Alec Guinness
- „Alec war wirklich, ein echter Profi. Wenn irgend etwas mit seiner Darbietung nicht stimmte, also eine Zeile falsch war oder sein Blick, dann entschuldigte er sich bei jedem, ging zurück und machte es noch einmal.“
- — Peter Mayhew über die Zusammenarbeit mit Alec Guinness (Quelle)
Sir Alec Guinness war ein britischer Theater- und Filmschauspieler. Er wurde am 2. April 1914 in Marylebone (GB) geboren und wuchs unter ärmlichen Verhältnissen in London auf. Nachdem er zunächst bei einer Werbeagentur arbeitete, erhielt er schließlich ein Schauspielstipendium. Seine erste Theaterrolle spielte er 1934, seine erste Filmrolle 1946. Er war mit Merula Guinness verheiratet und konvertierte gemeinsam mit ihr, nachdem ihr gemeinsamer Sohn von einer lebensgefährlichen Krankheit genesen war, zum Katholizismus; er war zeitlebens tief gläubig und pilgerte mehrmals nach Rom, wo er an Papst-Audienzen teilnahm. Als Schauspieler machte er sich als Charakterdarsteller einen Namen, zählte aber in den 1970er Jahren schon nicht mehr zu den bekanntesten Darstellern, bis er durch die Star Wars-Trilogie, worin er den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi spielte, ein Comeback erlebte. Dennoch distanzierte er sich danach immer vom Star Wars-Kult und der Figur des Obi-Wan Kenobi. Er starb nach langem Krebsleiden am 5. August 2000.
Biografie[Bearbeiten]
Erste Filmerfolge[Bearbeiten]
1946 spielte Guinness seine erste Filmrolle in Große Erwartungen. Regie führte Sir David Lean, mit dem er jahrzehntelang zusammenarbeitete. Bis Mitte der 50er Jahre etablierte sich Guinness als der wichtigste Komödiant des britischen Kinos und ist der prägende Darsteller in den erfolgreichen Komödien der Ealing-Studios Der Mann im weißen Anzug.
Der Charakter-Star[Bearbeiten]
Der weltweite Erfolg des Films machte Guinness zu einem der führenden Charakterdarsteller des internationalen Kinos – er erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. George Lucas verpflichtete ihn für sein Weltraummärchen Krieg der Sterne (1977). Guinness, bärtig und mit Kapuze, spielte Obi-Wan Kenobi, den weisen Lehrmeister des jungen Helden Luke Skywalker, und verlieh der Rolle eine machtvolle, mythische Ausstrahlung. Der gigantische Erfolg des Films machte den Charakterdarsteller bei einem jungen Publikum bekannt und sanierte seine Finanzen (er erhielt nur 150.000 Pfund Gage, aber 2,25 % der Produzentengewinne. Guinness selbst hielt den Rummel, der daraufhin um seine Person oder vielmehr um seine Personifikation Kenobis entstand, für störend, zumal er, wie schon bei Die Brücke am Kwai, für eine Darstellung gefeiert wurde, die er selbst nicht für eine seiner besten Leistungen hielt. Guinness trat zwar aus Dankbarkeit gegenüber dem großzügigen George Lucas in den beiden Sequels Episode V – Das Imperium schlägt zurück und Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter auf, wies aber jede weitere Identifikation mit der von Spezialeffekten dominierten Märchensaga zurück.
Der Schauspieler Guinness[Bearbeiten]
- „Sir Alec ist mein Lieblingsschauspieler. Ich glaube, es gibt niemand vielseitigeren als ihn.“
- — Mark Hamill über Alec Guinness (Quelle)
Der äußerlich unscheinbare Guinness war weder für Liebhaber- noch für Heldenrollen geeignet. Doch er gestaltete seine Charaktere mit größter Meisterschaft und Präzision und schuf Meilensteine der Schauspielkunst. Als junger Komödiant entwickelte er einen subtil-britischen Humor und überzeugte das Publikum durch chamäleonhafte Wandlungsfähigkeit (er wurde „Der Sir mit den tausend Gesichtern“ genannt). Nachdem er in mittleren Jahren ins Charakterfach gewechselt war, stellte er oft charismatische Autoritätsfiguren wie Fürst Feisal oder Obi-Wan Kenobi dar, die von einer Aura cooler, überlegener Intelligenz umgeben waren. Die 1979 übernommene Rolle des George Smiley in "Tinker, Taylor, Soldier, Spy" (dt. Dame, König, As, Spion), ein Meisterspion im Ruhestand, in der ersten Fernsehproduktion seiner Karriere, spielte er so weit herunter, dass er erklärte: „Wahrscheinlich hab ich's vermasselt.“ Letzteres war nicht der Fall, stattdessen gelang es ihm einmal mehr, hinter den scheinbar unbewegten Gesichtszügen eines Charakters eine bemerkenswerte Gefühls- und Bedeutungstiefe aufscheinen zu lassen. Sir Alec Guinness, der privat ein zurückgezogenes Leben führte und jahrzehntelang skandalfrei verheiratet war, ist einer der maßgeblichen Darsteller der Filmgeschichte.
Ehrungen[Bearbeiten]
Alec Guinness wurde 1955 zum Knight Commander of the Order of the British Empire ernannt, 1959 folgte der Ritterschlag. Seit 1994 war er zudem Companion of Honour.
Hinter den Kulissen[Bearbeiten]
Alec Guinness erhielt sogar in einem Thriller Erwähnung. In dem Thriller Game Over wird ein Hochhaus mit einem vollkommen intelligenten Computer ausgestattet. Dieser soll auch eine Stimme haben. Die Wahl fällt auf den beliebten englischen Akzent von Sir Alec Guinness.
Weblinks[Bearbeiten]
- Alec Guinness in der Deutschen Internet Movie Database.
- Alec Guinness in der deutschsprachigen Wikipedia.
- Alec Guinness in der englischsprachigen Wikipedia.