Benutzer:Anakin Skywalker/The Star Wars
The Star Wars | |
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Randy Stradley (Editor) |
Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]
Die Entstehungsgeschichte des Comics The Star Wars ist unweigerlich mit der frühen Entstehungsgeschichte von Episode IV – Eine neue Hoffnung verknüpft, der in Deutschland zunächst als Krieg der Sterne bekannt wurde. Immerhin handelt es sich bei dem Comic – abgesehen von kleineren Anpassungen – um eine originalgetreue Adaption der ersten Rohfassung von George Lucas' Vision der Weltraumsaga, die 1974 angefertigt wurde.
Idee und Einflüsse[Bearbeiten]
Werke, die direkten Einfluss auf die Entstehung von Krieg der Sterne hatten reichen bis in die frühen 1970er-Jahre zurück, aber der eigentliche Grundgedanke und die Idee zu einem solchen Filmprojekt haben ihre Wurzeln schon sehr viel früher. Während seiner Kindheit und Jugendjahren entwickelte George Lucas ein großes Interesse an Anthropologie und in diesem Zusammenhang auch an Politik und Geschichte. Ebenso fasziniert ihn Mythologie mit Berücksichtigung kultureller Anlehnungen und traditionellen Abenteuergeschichten, weswegen er schon in jungen Jahren Romane wie Die Schatzinsel, Robinson Crusoe, Die Abenteuer des Tom Sawyer und Die Abenteuer des Huckleberry Finn sowie Comics von Donald Duck und Superman und die Geschichten von Robin Hood las. Durch sein geschichtliches Interesse vertiefte sich Lucas beispielsweise auch in Biografien von General Custer und Thomas Edison. Zu Lucas Lieblingssendungen im Fernsehen gehörten die Wiederholungen der Samstagvormittagsserien wie Adventure Theater, die serielle Comicverfilmung Flash Gordon und die Science-Fiction-Serie Buck Rogers. Ein weiterer Interessenschwerpunkt ist der Rennsport und wenngleich er sich von einer aktiven Teilnahme an selbigem nach einem schweren Autounfall los sagte, findet die Leidenschaft für Technik und Geschwindigkeit immer wieder Berücksichtigung in seinen Filmen. Während seines Anthropologiestudiums an der Universitiy of Southern California (USC) sammelte George Lucas mit verschiedenen dokumentarisch erzählten Studentenfilmen erste Erfahrungen in der Filmproduktion. Zu dieser Zeit setzte er sich auch mit den Schriften des Pädagogen Joseph Campbell auseinander, dessen Buch Der Heros in tausend Gestalten von 1949 Lucas in Hinsicht der darin kategorisierten Religionen und Mythen faszinierte und beeinflusste. Nachdem er von John Milius, einem seiner Kommilitonen an der USC, bei einer Vorführung des Films Die sieben Samurai (1954) mit den Werken des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa vertraut gemacht wurde, legte sich Lucas darauf fest, nach seinem Studium den Weg eines Dokumentarfilmers einzuschlagen. Die visuelle Aussagekraft in Kurosawas Filmen beeinflusste Lucas nachhaltig, zumal er in seinen Studentenfilmen besonderen Wert auf eine dokumentarische Behandlung legte und für seine Arbeiten die Erzeugung eine Art visueller und akustischer Lebensnähe anstrebte. In Anlehnung an ein Zitat von Kurosawa bezeichnet Lucas dies als „makellose Realität“, also eine Realität, die in den Filmen zum Ausdruck gebracht werden sollte. Dies inspirierte Lucas dazu, Filmrequisiten und Kulissen gebraucht aussehen zu lassen, um diese Lebensnähe zu erreichen.[1]
Während eines sechsmonatigen Stipendiums in den Warner Bros.-Studios lernte George Lucas den Regisseur Francis Ford Coppola kennen, dem er als Produktionsassistent für seinen Film Der goldene Regenbogen (1968) unterstützend zu Seite stand. Nach Abschluss der Dreharbeiten waren Coppola und Lucas gute Freunde geworden, sodass Lucas ihn auch bei der Entstehung des Road Movies Liebe niemals einen Fremden (1969) als Mitproduzent unterstützte. Aufgrund einer zuvor getroffenen Vereinbarung mit Warner Bros.-Seven Arts erhielt Lucas außerdem die Gelegenheit, während seiner Zusammenarbeit mit Coppola ein Drehbuch für seinen ersten eigenen Spielfilm zu schreiben. Statt sich mit Dokumentarfilmen auseinander zu setzen, wie es Lucas ursprünglich geplant hatte, überarbeitete er ein Konzept, das er bereits in einem seiner Studentenfilme behandelte und aus dem schließlich THX 1138 (1971) hervorging.[1] Während seinen Arbeiten am Drehbuch zu THX 1138 im Jahr 1968 hatten Lucas schon erste Gedanken, eines Tages einen Science-Fiction-Film zu drehen.
- „Wir warteten alle in einem Motel-Zimmer auf Francis [Ford Coppola], während George [Lucas] Fernsehen schaute – und plötzlich damit anfing, über Hologramme, Raumschiffe und die Zukunft zu sprechen.“
- — Mona Skager, Script Supervisor für Coppolas Film Liebe niemals einen Fremden (Quelle)
Tatsächlich schwebte Lucas eine Verfilmung von Flash Gordon vor, weswegen er sich nach der Veröffentlichung von THX 1138 bei dem Printmedien-Syndikat King Features in New York über einen Handel der Filmrechte an der Comicserie erkundigte. Die Verantwortlichen forderten jedoch Federico Fellini als Regisseur und zusätzlich eine Gewinnbeteiligung am Einspielergebnis von 80 Prozent, weswegen der Deal nicht stattfand. Im November 1972 – die Dreharbeiten zu Lucas' zweiten Film American Graffiti waren bereits abgeschlossen – begann Lucas mit der Arbeit an seinem nächsten Projekt. Noch während seines Studiums bei der USC schrieb Lucas gemeinsam mit John Milius an einem Film zum Vietnamkrieg mit dem Titel Apocalypse Now, doch nach der Enttäuschung über die geringen Besucherzahlen von THX 1138 und der darauf folgenden Absage von Warner in Bezug auf weitere Projekte, vermied es Lucas ein derart kontroverses Themenfeld anzustoßen, weswegen er sich erst um American Graffiti kümmerte. Zudem war Universal von Apocalypse Now nicht vollständig überzeugt, da es zu viele ineinander verwobene Nebenhandlungen gab, deren Gesamtplot nur schwer auszumachen war. Das Studio spielte mit dem Gedanken, den Film im Fernsehen und nicht im Kino zu veröffentlichen, woraufhin Lucas davon Abstand nahm und sich der Ausarbeitung seines Science-Fiction-Projekts widmete.
- „Ich war verschuldet, ich brauchte einen Job und ich wusste nicht, wie sich Graffiti entwickeln würde, weswegen ich mit der Arbeit an Krieg der Sterne begann, statt mit Apocalypse Now weiterzumachen. Ich hatte vier Jahre an Apocalypse Now gearbeitet und ich fühlte mich sehr damit verbunden. Ich wollte es machen, aber ich konnte es nicht in Gang setzen. [...] Ich glaube, jeder fürchtete sich vor dem Vietnamkrieg und dass es mehr kosten würde als geplant, weswegen sich wohl niemand an die Sache heranwagte. Ich dachte, verflixt, irgendwas muss ich tun! Lege ich halt mit Krieg der Sterne los.“
- — George Lucas (Quelle)
Journal of the Whills[Bearbeiten]
Viele Ideen von Apocalypse Now wurden auf Krieg der Sterne übertragen, da Lucas der Überzeugung war, der Film würde nur deswegen nicht akzeptiert werden, weil er vom Vietnamkrieg handelte. Nach eigenen Aussagen übertrug Lucas bei seinen ersten Überlegungen zu seinem Science-Fiction-Film die besonders interessanten Konzepte von Apocalypse Now einfach in den Weltraum. Somit stellte sich schon sehr früh, die Essenz des Films heraus, die sich durch alle späteren Manuskripte und Drehbuchentwürfe zog, nämlich der Kampf zwischen einem hochtechnisierten und übermächtigen Imperium gegen eine kleine Gruppe von Freiheitskämpfern. Bei der weiteren Entwicklung arbeitete sich George Lucas von diesem Grundgerüst zu kleineren Nebenhandlungen und noch kleineren Details, bis hin zu einer Liste von Namen der Charakteren und Planeten, die er für die Handlung zu verwenden plante. Seine erste schriftliche Ausarbeitung über dieses noch unbenannte Science-Fiction-Projekt geht auf das Jahr 1973 zurück. Dabei handelte es sich um eine Liste mit diversen Namen wie „Imperator Ford Xerxes XII“ an ihrer Spitze. Dieser Name geht auf einen persischen König zurück, der von einem seiner Söhne verraten und getötet wurde. Weitere Namen waren Xenos, Thorpe, Roland, Monroe, Lars, Kane, Hayden, Crispin, Leila, Zena, Owen, Mace, Wan, Star, Bail, Biggs, Bligh, Cain, Clegg, Fleet, Valorum, usw. Später machte sich Lucas daran, Vor- und Zunamen miteinander zu kombinieren und ihnen Titel, Aufgaben und Heimatplaneten zuzuteilen. Xerxes XII erhielt nun den Vornamen Alexander und wurde zum „Imperator von Decarte“, Owen Lars war ein „Imperialer General“, Han Solo der „Anführer des Hubble-Volkes“, Mace Windy ein sogenannter und nicht näher definierter „Jedi-Bendu“, C.2. Thorpe ein Raumpilot, Annakin Starkiller der „König der Beber“ und Luke Skywalker der „Prinz der Beber“. Eine Handlung existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ebenso verfuhr Lucas mit Schauplätzen – zuerst listete er Namen auf und gab ihnen später bestimmte Eigenschaften und Charakteristika. Ophuchi ist ein Wolkenplanet und bekannt für die schönen Frauen, die sich dort herumtreiben, Yoshiro und Aquilae sind Wüstenplaneten, wobei letzterer die Heimat des Hubble- und des Berber-Volkes darstellt, während sich Alderaan – zuerst noch Brunhuld genannt – zum Stadtplaneten und zum Zentrum des „Border-Systems“ entwickelte. Auch der Name Yavin wurde in dieser Phase der Entwicklung genannt, nämlich als Waldplanet und Heimat der Wookies [sic]. Weitere gelistete Schauplätze waren beispielsweise Anchorhead, Bestine, Starbuck, Lundee, Kissel und Harald Square.
Mit diesen Listen verfasste Lucas das Journal of the Whills, [Part] I („Tagebuch der Whills, [Teil] I“), womit er ein narratives Mittel schuf, um etwa drei Dutzend verschiedener Sujets auszuprobieren. Lucas füllte das Journal mit zahlreichen Details, immer darauf bedacht, einen dokumentarischen Stil zu verfolgen, was bereits der Einleitungssatz verdeutlicht: „Dies ist die Geschichte von Mace Windy, einem angesehenen Jedi-Bendu von Ophuchi, wie sie uns von C.J. Thorpe, einem Padawaan-Schüler des berühmten Jedi, erzählt worden ist.“ Die Initialen, die wechselweise mal mit C.J. und mal mit C.2. angegeben sind, stehen für „Chiuee Two Thorpe of Kissel“. Sein Vater ist Han Dardell Thorpe, der Pilot des „ruhmreichen galaktischen Kreuzers Tarnack“. Mit 16 Jahren besucht Chuiee die renommierte Intersystems Academy, um sich als Padawaan-Schüler des „großartigen Mace Windy“ zu einem Mitglied des Jedi-Tempels auszubilden. In dieser frühen Version wurde Mace Windy als „Kriegsherr des Vorsitzenden der Allianz Unabhängiger Systeme“ beschrieben, von dem „einige glaubten, er sei mächtiger als das Oberhaupt des Galaktischen Imperiums“. Die Geschichte von Windy endet damit, dass er von seinen eigenen Kameraden aus Missgunst seines steigenden Einflusses verraten wird, was dazu führt, dass er die Streitkräfte verlassen muss. Chuiee bittet Windy, ihn weiterhin begleiten zu dürfen, um seine Ausbildung abzuschließen. Die Handlung des zweiten Teils des Journals spielt vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils und erzählt von den Abenteuern von Windy und Chuiee. Die unvollständige Ausarbeitung behandelt jedoch nur, wie die beiden Protagonisten als Wächter einen Kurierdienst nach Yavin begleiten, wo sie dann von einem Mitglied der Allianz zum abgelegenen Planeten Yoshiro bestellt werden.
Obwohl das zweiseitige Journal von der endgültigen Handlung noch weit entfernt war, finden sich bereits in dieser frühen Fassung Ideen, auf die Lucas bei späteren Ausarbeitungen zurückgriff und die er weiterentwickelte. Beispielsweise die Jedi, deren genaue Rolle und Bedeutung noch unklar blieb, sowie ein begabter Pilot namens Han, der Besitzer eines berühmten Raumschiffs, Windys treuer Kompagnon Chuiee, dessen phonetische Aussprache der von Chewie ähnelt, und auch das Galaktische Imperium. Elemente wie Verrat, Intrige und Freundschaft zeigten, welche Vorstellungen Lucas von der Handlung seines Science-Fiction-Projekts hatte.
Treatment vom Mai 1973[Bearbeiten]
Seine nächste Ausarbeitung begann Lucas ähnlich wie das Journal of the Whills – er erstellte Listen mit neuen Ideen zu Namen, Schauplätzen und Handlung. Das 14-seitige Treatment mit dem Titel The Star Wars, welches Lucas im Mai 1973 fertig stellte, ist von seiner Struktur deutlich an Akira Kurosawas Klassiker Die verborgene Festung (1958) angelehnt. Nach eigenen Aussagen besaß Lucas schon eine recht genaue Vorstellung von Szenen wie jener in der Cantina oder von der Raumschlacht, doch konnte er diese nicht in eine übergreifende Handlung einbetten, weswegen er sich zunächst auf ein Grundgerüst von Kurosawas Film stützte, den er zu diesem Zeitpunkt wiederholt angeschaut hatte. Speziell in Bezug auf die Cantina-Szene in Lucas' Treatment übte auch John Fords Film Der schwarze Falke (1956) großen Einfluss auf diese frühe Fassung von Krieg der Sterne aus. Insgesamt geht die Vielfalt an Kreaturen, Schauplätzen und Raumschlachten auf Material der 1950er-Jahre zurück, das Lucas in seinen Kindheits- und Jugendjahren studierte. So hat die Idee der Rebellengruppe ihre Wurzeln bei den „verlorenen Jungs“ aus Peter Pan, wobei auch etwas von den Vietcong einfloss, einer Guerillaorganisation, die während des Vietnamkriegs mit einem bewaffneten Widerstand gegen die Regierung und gegen das amerikanische Militär für die Befreiung Südvietnams einstand.
Die Handlung von The Star Wars ist im 33. Jahrhundert während einer Periode des Bürgerkriegs angesiedelt. Die erste Einstellung des Films sollte Aquilae zeigen, bevor sich ein elegantes Schlachtschiff durch das Bild in Richtung einer Raumfestung im Orbit des Planeten zubewegt, gefolgt von zwei weiteren Schiffen in Kampfformation. Die Schiffe greifen die Festung an, ehe die Szene zu einer Rebellenprinzessin wechselt, die sich gemeinsam mit ihrem Gefolgsmann General Luke Skywalker auf der Flucht durch die Galaxis befindet, um einen Schatz sicherzustellen. Ihre Reise führte sie nach Aquilae, wo sich General Skywalker als Farmer versteckt, bis er auf zwei Bürokraten trifft, dem dem Angriff auf die Weltraumfestung entkommen konnten. Gemeinsam begibt sich die kleine Gruppe zum Raumhafen von Gordon, den Wüstenplaneten in Richtung Ophuchi verlassen zu können. Auf dem Weg dorthin erreichen sie die Ruinen eines religiösen Tempels, wo sich eine zehnköpfige Rebellengruppe versteckt hält. Nach einem Kampf gegen eine große Bestie begeben sich Skywalker, einer der Bürokraten und ein Mitglied der Rebellengruppe in eine schäbige Cantina am Rande des Raumhafens, wo sie jenen Kontaktmann zu finden hoffen, von dem sie das Raumschiff für die Flucht erhalten. Skywalker wird von Schlägern verspottet und belächelt, bis er sich gezwungen sieht, sich gegen die Gruppe zu verteidigen und sein Laserschwert („Lazer sword“) einzusetzen, um sie Situation prompt zu beruhigen. Zwar kann die Gruppe um Skywalker im Folgenden die Verbindung mit dem Kontaktmann herstellen, doch werden sie von einem Spion gesichtet, was dazu führt, dass sie während ihrer Flucht angegriffen werden. Nichtsdestotrotz gelingt es ihnen, mit einem gestohlenen Frachter zu entkommen, bis sie nach einigen Intermezzos und Verfolgungsjagden im Weltraum auf dem Dschungelplaneten Yavin bruchlanden müssen. Die Gruppe teilt sich auf, wird jedoch von einem „großen, pelzigen Alien“ beobachtet. Während einige Mitglieder der Rebellengruppe ein Lager errichten, marschieren die Prinzessin und die beiden Bürokraten zur Stadt. Skywalker wird in einen Kampf mit Aliens verwickelt, die von fliegenden Kreaturen aus angreifen. Nachdem er diese mit seinem Blaster besiegt hat, kämpft er im Lager der Aliens gegen deren Anführer, den er mithilfe seines Laserschwerts zerteilt. Von einem wütenden Alien wird Skywalker daraufhin von einer Klippe gestoßen, doch kann er sich noch an einem Stock festhalten. Nach seiner überraschenden und vermeintlich wundersamen Rückkehr wird er von den einheimischen Aliens als Gottheit verehrt. Die Prinzessin wurde entführt und auf der Suche nach ihr, wird Skywalker von den Aliens zu einer Farm geführt, wo er neben einem mürrischen, alten Farmer und seiner Alien-Frau auch eine andere Rebellengruppe trifft. Gemeinsam greifen sie einen imperialen Außenposten an, wo sie die Prinzessin vermuten, bis sich herausstellt, dass sie nach Alderaan gebracht wurde. Als Imperiale getarnt, reisen sie nach Alderaan und infiltrieren einen imperialen Gefängniskomplex, wo es Skywalker nach einem Kampf gelingt, die Prinzessin zu befreien und mit ihr die Flucht zu ergreifen. Auch ein folgender Luftkampf endet zu Skywalkers Gunsten. Die Ankunft auf Ophuchi wird mit einer riesigen Parade gefeiert, bei der Skywalker und die Rebellengruppe geehrt werden. Im Anschluss an die Zeremonie stellt sich heraus, dass die Prinzessin ein Halbgott ist.
Die beschriebene Eröffnungssequenz von The Star Wars erinnert schon sehr an Krieg der Sterne, ebenso wie das Vorkommen einer Prinzessin und Rebellen, die sich während eines Bürgerkriegs auf der Flucht befinden. Die Rolle des General Skywalkers ist sehr stark an die Rolle von General Rokurota Makarabe in Kurosawas Film Die verborgene Festung angelehnt. Weitere Inhalte des Treatments, die Lucas auch für die endgültige Fassung des Films verwendete, waren beispielsweise das Auftauchen einer Tempelruine, die Konfrontation in der Cantina mit Einsatz des Laserschwerts, eine Prinzessin, die von Skywalker aus imperialer Gefangenschaft befreit wird, und eine feierliche Zeremonie am Ende.
Rohfassung vom Mai 1974[Bearbeiten]
Nach dem überraschenden Erfolg von American Graffiti erwarb George Lucas im Januar 1974 ein altes Haus im viktorianischen Stil, unweit seiner bisherigen Heimat in San Anselmo nördlich von San Francisco. Dort richtete er Büroräume ein, wo er die Arbeit an einer neuen Version von The Star Wars aufnahm. Aufgrund zahlreicher Verpflichtungen, Veranstaltungen und anderer Ablenkungen, die mit dem Erfolg von American Graffiti einhergingen, kam Lucas nur sehr langsam mit seiner Überarbeitung voran. Aus diesem Grund ging er im Spätjahr 1973 dazu über, sich einen strengen Zeitplan einzurichten, der ihn dazu brachte, sich täglich acht Stunden vor seinen Schreibtisch zu setzen und mindestens fünf Seiten für eine Rohfassung seines späteren Drehbuchs zu schreiben. Während dieser kreativen Phase schaute Lucas häufig Fernsehen, um echtes Filmmaterial von Flugzeugen oder Kriegsfilmen wie Die Brücken von Toko-Ri (1954), Mai 1943 – Die Zerstörung der Talsperren und Tora! Tora! Tora! (1970) aufzunehmen und daraus einen Eindruck von der Geschwindigkeit und dem Ablauf von Luftkämpfen zu gewinnen. Des weiteren studierte Lucas viele Quellen mit mythologischem und fantastischem Hintergrund, von John Carter vom Mars bis Der Goldene Zweig oder Asimov's Guide to the Bible, ebenso wie klassische Filme wie Airforce (1943) von Howard Hawks und Robin Hood (1938) von Michael Curtiz, um Inspirationen für sein Weltraummärchen zu erhalten.[2] Der Zuschauer sollte sich schnell mit den Charakteren identifizieren können, weswegen er mythische Urbilder aus bekannten Epen wie Odyssee, Beowulf und die Artuslegende schuf. Idealistischer Heldentum, repräsentiert von einem abenteuerlustigen jungen Mann, sowie ein verwegener Kerl und eine gutaussehende junge Maid sollten in einer klassischen und märchenhaften Geschichte interagieren, für die Lucas eine leichte und schnelle Zugänglichkeit vorsah.[3] Die Idee, die Handlung aus der Perspektive unbedeutender Charaktere zu erzählen, war eine direkte Anlehnung an Kurosawas Die verborgene Festung. In seinem ersten Treatment stellten diese Charaktere noch menschliche Bürokraten dar, bis Lucas bei der Arbeit an einer neuen Rohfassung dazu über ging, diese durch Roboter zu ersetzen. Dabei folgte er einem Trend zu mechanischen Charakteren, der unter anderem von dem Zinnmann aus Der Zauberer von Oz (1939) sowie den Werken Der Tag, an dem die Erde stillstand (1951) und Alarm im Weltall (1956) eingeleitet wurde. Einer der beiden Roboter sollte von stämmiger Statur sein, ähnlich der Serviceroboter aus Lautlos im Weltraum (1972), und der andere eine Referenz zum weiblichen Maschinenmenschen aus dem Stummfilm Metropolis (1927) von Fritz Lang bilden. Die überarbeitete Rohfassung von The Star Wars, die schließlich auch die Referenz zur gleichnamigen Comic-Adaption bildet, stellte Lucas im Mai 1974 fertig.
- „Ein Autor denkt ständig über Szenen oder strukturelle Probleme nach. Ich trage mein Notizblock mit mir herum, um jederzeit hinzusitzen und schreiben zu können. Das ist das schlimme daran, dass man nicht abschalten kann. Ich liege in meinem Bett und bevor ich einschlafe, denke ich nach – oder ich wache manchmal mitten in der Nacht auf, um über Sachen nachzudenken, und mir kommen Ideen, die ich dann aufschreibe. Sogar beim Autofahren, kommen mir Ideen. Viele Ideen kommen auch während der Morgendusche.“
- — George Lucas (Quelle)
Der Jedi-Bendu Kane Starkiller und seine beiden Söhne Annikin und Deak landen mit ihrem Raumschiff auf dem Planeten Utapau im Kessil-System, wo sie von einem Sith-Krieger in schwarzen Gewändern überrascht und angegriffen werden. Dadurch kommt der zehnjährige Deak zu Tode, ehe dessen Vater den Angreifer mit seinem Laserschwert besiegen kann. Nach Deaks Begräbnis reisen Kane und Annikin zu ihrer Heimatwelt Aquilae, der sich der Herrschaft des Imperium widersetzt. Allerdings planen der Imperator und sein Gefolge bereits eine große militärische Offensive, bei der auch eine mächtige Kampffestung, der Todesstern, eingesetzt wird, um damit den Widerstand von Aquilae zu brechen und die letzten überlebenden Jedi zu vernichten. Dennoch erwarten der imperiale Gouverneur Hoedaack und General Darth Vader einen schwierigen Kampf gegen den erfahrenen Luke Skywalker, der als General die Verteidigungskräfte des Widerstands anführt. Während des Angriffs fliehen die beiden sprechenden imperialen Roboter C3PO und R2D2 mit einer Rettungskapsel vom Todessterns und landen in der Wüste von Aquilae, wo sie sich streiten und getrennte Wege gehen, ehe sie im Landgleiter von Annikin und Prinzessin Leia, die die beiden Roboter einsammeln, wieder zueinander finden. Nachdem sich herausstellt, dass König Kayos während des Angriffs zu Tode gekommen ist, machen sich die Starkillers, die Prinzessin, deren zwei Brüder und General Skywalker in Begleitung der beiden Roboter auf, Aquilae zu verlassen, um dann in Richtung des Ophuchi-Systems zu fliehen. Am Rande des Raumhafens von Gordon besucht General Skywalker eine Cantina, er aufgrund einer Konfrontation zum Einsatz seines Laserschwerts gezwungen wird. Bald darauf trifft die Gruppe um Skywalker auf Kane Starkiller und seinen Freund Han Solo, einen großen Alien mit grüner Haut und großen Kiemen. Um der Gruppe die Flucht zu ermöglichen opfert sich der ohnehin schwer angeschlagene Kane, indem er eine Energieeinheit von seiner lebenserhaltenden Rüstung reist und sie der Reparatur des Schiffes zur Verfügung stellt. Mit dem Gruß „Möge die Macht der anderen mit euch sein.“ verabschiedet er sich. Nach einem Hinterhalt auf dem Frachter, einer folgenden Gefangenschaft, der anschließenden Flucht mit einem imperialen Sternschiff und einer Verfolgungsjagd durch „Jäger-Zerstörer-Raumschiffe“, strandet die Gruppe schließlich auf dem Dschungelplaneten Yavin, wo Prinzessin Leia von Wilden entführt und dem Imperium ausgeliefert wird. Annikin und General Skywalker freunden sich mit Chewbacca und anderen einheimischen Wookees an und erobern mit deren Unterstützung einen imperialen Außenposten auf Yavin. Es stellt sich heraus, dass Leia bereits auf den Todesstern gebracht wurde, woraufhin Annikin auf Basis von R2D2s Geheiminformationen aufbricht, um den Todesstern zu infiltrieren und seine geliebte Prinzessin zu retten. Er scheitert und gerät selbst in imperiale Gefangenschaft. Der Schwarze Ritter der Sith, Prinz Valorum, der eigentlich von Vader beauftragt wurde, General Skywalker zu töten, wechselt überraschend die Seiten, nachdem er die ehrenhaften Absichten der Jedi erkennt. Er befreit Annikin und gemeinsam mit ihm die Prinzessin, um anschließend über Rettungskapseln die Flucht aus der Kampffestung zu ergreifen. Im Inneren der Kapsel geben sich Annikin und Leia ihren Gefühlen hin und küssen sich. Gleichzeitig startet General Skywalker mit den verbündeten Wookees, die er zu Piloten ausgebildet hat, einen Angriff auf den Todesstern, der dessen Vernichtung zur Folge hat. Während einer Siegesfeier im Palast von Aquilae werden die Helden von der inzwischen zur Königin aufgestiegenen Leia geehrt, Annikin wird sogar zum Lordprotektor ihrer Heimat ernannt.
Zum ersten Mal formulierte Lucas einen Text, der ähnlich wie bei der Serie Flash Gordon bei der Eröffnungssequenz durch das Bild laufen sollten, um die Vorgeschichte des Films zu erklären. Im Vergleich zu endgültigen Fassung war der Lauftext der überarbeiteten Rohfassung von The Star Wars sehr lang und enthielt zahlreiche Details. War die Handlung des Traetments noch sehr stark an die Werke von Akira Kurosawa angelehnt, so wurden die Bezüge zu anderen Quellen mit Ausarbeitung er Rohfassung zahlreicher, auch wenn die Handlung in ihren Grundzügen erhalten blieb. Bestimmte Szenen wie die Cantina-Konfrontation, die Weltraumschlacht und die Zeremonie am Ende hatten ihren festen Platz in der Handlung. Mit dieser Fassung wurden weitere Elemente erwähnt, die es später in den fertigen Film schaffen sollten, darunter die Zwillingssonnen und eine Szene in der Müllpresse. Erstmals baute Lucas eine religiöse Anspielung ein, die auf seine Faszination begründet war, dass sämtliche Völker und Kulturen auf der Erde ihre eigene Vorstellung von einer allmächtigen Gottheit besitzen, auf der sich ihr Glauben stützt. Lucas reduzierte diese Vielfalt auf einen Grundgedanken, einer beherrschenden „Macht der Anderen“ („Force of Others“) als Quelle der Stärke, wobei er sich dabei speziell die osteuropäischen Religionen zum Vorbild nahm. Der dazugehörige Gruß ist der christlichen Redewendung „Möge der Herr mit dir und deinem Geist sein“ angelehnt, die in ihrer lateinischen Urform häufig von Paulus von Tarsus am Ende seiner Briefe Verwendung fand. Tatsächlich plante Lucas, ein derartiges Element bereits bei seinem Film THX 1138 einzubauen, doch wurde die Szene später von Warner Bros. aus dem Film geschnitten.
Von der Rohfassung zum Comic[Bearbeiten]
Weitere Drehbuchfassungen, die folgten: Erste Fassung vom Juli 1974, zweite Fassung vom Januar 1975, dritte Fassung vom August 1975, vierte Fassung vom Januar 1976. Die finale Fassung wurde noch während den Dreharbeiten zum Film im März 1976 überarbeitet.[2]
Erstmals wurde eine Comic-Adaption der Rohfassung von Krieg der Sterne in den 2000er-Jahren von Randy Stradley, Programmchef für die Star-Wars-Linie beim Comicverlag Dark Horse, gegenüber Lucasfilm vorgeschlagen. Das Konzept wurde jedoch abgelehnt und erst im Zuge der Recherchen von Jonathan W. Rinzlers Buch The Making of Star Wars – The Definitive Story Behind the Original Film wieder aufgegriffen und direkt George Lucas vorgestellt. Dark Horse produzierte fertige Comicseiten einiger Schlüsselszenen aus der Rohfassung, anhand derer Lucas einen konkreten Eindruck vom Aussehen des Comics erhalten sollte. Lucas segnete das Konzept ab und war auch später bei der Auswahl der Figurenkonzepte, Fahrzeuge und Schauplätze beratend tätig, um das Comic-Kreativteam die visuelle Richtung vorzugeben, die die Rohfassung genommen hätte, wäre es tatsächlich verfilmt worden. Die visuelle Richtung des Comics orientiert sich stark an Flash Gordon, da die Serie erzählerisch ebenso wie Apocalypse Now einen großen Einfluss auf die Rohfassung von Krieg der Sterne ausübte. Außerdem wurden frühe Konzeptzeichnungen von Ralph McQuarrie zu Rate gezogen und man orientierte sich auch am fertigen Film. Sehr viele Elemente und Charaktere mussten allerdings komplett neu entworfen werden. Der Künstler musste einerseits ein alternatives Universum zeichnen, das der umfangreichen Originalvorlage gerecht werden würde, und andererseits sollte es dem Leser vertraut sein. Für diese Aufgabe wurde der Amerikaner Mike Mayhew engagiert.[4]
Presseerklärung am 1. April 2013