4]
Die Angestellten des Büros nannten sich Sammler und trugen keinerlei Uniform, die sie kenntlich gemacht hätte. Sie gehörten den unterschiedlichsten Spezies an und hatten verschiedenste Vergangenheiten, allerdings waren sie alle hervorragend im Umgang mit Computern geschult und oft auch als Kämpfer tauglich.[2]
Die Kodierungen der Datenmengen waren geradezu unentschlüsselbar und nur Familienmitglieder hatten Zugang. Die meisten Positionen innerhalb der BoSS wurden vererbt,[3] doch die Sippe setzte sich aus Angehörigen verschiedener Spezies zusammen, womit auch solche zur Familie zählten, die angeheiratet oder nur entfernt verwandt waren.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb war eine der ältesten Institutionen in der Galaxis. Während immer wieder neue Regierungen an die Macht traten, war das Büro eine der wenigen Bürokratien, die verhältnismäßig beständig blieben. BoSS war seit jeher unabhängig und neutral, kooperierte jedoch mit der jeweils regierenden Macht, ohne irgendwelche politischen Ziele zu verfolgen. Viele Jahrhunderte vor dem Aufstieg des Imperators sah sich das Büro erstmals einer Auseinandersetzung gegenüber, als der Bovark-Clan die Familie gewalttätig bedrohte. Mit einem Schachzug, der einen kompletten Stillstand des Handels in der Galaxis zufolge hatte, ging BoSS siegreich aus der Affäre hervor. Sie löschten alle Akten über jedes Raumschiff, das existierte, und die Regierungen erhoben sich gegen die Bedrohung durch den Clan. Die Borvaks zogen sich zurück, als die ersten tausend Kriegsschiffe ihr System erreichten. Infolge dieses Ereignisses wurde BoSS nie wieder angefochten.[2] Im Jahre 22 VSY, kurz vor Ausbruch der Klonkriege, war das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb in mehrere Ereignisse verstrickt, die in den HoloNetz-Nachrichten gesendet wurden. 13:2:28 NGR sandte das Büro aufgrund von Aktivitäten von M'dweshuus Kult in The Periphery, nahe der Gegend der Sisar-Route, eine offizielle Warnung aus.[5] 13:3:7, nur kurz darauf, waren die von BoSS zusammengestellten Datenmengen ausschlaggebend dafür, dass die Zerstörung eines Raumschiffs der Sy Myrthian namens Elegant Wake durch Angriffe von Merson-Piraten aufgedeckt wurde.[6] Wenige Tage darauf, 13:3:21, konnte durch Nachrichten des Büros die Kollision eines Frachters der Arcon Multinode Agricorp mit einem Mikrometeoriten festgestellt werden. Die Corulag-Jatir-Hyperroute war durch dieses Ereignis vorübergehend unpassierbar.[7] 13:4:18, ein Monat darauf, befasste sich eine Sendung der Holonet-Nachrichten mit Flüchtlingen, die durch die Konflikte mit den Separatisten eine neue Heimat suchten. Es wurde offiziell dazu aufgerufen, BoSS zu kontaktieren, um sich über die momentanen Bestände einzelner Welten zu informieren.[8] Dies wurde in die Tat umgesetzt. Obwohl der Planet Leria Kerlsil Erwähnung im astrologischen Abschnitt der Datenbank des Büros fand, waren keine planetarischen Informationen abrufbar. Der Planet erlaubte jedoch die Einreise von männlichen, ledigen Flüchtlingen mit einem Netto-Einkommen von mindestens 750.000 Credits.[9]
Selbst das Imperium ließ nach seiner Machterhebung die Institution unbelangt und arbeitete mit BoSS zusammen, ohne die Familie zu unterwerfen und zu kontrollieren oder auch nur den Versuch zu unternehmen. Da das Imperium enorme Datensammlungen von BoSS erkaufte, setzte die Allianz zur Wiederherstellung der Republik Agenten darauf an, das Büro zu täuschen, sodass die Informationen, die das Imperium erreichten, falsch waren. Allerdings arbeitete die Rebellion nicht gegen das Büro und kaufte häufig selbst Daten.[2] Nach der Beilegung des Galaktischen Bürgerkriegs im Jahr 19 NSY nahm man die Unabhängigkeit des BoSS von jeglichen Regierungsinteressen als Beispiel für die zukünftige Arbeit von Talon Karrdes Organisation als gemeinsamer Informationslieferant sowohl für die Neue Republik als auch für die Reste des Imperiums.[10]
Quellen[Bearbeiten]
- Die Hand von Thrawn – Der Zorn des Admirals
- Cracken's Rebel Field Guide (Seite 58)
- Platt's Starport Guide (Seite 10 ff.)
- Platt's Smugglers Guide (Seite 37 ff.)
- Nikto Cultists Plague Sisar Run in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 45)
- Merson Pirates Attack Sy Myrth Liner in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 46)
- Transport Collision Closes Corulag-Jatir Hyperroute in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 48)
- Mid Rim Worlds Open Ports to Refugees in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 52)
- Leria Kerlsil Opens to Refugees in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 53)
- Das Buch der Kopfgeldjäger (Seite 30)
- Am Rande des Imperiums – Grundregeln (Seite 384)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ „The Bureau of Ships and Services is perhaps the strangest institution in the Galaxy.“ (Platt's Starport Guide, Seite 10)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Cracken's Rebel Field Guide
- ↑ 3,0 3,1 Platt's Starport Guide
- ↑ Platt's Smugglers Guide
- ↑ Nikto Cultists Plague Sisar Run in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 45)
- ↑ Merson Pirates Attack Sy Myrth Liner in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 46)
- ↑ Transport Collision Closes Corulag-Jatir Hyperroute in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 48)
- ↑ Mid Rim Worlds Open Ports to Refugees in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 52)
- ↑ Leria Kerlsil Opens to Refugees in den HoloNet News (Jahrgang 531 Ausgabe 53)
- ↑ Der Zorn des Admirals
- In der auf zwei Bände aufgeteilten deutschen Übersetzung von Timothy Zahns Roman Vision of the Future wurde das Büro für Schiffe und Schiffsbetrieb ursprünglich als „Büro für Schiffsangelegenheiten“ (Blick in die Zukunft) bzw. „Büro für Schifffahrt und Streitkräfte“ (Der Zorn des Admirals) übersetzt.
- Der aktuelle deutsche Name wurde erstmals in Das Buch der Kopfgeldjäger verwendet und fand im Risszeichnungsband Die letzten Jedi – Raumschiffe und Fahrzeuge auch Eingang in den neuen Kanon.